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Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Titel: Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Barnes
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mit Freunden machen. Was sagst du?«
    Der Wachmann sah sie beide an. Eine seiner buschigen Augenbrauen schob sich nach oben, als er die Hand ausstreckte. Resta legte ihm einen kleinen klimpernden Beutel hinein, und der Wachmann schaute sich den Inhalt an. Ein Lächeln breitete sich in dem fleischigen Gesicht unter dem ungekämmten gelben Bart aus, und der Mann trat zur Seite.
    Die Karawane zog in die Zeltstadt, und Obi-Wan war schon im nächsten Moment froh darüber, dass sein Gesicht und seine Gestalt zum größten Teil verhüllt waren: Ein Suchdroide schwebte vorbei und zeichnete ein Bild von der Gruppe auf, das er ohne Frage an die Sicherheitsdatenbanken übermittelte.
    Nachdem er eine halbe Stunde seinen Gefährten beim Aufbau des Standes geholfen hatte, fing Obi-Wan damit an, die Schnitzereien zu sortieren. Dann nickte Resta, und so wandte er sich ihrem nächsten Kunden zu, einem gelblichen Glymphiden, dessen langer schlanker Kopf zu seinem dünnen Körper passte.
    »Haben Sie einen geschnitzten Bantha?«, fragte der Glymphide.
    Das waren die abgesprochenen Kodeworte, und nach kurzem zähem Handeln verkaufte Obi-Wan ihm einen mit Schnitzereien verzierten Gehstock. »Der ist schön«, sagte das Wesen von Ploo II. »Ich möchte vielleicht noch mehr davon kaufen. Auf Bestellung. Wären Sie daran interessiert?« Obi-Wan nickte.
    Der Glymphide drehte sich um und führte Obi-Wan und Resta zu einer Durabetonkuppel, wo sich der Eingang zur Stadt befand. Die Wache schenkte ihnen nur minimale Beachtung, und mit einem Turbolift fuhren sie ins Herz von Clandes hinunter.
     
    Obi-Wan hatte erwartet, Clandes würde der Hauptstadt ähneln. Das traf zwar gewissermaßen zu, in anderer Hinsicht aber überhaupt nicht. In ChikatLik hatte sich der Stock in einer Höhle eingenistet, die durch natürliche Wassererosion entstanden war. Hier glänzten die Wände wie geschmolzenes Glas, und Obi-Wan erkannte, dass die Höhlen durch unterirdische Vulkanaktivität entstanden sein mussten: Vermutlich war vor einer Million Jahren die geschmolzene Blase abgekühlt. Die neuen Herren hatten auf der X’Ting-Architektur aufgebaut.
    Resta hatte seit ihrem Eintreten nicht gesprochen, doch jetzt flüsterte sie: »Seht Ihr das niedrige Felsgebäude hinter Turm?«
    Obi-Wan nickte.
    »Das Kraftwerk. Haben meine Farm vom Netz getrennt, deshalb verkaufe ich an Fünf Familien, Seht ihr nächstes Gebäude daneben?« Ein bräunliches dreistöckiges Rechteck. Die Aufbereitungsanlage.
    »Dorthin geht Ihr. Resta kommt nicht weiter mit. Verstanden?«
    Erneut nickte Obi-Wan. »Ich möchte Ihnen für alles danken.«
    Resta schnaubte; vor Wut rötete sich ihr Gesicht, und die Schlitze an den Seiten ihres Halses öffneten sich. Sie deutete auf die vorbeigehenden Fußgänger. »Glaubt, Resta habe Leben für Euch riskiert?« Sie spuckte aus. »Resta sorgt sich nicht um ihr Leben. Ihr Volk fast verschwunden. Will nur so viele wie möglich mitnehmen.« Und ohne ein weiteres Zeichen, ohne ihm die Hand zu geben, drehte sich die Frau mit dem goldenen Körperpanzer um und ging davon.
    Die Stadt war geschäftig wie ein Schwarm Meerprigs. Ungefähr ein Drittel der Bewohner trug Uniformen aus orange-goldenem Stoff. Obi-Wan wusste, dass es sich dabei um die Farben von Fabriken handelte, und nun erst erkannte er, wie viele Menschen von dem Schaden betroffen sein würden, den er anrichten wollte.
    Die Straßen hatte man entsprechend der ursprünglichen Stockstruktur mit der mathematischen Präzision eines computergenerierten Labyrinths angelegt. Daher war es leicht, sich an den Farbmarkierungen zu orientieren, bis er drei Etagen tiefer bei dem Drei-Etagen-Gebäude ankam.
    Er schlüpfte in eine Gasse und betrachtete das Gebäude von allen Seiten. Den Plan hatte er bereits gesehen, doch da er schon die Gelegenheit hatte, wollte er es sich mit eigenen Augen ansehen. Drei Etagen. Seinen Informationen zufolge befanden sich die wichtigsten Steuerungseinheiten in der dritten Etage, also war sein Ziel dort.
    Obi-Wan löste sich aus dem Schatten an der Wand und kletterte hinauf, wobei er noch die kleinsten Ritzen als Halt benutzte und mithilfe seiner Sensibilität auch dort die Balance hielt, wo selbst ein Reptil abgestürzt wäre. Nachdem er das Fenster erreicht hatte, schaute er zur Straße zurück. Die Gasse war schmal, daher konnte man ihn nicht leicht entdecken, aber falls jemand direkt nach oben schaute, würde er ein Problem haben. So weit, so gut. Mit dem Schloss lief es nicht so

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