Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden
würden weiter gegen die Regierung aufbegehren, und schließlich erwischt, eingesperrt oder getötet werden.
So sah das Ende aus, und niemand konnte etwas daran ändern.
General Fisto streckte Thak Val Zsing die Hand entgegen. »Warten Sie«, sagte er.
»Was denn?« Val Zsing war erschöpft, hatte jedoch auch seinen Stolz.
»Ich könnte Ihren Leuten Amnestie anbieten, wenn sie mit uns zusammenarbeiten. Wenn unsere Aufgabe hier erledigt ist, werden Ihre Verbrechen aus den Akten gelöscht, und Sie können zu Ihren Minen, Farmen und Geschäften zurückkehren. Ich würde das Leben Ihrer Leute nicht einfach so wegwerfen.«
Nate wusste, Val Zsing rang mit sich selbst. Er war ein guter Mann, doch zu erschöpft, um großen Optimismus zu hegen: zu oft hatte man ihn belogen, und nun glaubte er auch nicht mehr einem Jedi oder den Klonkriegern eines Jedi. Er konnte die Gedanken des alten Mannes fast hören, als würde der sie laut aussprechen.
»Was sagen denn die anderen dazu?«, fragte General Fisto.
»Sie sagen, dass sie mir vertrauen«, erwiderte Thak Val Zsing und warf sich in die Brust. »Und ich vertraue Ihnen nicht. Ich bin lediglich hergekommen, weil sie mich darum gebeten haben. Doch jetzt, nachdem ich Sie gesehen habe…«
Der General betrachtete die Gesichter von Wüstenwind, dann wandte er sich wieder an Thak Val Zsing. »Das sind Ihre Leute. Wie haben Sie ihr Herz gewonnen?«
»Mit Blut«, sagte er. Nate konnte es in Thak Val Zsings Augen sehen. Trotz seiner herausfordernden Art wollte der Mann glauben, konnte jedoch nicht.
»Ich verstehe«, antwortete der Nautolaner.
»Es gäbe da vielleicht noch einen anderen Weg«, sagte Thak Val Zsing langsam. Der mitgenommene Krieger richtete sich auf und starrte ihn an.
Sie blickten einander an, als ob die Konfrontation sich im nächsten Moment in eine körperliche Auseinandersetzung verwandeln würde, und dann ließ Thak Val Zsing die Schultern hängen.
Einst war der Mann vielleicht ein großer Kämpfer gewesen, diese Tage waren jedoch längst vorüber. Dennoch schauten die anderen Mitglieder seiner Gruppe zu ihm auf und respektierten ihn wie einen Vater. Ohne Zweifel hatte er sie durch mehr als eine schwierige Situation geführt.
Wie konnte man die Dynamik bremsen? Welche Lösung konnte man finden?
Mehr als alle anderen schien Thak Val Zsing zu begreifen, was auf dem Spiel stand. Eine letzte Aktion. Eine letzte Entscheidung. Sie konnte die Rettung oder die Vernichtung seines zerlumpten Haufens bedeuten. Aber was sollte er tun?
»Vor dreißig Jahren habe ich das Kommando über diese Gruppe übernommen«, sagte Val Zsing und sah dem General weiter in die Augen. »Wenn Sie bereit sind, den gleichen Test zu absolvieren, können Sie sie führen.«
»Test?«
Er nickte. »Bruder Fate?«, sagte er leise.
Ein alter X’Ting mit grauen Haarbüscheln und brauner Robe kam herbei. Er wurde von einer stämmigeren X’Ting begleitet, die ebenfalls in eine braune Robe gekleidet war. Sie trugen einen geflochtenen Korb aus Schilfrohr zwischen sich.
Der Korb war groß genug, um ein menschliches Kind zu enthalten, und das vermutete Nate zunächst. Er hatte von Extremistengruppen gehört, die Kinder oder Säuglinge als Avatar, als Verkörperung eines Gottes oder Wiedergeburt einer heiligen Seele verehrten.
Doch kurz darauf erkannte er seinen Irrtum. Was immer sich in dem Korb befand, es war kein Mensch. Es wog mehr als ein Kind: ungefähr zehn Kilo. Und es zischte. Der Korb bewegte sich leicht, und nach der Anstrengung zu urteilen, die die beiden X’Ting aufbrachten, um ihn gerade zu halten, musste sich das Wesen darin sehr heftig bewegen.
»Vertrauen Sie uns, wie Sie von uns verlangen, Ihnen zu vertrauen?«, fragte die alte X’Ting.
»Was soll ich tun?«
»Stecken Sie Ihre Hände hinein«, sagte sie. »Und?«
»Und dann werden wir sehen.«
General Fisto blickte sie an, dann wandte er sich Thak Val Zsing zu.
Nate hielt den Atem an. Hier wurden gleichzeitig Mut und Intuition getestet. Vertrauen und Menschenverstand. Was befand sich in dem Korb? Der geflochtene Sandschilfbehälter war groß genug, um tausend giftige Wesen zu enthalten. Und wenn der General gebissen wurde, was war dann? Wurde von Fisto erwartet, das Gift auf magische Weise in seinem Körper zu verwandeln? Die Tiere zu besänftigen, so dass sie nicht bissen? Oder handelte es sich schlicht um einen Attentatsversuch? Was immer es war, er konnte seine Besorgnis kaum unterdrücken. Was würde der Jedi
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