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Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Titel: Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Barnes
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verlieren…
    Unfug. Sie beide wussten, auf so ein Spiel würde sich kein Jedi einlassen. Aus dieser Spekulation sprach lediglich das Unbehagen; es war eine Art Selbstverteidigung, um das Gefühl der Kränkung zu verdauen, das unterlegene Soldaten manchmal gegenüber den Tempelbewohnern hegten.
    »Sie haben Jango besiegt«, sagten beide gleichzeitig. Diese vier Wörter waren fast eine Litanei. Mochte man den Jedi auch vorhalten, sie seien seltsame Zeitgenossen, egoistisch oder auf bizarre Weise esoterisch, in der Arena von Geonosis hatten sie den Urvater aller Klonkrieger getötet, und demnach hatten sie Respekt verdient.
    »Gute Jagd«, sagte Forry zu ihm.
    »Gute Jagd«, erwiderte Nate. Dann überlegte er. »Hast du schon deinen nächsten Auftrag?«
    »Nee«, antwortete Forry. »Willst du mich dabeihaben?«
    »Wenn du möchtest?«
    »Einhundert Prozent. Lass mich nur ein- und auschecken, meinen Sack und meine Papiere holen.«
    »Du bekommst deine Befehle innerhalb einer Stunde.« Ein kräftiger Händedruck, und schon war Forry unterwegs.
    Nachdem sein Bruder gegangen war, öffnete Nate ein Fenster. »Erbitte Status.« Kurz darauf zogen die medizinischen Daten vorbei. Nate nickte zustimmend. KK-36/732, Spitzname Sirty, war von dem JK nicht verwundet worden. Sein Nervensystem hatte eine zeitweise Überlastung erlitten, und das hatte zu einigen Stunden Herzrhythmusstörungen geführt. Nichts Alarmierendes, aber natürlich war er zwecks Beobachtung zu einem Medidroiden gebracht worden.
    Sirty würde bald wieder kampfbereit sein, und er war perfekt geeignet für das Team: Der einzige Soldat, der schon gegen einen JK gekämpft hatte.
    »Erbitte Abkommandierung von KK-36/732 für die Cestus-Operation.«
    Eine »Gesuch genehmigt«-Meldung piepte, und dann schloss sich der Bildschirm.
    Stundenlang forschte Nate weiter, um jene Hintergrundinformationen zu bekommen, die in den taktischen Standardbriefings fehlten. Man wusste nie, welches Detail einem den Arsch retten konnte, wenn die Kondensatoren anfingen, Funken zu sprühen. Nate selbst wäre längst tot, wäre längst zu Matsch gehauen worden auf Geonosis, hätte er nicht aufmerksam Batterieladezyklen studiert und deswegen erkannt, dass bei einem der Droidekas ein Stromrückfluss begann. Das Sirren des Kondensators war kaum zu hören gewesen, doch Nate hatte es gewagt, aus der Deckung zu springen und auf den Droiden zu feuern. Fünf Mann aus seiner Kohorte hatte er dadurch das Leben gerettet.
    Dieses kleine Manöver hatte ihm eine Woche freies Essen in der Messe der Basis eingebracht, und dazu die schnelle Beförderung zum Hauptmann.
    Er diktierte Notizen in seine persönliche Datei, die auf das nach Cestus gehende Transportschiff übermittelt wurde. Noch Stunden saß er äußerst konzentriert dort.
    Das Leben seiner Brüder und, wichtiger noch, die Ehre der GAR standen auf dem Spiel. Und darüber hinaus war es ein Spiel, für das er geboren und aufgezogen worden war. Für einen Außenstehenden war es vermutlich kaum nachzuvollziehen, aber ihm machte es Spaß.

8
     
    Es blieben nur zwei Stunden.
    Nate und sechs seiner Brüder standen in einem mit Steinen gepflasterten, abgeteilten Bereich außerhalb der ARC-Kaserne unter dem mit Sternen übersäten Nachthimmel von Vandor-3 und nahmen an der Abschiedszeremonie der Kohorte teil. Wann immer ein Soldat zu einem Auftrag aufbrach, wünschte ihm seine Kohorte nicht nur viel Glück, sondern verabschiedete sich auch. In einem Soldatenleben war das eher pragmatisch als pessimistisch gedacht.
    Wenn er zurückkehrte, würde man ihm zu einem erledigten Auftrag gratulieren.
    Wenn nicht, nun… dann war alles gesagt, was zu sagen war.
    »Es ist die stolzeste Pflicht eines Soldaten, zu dienen und einen guten Tod anzustreben«, sagte Glorii Profus, ihr kaminoanischer Mentop.
    Der würdevolle, silberhäutige Profus arbeitete quasi als psychologischer und spiritueller Berater. Obwohl sich Klone ihrer Angst niemals ergaben, durfte man nicht glauben, sie würden keine empfinden. Gefühle waren so wertvoll wie Blaster und Bomben, der Tod war unausweichlicher Bestandteil des Krieges. Kein Soldat konnte dieser unangenehmen Realität entkommen, gleichgültig, wie stark oder befähigt er war. Auf allen Planeten und zu allen Zeiten hatten sich Soldaten stets dieselbe Frage gestellt: Was ist, wenn ich falle? Und für einen Klonkrieger lautete die tröstlichste Antwort: Du wirst sterben. Aber die GAR wird ewig weiterexistieren.
    Der Kaminoaner neigte

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