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Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Titel: Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Barnes
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anmutig den langen Silberhals und hob den Becher, der bis zum Rand mit tallianischem Wein gefüllt war, dem besten in diesem Quadranten. Seine Stimme klang kultiviert und tröstlich. »Aus dem Wasser seid ihr geboren, im Feuer sterbt ihr. Eure Körper sind die Samen von Sternen«, sprach er die rituellen Worte, die schon einer Million Klone Trost gespendet hatten, wenn sie aufbrachen, den Tod vor Augen; und möglicherweise würden die Zeilen noch eine weitere Milliarde trösten.
    Einträchtig hoben sie die Becher. »Wir sind die Samen von Sternen!«, sagten sie gemeinsam.
    Dann tranken sie.

9
     
    Der Jedi-Tempel dominierte die Stadtlandschaft von Coruscant über Kilometer. Die fünf hohen Türme bohrten sich wie die ausgestreckten Finger eines Titans in die Wolken. Die endlosen Gänge und Korridore, die Lesesäle und Übungshöfe, die Bibliotheken und Meditationsräume waren sämtlich mit wahrer Grazie und Anmut gestaltet. Hier wurden selbst die am wenigsten Begabten dafür sensibilisiert, über die Macht nachzudenken, die das Universum zu einem einzigen Organismus verschmolz.
    Der Rat selbst traf sich in Räumen, die weniger einnehmend und dennoch nicht weniger würdevoll waren als die des Kanzlers. Die gewölbten Wände und die Behänge waren von den besten Handwerkern der Galaxis hergestellt worden. Das alles hätte ein Vermögen gekostet, doch die meisten Einrichtungsgegenstände waren Geschenke von Herrschern und Händlern, deren Leben, Wohlstand und Ehre die Jedi während eines Jahrtausends beschützt hatten.
    Obi-Wan hatte sich längst an diesen Überfluss gewöhnt, und er schenkte ihm wenig Aufmerksamkeit, als er vor dem Rat stand und auf dessen Erklärung wartete.
    Meister Yoda neigte den Kopf leicht zur Seite, als sich Obi-Wan und Kit Fisto mit dem Rat besprachen.
    »Es herrschen verwirrende Zeiten«, sagte Obi-Wan. »In vielerlei Hinsicht wurde unser früheres Mandat außer Kraft gesetzt, und einen großen Teil unserer Autorität hat man uns genommen.«
    »Hader viele Dinge ändert«, sagte Yoda. »Als unvorhersehbar diese Klonkriege sich erweisen.«
    »Aber jetzt werde ich auf eine sensible diplomatische Mission geschickt, bei der Verträge auf verschiedenen Ebenen berührt werden – und bei solcher Komplexität brauchen wir einen Anwalt, der sich damit auskennt.« Obi-Wan überlegte sich die folgenden Worte genau. »Ich habe mich nie vor einer Aufgabe gedrückt, doch muss ich ehrlich sagen, bei dieser fühle ich mich schlecht vorbereitet… in diesem Dickicht aus Handel und Politik.«
    Meister Yoda runzelte die Stirn. »Sorgen mache ich mir. Nicht länger Jedi Führung aus den Worten und Taten ihrer Meister dürfen ziehen. Seltsame neue Zeiten es sind.« Die anderen Jedi im Raum nickten zustimmend. Das Thema war bereits lange und heftig diskutiert worden, doch am Ende waren die Jedi verpflichtet, sich den Wünschen des Senats und des Kanzlers zu beugen.
    Im Augenblick ähnelte Mace Windus Gesicht einer ernsten Maske, die aus onyxfarbenem Durabeton gemeißelt war. Von allen Jedi reichte Meister Windus Status am ehesten an den von Yoda heran. »Ich stimme zu, doch wurde die Republik nie zuvor so hart auf die Probe gestellt. Wenn man uns bittet, neue Rollen zu übernehmen, müssen wir reagieren. Falls wir die Republik nicht beschützen können, wer sollte diese Verantwortung dann übernehmen?«
    »Es ist ein gutes Zeichen, dass Palpatine immer noch nach diplomatischen Lösungen strebt«, sagte Kit.
    »Warum schickt er dann keine Diplomaten?«, fragte Obi-Wan und erkannte die Antwort im gleichen Moment, in dem er die Frage stellte. Palpatine wusste, dass allein die Gegenwart eines Jedi wie eine Durastahlfaust im Fellhandschuh wirkte.
    »Der Krieg verläuft gut«, sagte Meister Windu. »dennoch sind wir gezwungen, zu viele unvertraute Aufgaben zu übernehmen. Wenn wir nicht sorgsam vorgehen, verlieren wir die Klarheit von Ziel und Absicht. Zu häufig wird das Lichtschwert erforderlich, wo früher Worte genügten.«
    Yoda nickte. »Einst das Auftreten eines Jedi genügte, um eine aufgebrachte Menge zu beruhigen. Heute zu gemeinen Schlägern wir geworden sind.«
    »So war es auf Antar 4 und sogar in der Schlacht von Jabiim«, sagte Windu. Diese grausamen Erinnerungen riefen ein bedauerndes Murmeln hervor.
    »Bisher gab es mehr Siege als Niederlagen«, erinnerte Obi-Wan sie.
    »Dem stimme ich zu«, sagte Meister Windu, »doch die Aufrechterhaltung der sozialen Ordnung verlangt sowohl Mythos als auch

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