Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden
und schlug ihren Kopf auf den Tisch. Noch rascher wiederholte er das gleiche Verfahren mit der zweiten.
»Ruf Janu«, sagte er. Ein Droide eilte hinaus, und einen Augenblick später watschelte eine riesige braune Kreatur mit großem Kinn und Hornkamm auf dem Kopf in den Raum. Die großen dunklen Hautfalten wallten bis zum Boden. »Ja, Sir?«
»Wasser, Salz und zwei saftige Windschlangen. Welches Rezept fällt dir dazu ein?«
Janu legte den Kopf schief, als würde er überlegen. Er nahm die schlaffen Schlangen, hielt sie sich unter die flache, feuchte Nase und schnüffelte daran. Dann plötzlich verzog er die dicken Lippen zum Grinsen. »Ah! Glymphpastete. Windschlangen kommen von Ploo Zwei, und die Glymphids sind berühmt für ihre Schmortöpfe. Ich kann Fantazi-Pilze besorgen…«
»Nein«, widersprach Trillot mit leicht krächzender Stimme. Fizzik strengte seine Augen an. Ah! Die Veränderung der Stimme war ein weiteres untrügliches Zeichen: Sein Bruder steckte mitten in der Verwandlung zum Weibchen. Bald würden seine Augen sich von Rostrot zu Smaragdgrün verändern. »Ich brauche heute Abend einen klaren Verstand.«
Während er das sagte, blickte er Ventress an, die sich nicht rührte und mit perfekt geradem Rücken unbeweglich wie ein Stein auf den Fersen hockte. Und wieder hatte Fizzik nie zuvor gehört, dass sein Bruder private Praktiken oder Gewohnheiten in Anwesenheit eines Außenstehenden besprach. Oder sich überhaupt darüber ausließ, wenn man es genau nahm. Eine fast perverse Faszination bemächtigte sich seiner.
»Gut«, meinte Janu. »Dann nehme ich… Banthakraut.«
»Das sollte genügen.« Er winkte, und der riesige Janu nahm das Tablett und trug es hinaus.
»Vielen Dank für das Geschenk«, sagte Trillot. »Ich werde es in vollen Zügen genießen.«
Ventress neigte den Kopf in offenkundig falscher Bescheidenheit. »Ein kleines Mitbringsel von Graf Dooku«, sagte sie. »Eine Delikatesse. Nur Mut: Die Yanthaner, die die Giftsäcke entfernen, machen nur selten einen Fehler.« Sie lächelte. »Und selbst wenn – es soll ein guter Tod sein.«
Fizzik war nicht sicher, ob er wissen wollte, was ein Geschöpf wie Ventress unter gut verstand. Er konnte nicht entscheiden, ob sie es ernst meinte oder ob sie es lediglich genoss, ihren Gastgeber zu quälen.
In jedem Fall führte es zu faszinierenden Ergebnissen.
»Ich hoffe doch, Sie hatten eine angenehme Reise?«, erkundigte sich Trillot.
Sie verzog keine Miene. »Nicht von Belang. Ich möchte wissen, aus welchem Grund ich nicht von den Familien empfangen werde. Zumindest, warum ich nicht unverzüglich zu ihnen geführt werde.«
»Wir haben einen neuen Gast in der Hauptstadt«, erklärte Trillot und versuchte sie zu besänftigen. »Solange wir nichts Genaues über seine Pläne wissen, dürfte es ratsam sein, besondere Diskretion walten zu lassen.«
Sie sah ihn an, und obwohl Ventress nichts sagte, hatte Fizzik das Gefühl, er könne ihre Gedanken hören. Verfluchte Feiglinge.
Fizzik hatte Trillots große Leibwächter beobachtet, die zuschauten, wie sich ihr Boss dieser Frau fügte. In Trillots Nest befanden sich außerdem ein Dutzend schlanker, junger X’Ting: Burschen, die auf einfache Weise zu Reichtum kommen wellten und nach einer starken Persönlichkeit suchten, der sie folgen konnten. Das waren nicht unbedingt schlechte Kerle, aber sie waren vom rechten Weg abgekommen und hatten sich in Träumen von einer ruhmreichen Vergangenheit verloren. Wie sie reagieren würden, war nicht abzuschätzen. Vielleicht würden sie typisches Stock-Verhalten zeigen und schlicht gehorchen. Die eher Illoyalen würden möglicherweise ausscheren und eine Möglichkeit suchen, sich bei jemandem mit Macht einzuschmeicheln. Aber Fizzik bemerkte eine weitere Reaktion, und zwar in den mit einem Film überzogenen Augen eines der kleineren Leibwächter, einem Mitglied des X’Ting-Killerclans. Sein Name lautete Remlout.
»Entschuldigen Sie mich«, sagte Remlout mit der hohen, quäkenden Stimme, die er bekam, wenn er Basic sprach. »Ich habe da eine Geschichte über Sie gehört.«
Sie erhob sich und wandte sich ihm zu. Erneut zog sie die Mundwinkel nach oben, als wisse sie bereits, was nun folgen würde, und freue sich darauf.
»Bei aller Höflichkeit«, höhnte Remlout, »ich habe gehört, Sie würden nie eine Herausforderung ablehnen. Stimmt das?«
Sie sah seine Schultern an, seine Hände, seine Augen. »Du warst auf Xagobah«, sagte sie, »um Tal-Gun zu
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