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Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Titel: Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Barnes
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Gotal auf der Jagd. Ihr kurzer Schlummer hatte sie offensichtlich erfrischt. Falls solch ein Wesen überhaupt Erholung brauchte.
    Sie waren in einer Höhle unter dem Herzen der Stadt angekommen. Die fünf Männer, denen Trillot am meisten vertraute, erwarteten sie. Während sie ihr Schiff wie eine Königin oder eine dunkle Prinzessin verlassen hatte, öffnete sie nun ihren Mantel und enthüllte einen weiteren Aspekt ihrer Persönlichkeit, und Fizzik sah plötzlich in ihr die militärische Führerin. Unter dem schwarzen hautengen Anzug zeichnete sich ein Körper ab, der so sehnig war wie der einer Schlange, und Brüste und Hüften waren die einzigen femininen Attribute ihrer ansonsten androgynen Gestalt.
    Natürlich hatte Trillot Fizzik hinsichtlich Kommandantin Ventress gebrieft. Es kursierten zahllose Gerüchte über diese Frau, und selbst sein Bruder war nicht sicher, welche er glauben sollte und welche nicht. Manche sagten, sie sei eine Jedi; sie habe den alten Orden verlassen und ihre Waffen mit sich genommen. Andere behaupteten, sie sei Anhängerin einer finsteren Gruppe, die selbst den gefürchteten Jedi-Rittern überlegen war.
    Die zur Begrüßung erschienenen Männer machten Platz, und sie betraten eine Turboliftplattform, die Platz für vier Personen bot. Ihm fiel auf, dass die Männer es nicht wagten, mit einzusteigen, als wollten sie einen Sicherheitsabstand wahren. Die beiden fuhren zusammen aufwärts.
    Sie roch nach saurem Obst.
    Dunkelheit umfing sie unterwegs und entließ sie wieder, als sie auf der oberen Ebene eintrafen.
    Sie betraten Trillots Hauptquartier, wo sich die harten, kalten Kreaturen, die sie empfingen, vor ihnen zurückzogen. Niemand wagte, sie zu berühren; niemand näherte sich ihr. Schweigen breitete sich aus, während er sie zum Treffen geleitete.
    Trillot saß an seinem Schreibtisch, als sie sein Büro betraten. Er war jetzt aufgequollen, seine transformativen Hormone hatten ihre volle Wirkung entfaltet, die durch die Kräuter von fremden Welten noch verstärkt wurde. Er zappelte nervös herum, als könne er keine bequeme Position finden.
    Eigenartigerweise wirkte Ventress ihm gegenüber fast ehrerbietig. Aus einem Bündel, das so geschickt an ihrem Körper versteckt war, dass es ihm überhaupt nicht aufgefallen war, zog sie einige Gegenstände hervor und legte sie höflich vor Trillot auf den Tisch.
    Die roten Facettenaugen des goldenen Bandenchefs sahen von einem der Gegenstände zum anderen, und er wartete. Die Luft regte sich, und Fizzik drang ein leichter Moschusgeruch in die Nase. Trillot, das wusste er, verströmte diesen Duft aus Halsdrüsen während der Verwandlung, doch die Nervosität intensivierte den Geruch noch. In all den Jahren, die er seinen Bruder schon kannte, hatte er ihn nur zweimal gerochen.
    Die Frau verneigte den Kopf tief. Die Tasche zitterte. Etwas Schwarzes und Rotes steckte den Kopf aus der Klappe, und eine gegabelte Zunge fuhr hervor, als würde sie die fremde Luft schmecken.
    »Geschenke«, sagte Ventress. Schwang da Hohn in ihrer Stimme mit? »Von Salz, Wasser und Fleisch.«
    Trillot starrte darauf und war unsicher, was er tun sollte. Rituelles Essen war üblich und zudem eine hoch entwickelte Kunst in der Stock-Politik der X’Ting. Trillot gehörte jedoch weder zur Königsfamilie noch überhaupt zum Adel. Was sollte er davon halten? Spott oder nicht, er wagte es nicht, unhöflich zu reagieren. Sein Blick wanderte zu Ventress und zurück auf den Tisch. Der rotschwarze Kopf gehörte zu einer gestreiften Schlange, die langsam aus der Tasche kroch. Nein… es war keine Schlange. Die kleinen Stummelbeine mühten sich ab, während das Tier seinem Gefängnis zu entkommen suchte. Es bewegte sich unbeholfen, fast wie unter Drogen gesetzt.
    Trillot sah seinen Protokolldroiden an, dann betrachtete er wieder das krabbelnde Wesen… nein, die krabbelnden Wesen, denn ein zweites kam heraus.
    Der Protokolldroide beugte sich vor und sagte leise: »Ich glaube, man erwartet von Ihnen, dass Sie diese Windschlangen essen. Und zwar mit Genuss. Sir.«
    Ja, auf Ventress’ Gesicht zeigte sich ein schmales Lächeln, doch ob es ehrlich gemeint oder gekünstelt war, ließ sich nicht sagen.
    Trillot studierte sie kurz, und Fizzik fragte sich, was sein Bruder wohl tun würde. Abermals ein unerwarteter Gefühlsblitz. Diese Frau wurde mit jeder Minute faszinierender.
    Mit einer Bewegung, die man kaum verfolgen konnte, packte Trillot eine der Windschlangen mit der Hand im Genick

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