Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden
auf eine beachtliche Intelligenz schließen. Die bleiche Haut, die ihn bedeckte, war so rein und makellos und wirkte fast durchscheinend. Sechs messerförmige Tätowierungen zierten den Kopf an jeder Seite, Dolche, die zu den Ohren zeigten. Die Frau schien regelrecht zu funkeln, als würde sie innerlich strahlen. Zweifelsohne ein Verwirrspiel des Lichts.
Als sie herunterstieg, sah Fizzik das stumpfe, ausdruckslose Blau der Augen, die ihn kurz einer Begutachtung unterzogen, ohne einen Kommentar oder eine Beurteilung abzugeben. Er stand so weit unter ihr, dass er nur am Rande wahrgenommen wurde, denn er stellte weder eine Bedrohung noch einen Verbündeten dar. Nach ihrer Miene zu schließen, hätte er genauso gut ein Astromechdroide sein können.
Fizzik hatte Angst vor dieser Frau, und er fand dieses Gefühl eigenartig angenehm.
Er trat vor und wollte sie grüßen, wie er es sich vorgenommen hatte. »Meine Dame…?«
Die Frau neigte den Kopf langsam zur Seite und starrte ihn an wie eine ihr unbekannte Form der niederen Fauna. Dieses seltsame Gefühl, die eigenartige Angst, verstärkte sich. Fizzik verstummte.
Sie ging ein paar Schritte weiter und berührte ihren Gürtel. Um das Schiff herum in einem Radius von vielleicht zwanzig Metern knisterte der Sand. Fizzik hatte eine Reihe winziger Sandwespen gesehen, die Lasten zu ihrem Nest schleppten. Wo diese Insektenkette die Linie kreuzte, war ein halbes Dutzend der kleinen Wesen zu rauchenden Kugeln verschmort. Der Rest blieb unbeschadet.
Zum ersten Mal sprach sie. »Sollten sich deine Leute meinem Schiff nähern«, sagte sie, »braucht ihr neue Leute.«
»Ja, Herrin.«
»Sehr gut«, antwortete sie spöttisch. »Bring mich zu Trillot.«
Fizzik öffnete die hintere Tür eines kurznasigen Tunnelspeeders für sie, und sie stieg ohne ein Wort ein. Sie bewegte sich geschmeidig, eher katzenartig als menschlich. Ein in seiner wilden Art schönes Raubtier.
Der Tunnelspeeder begann zu schweben, drehte sich und flog auf einen der Eingänge in der Nähe zu. Das kleine Gefährt war extra konstruiert worden, um sich wendig durch das Labyrinth der Tunnels unter Cestus’ Oberfläche bewegen zu können.
Diese Tunnel hatten die Techniker des Stocks vor Äonen angelegt, allerdings waren sie erst vor kurzem elektronisch kartographiert worden – vor etwa ein paar Standardjahrzehnten. Das kleine Gefährt war zudem mit dem besten und stärksten Überwachungsequipment ausgerüstet und rauschte durch die Tunnel wie ein Thrinx auf einem Backblech.
Fizzik saß neben dem Piloten auf dem Vordersitz, aber er nahm die Gelegenheit wahr und warf einen Blick nach hinten, vielleicht, um sich zu vergewissern, ob sich ihr Gast durch die Reihe von Beinahezusammenstößen im Labyrinth gestört fühlte.
Sie wirkte unerschüttert, ihre stechenden blauen Augen verrieten Amüsiertheit, und die vollen blassen Lippen zogen sich in den Winkeln nach oben, als sie besonders nah an einer Ecke vorbeihuschten. Sie betrachtete die Höhlenwände, während sie daran vorbeiflogen, und nichts entging ihrem Blick. Dann wandte sich ihre Passagierin ihm zu und sah ihn an, wobei sich Neugier auf ihrem Gesicht breit machte. »Die Fünf Familien fürchten es also, mich in aller Öffentlichkeit zu treffen?«
»Man hält es für zu riskant. Aber Sie werden bald mit ihnen zusammenkommen.«
Sie schnaubte verächtlich. »Was soll das alles?«, fragte sie und deutete auf die Wände.
Ihre Stimme klang wie kupferne Musik. »Der Planet ist von Minen und Tunneln durchzogen. Ein Tunnelspeeder ist die einfachste Art, sich fortzubewegen, wenn man nicht bemerkt werden will.«
Daraufhin kicherte sie, obwohl das, was ihre Belustigung ausgelöst hatte, möglicherweise schon hinter ihnen lag. Sie sah ihn wieder an. »Und du bist…«
»Fizzik, ein Bruder von Trillot. Er erwartet Sie bereits.«
Als sie sich im Gegenzug nicht vorstellte, schrumpfte er innerlich. Er starrte sie an, und während er das tat, wurden ihre Augen dunkel und riesig. »Vielleicht«, sagte er, »sollte ich Ihnen jetzt ein wenig Ruhe gönnen, denn Sie haben bestimmt eine lange und anstrengende Reise hinter sich.«
Die Passagierin schloss die Augen. Gleichgültig, wie abrupt die Kurven und Wenden waren und welche ruckartigen Bewegungen der Tunnelspeeder vollführte, sie schlug die Augen nicht wieder auf, bis das Fahrzeug zum Stillstand gekommen war.
In dem Moment, in dem das Fahrzeug anhielt, öffnete Asajj Ventress die Augen und war so wachsam wie ein
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