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Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Titel: Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Barnes
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Handel trieb. Vielleicht mit Medizin? Sie schienen Pilze für alle Gelegenheiten zu haben: Manche waren so zäh, dass man Schuhleder daraus fertigen konnte; andere waren essbar und wiesen unterschiedlichsten Geschmack und unterschiedlichste Konsistenz auf. Bruder Fate zeigte ihm außerdem ein Dutzend medizinische Arten. Die Höhlenpilze standen im Zentrum der Aktivitäten dieses Dorfes. Aber war das alles, was es mit diesem Ort auf sich hatte? Jangotat spürte noch etwas.
    »Warum sind Sie hier?«, fragte er Bruder Fate.
    »Jeder braucht einen Stock«, antwortete der X’Ting.
    »Aber… Ich habe gehört, die X’Ting würden sich nicht mit Außenweltlern einlassen.«
    »Nein«, sagte Bruder Fate. »Seltsam, nicht wahr? G’Mai Duris ist Regentin, aber die X’Ting gehören zur untersten Kaste dieses Planeten.«
    »Die Außenweltler haben Ihnen das angetan, und Sie helfen ihnen?«
    Er zuckte mit den Achseln. »Meine Vorfahren waren die Heiler im Stock. Wenn man einen Verwundeten zu uns bringt, wollen wir ihn gesund machen. Das ist unser Instinkt, und da ziehen wir keine Grenzen. Fünfhundert Jahre Geschichte ändern nicht eine Million Jahre Evolution.«
    Jangotat konnte es nicht glauben. »Sie helfen Ihren Unterdrückern?«
    Bruder Fate lächelte. »Hier hat mich niemals jemand unterdrückt. Viele sind vor Cestus Kybernetik davongelaufen oder kamen aus den Städten zu uns, um nach einem besseren Leben zu suchen. Inwiefern unterscheiden sie sich von den X’Ting?«
    Wenn das tatsächlich Bruder Fates Einstellung war, gab es Hoffnung für diesen Planeten. Allein diese Medikamente der X’Ting stellten eine potenzielle Quelle des Reichtums dar.
    Hier war so viel zu entdecken, so vieles, das nicht in seine eigene Sicht der Dinge passte. In dieser Gemeinschaft lebten viele Kinder; was immer dieses Dorf also war, es handelte sich nicht nur um eine sterile medizinische Enklave. Nein.
     
    »Ich muss mit meinen Männern Kontakt aufnehmen«, sagte er zu Sheeka an diesem ersten Tag, an dem er nach draußen gehen konnte. Nun, genauer gesagt, führten und stützten Sheeka und Bruder Fate ihn beim Gehen. Kinder liefen um sie herum, lachten ihn an und wussten, dass er ein Außenweltler war, aber vielleicht begriffen sie nicht vollkommen, was der Begriff Außenweltler bedeutete.
    »Ich kann es nicht riskieren, dass die Nachricht abgefangen wird«, erwiderte sie. »Doch werde ich mir etwas überlegen.«
    Obwohl die Wunden ungewöhnlich schnell heilten, wuchs Jangotats Ungeduld. Er gehörte nicht hierher. Nicht hier in die Berge, wo die Luft klar und sauber war und die Landschaft grün und schön.
    Hierher gehörte er nicht, selbst wenn Sheekas Stiefkinder Tonoté, Tarl und Mithail ihn mit tausend Fragen über die Welt außerhalb von Cestus bestürmten: »Auf welchen anderen Planeten bist du schon gewesen?« – »Wie ist der Kanzler eigentlich?« – »Hast du mal ein Podrennen gesehen?« Zu seinem eigenen Erstaunen bereitete es ihm Spaß, ihnen zu antworten.
    Dennoch war dies nicht seine Welt, auch wenn er zwei Tage nach seiner Ankunft in der Lage war, in Sheekas rundes strohgedecktes Häuschen zu ziehen.
    Und dort in diesem Haus, das ihr toter Ehemann Yander für sie gebaut hatte, entdeckte er eine andere Seite dieser herausragenden Pilotin, die in den Höhlen des Dashta-Gebirges sein Leben gerettet hatte. Hier sah er eine Hausfrau mit Schürze, die einen Haushalt mit glücklichen Kindern führte. Fröhlich buk sie große Mengen Brot, bereitete Gemüse und eigenartige, nach Fisch schmeckende Pilze zu. Jangotat mochte frische Steaks und Koteletts – doch er musste zugeben, dass sein Magen schon beim Anblick der dicken, zähen Pilze vor Zufriedenheit knurrte.
    Er erkundigte sich danach, und der kleine Mithail sagte: »Die Führer sagen uns, dass…«
    Auf Sheekas sanft warnendes Lächeln hin verstummte das Kind, und Jangotat fiel auf, wie rasch das Thema gewechselt wurde, und so redete man plötzlich über Schlachten und Feldzüge auf fernen Welten. Es amüsierte ihn, wie die kindliche Fantasie Erschöpfung und ständigen Schrecken in etwas Romantisches und Aufregendes verwandelte.
    Er kicherte, doch schwand die Belustigung, als er sich fragte, ob er selbst wohl ähnlich reagiert hätte, wenn er in ähnlicher Weise aufgewachsen wäre.
    Und am Tisch, den Mund voll heißem Brot, beobachtete er die unbesorgte Kameradschaft unter den Geschwistern. Die unterschied sich nicht so sehr von der zwischen seinen Brüdern. Nicht jeder Scherz,

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