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Objekt Lambda

Objekt Lambda

Titel: Objekt Lambda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl & Jack Williamson
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kannte, blickte ihn nachdenklich mit seinen fünf Augen an. »Ich dachte es mir«, pfiff er.
    »Also, beeile dich. Verbinde mich.«
    »Nicht möglich. Sie ist auf einer Expedition. Sämtliche Verbindungen zu den Mitgliedern sind belegt. Ich kann ihr etwas ausrichten, wenn sie in zwei bis drei Stunden zurückkommt.«
    »Ich möchte lieber persönlich mit ihr sprechen. Kannst du mich später zu ihr durchstellen?«
    »Kann ich«, versicherte ihm der T’Worlie, doch dann fügte er fast leise hinzu: »Wenn sie sich Zeit nehmen will, mit dir zu sprechen, Ben Linc. Du weißt, sie ist eine andere Version als deine Frau. Ich glaube nicht, daß sie dich kennt oder überhaupt etwas von dir weiß. Was soll ich ihr sagen, wenn ich die Verbindung durchstelle?«
    Ben Linc zögerte. Der T’Worlie hatte natürlich recht. Diese Zara war direkt von der Erde gekommen. Sie mochte vielleicht von dem Mann ihrer Kopie auf Sonne I gehört haben, aber das war auch alles. Und außerdem war sie verheiratet und ihr Mann hier bei ihr. Was konnte er also zu ihr sagen?
    »Ich weiß nicht, Nloom«, murmelte er entmutigt. »Ich glaube – es ist besser, du vergißt es. Ich muß mir das Ganze erst noch einmal durch den Kopf gehen lassen.«
     

 
10.
     
    Jener andere Ben Pertin mit dem Mittelnamen Yale kaute ausgehungert am Fleisch der gerösteten Wasserschlange und sah dem dünnen Jungen zu, der seinem seltsamen Ungeheuer ein zärtliches Lied sang.
    Er war ungemein erfreut, daß der andere Mensch – oder Fastmensch –, der sich Rotbart nannte, seine Ausrüstung gefunden und zu ihm gebracht hatte. Aber sie war schwer beschädigt. Den Pmal hatte er gerade gut genug reparieren können, daß er ein paar verständliche Worte herausbrachte, aber richtig funktionierte er nicht. Was er von Rotbart verstanden hatte, war in etwa, daß seine Waffen gegen einen Feind eingesetzt werden sollten, den er »Beobachter« genannt hatte.
    Im Augenblick war er jedenfalls froh, daß er überhaupt noch lebte. Er war dem Tod sehr nahe gewesen, als der Junge ihn dabei ertappt hatte, wie er sein Ei einschlagen wollte. Wie hätte er auch wissen sollen, daß es jemandem gehörte und wieviel diesem Jemand daran lag? Das erste war deshalb, daß er sich über den Pmal zu entschuldigen versuchte. Ob der Junge allerdings verstanden hatte, war zweifelhaft. Das Tier kauerte im Augenblick jedenfalls auf einem Felsblock und schwankte ein wenig, als es die Wasserschlange in Ben Yales Hand betrachtete. Pertin drehte sich halb zu ihm um. Der Nestling mußte erst noch lernen, das Gleichgewicht zu halten. Er sah wirklich komisch aus, wie ein riesiger Fisch mit übergroßen Augen und Vogelbeinen. Die Flügel lagen dicht an seinem Leib. Vermutlich wußte er noch gar nicht, daß er sie ausstrecken und bewegen konnte.
    Der Kopf auf dem langhalsigen Fischkörper näherte sich ihm jetzt. Ben Yale fluchte leise, dann riß er ein Stück der Schlange ab und warf es dem Nestling zu. Der Junge schrie etwas, aber aus dem Pmal kam kein einziges verständliches Wort. Rotbart dolmetschte: »Er sagt: Fleisch nicht verdorben? Macht Org nicht krank?«
    Ben Yale schüttelte den Kopf. »Mir bekommt es jedenfalls.« Rotbart schien es dem Jungen zu übermitteln, der daraufhin großmütig nickte. »Darfst ihm mehr geben«, erklärte Rotbart durch den Pmal. Aber Pertin brummte: »Ich glaube, ich hole mir jetzt lieber etwas zu trinken.« Er tauchte unter dem Wasserfall hindurch, hindurch zum Teich. Der Junge folgte ihm. Er suchte mit den Augen den Himmel ab. Offenbar fürchtete er um ihre Sicherheit, solange er, Pertin, sich draußen im Freien herumtrieb. Er beugte sich über das Wasser und trank in durstigen Zügen. Es war kühl und gut, aber es half ihm nicht über seine düsteren Gedanken hinweg. Seine Lage hier war nicht gerade erfreulich. Der Riese wollte nichts anderes als Waffen von ihm, und er hatte doch keine. Sie waren nicht unter dem Trümmerzeug gewesen, das Rotbart gebracht hatte. Für den Jungen, der sich Orgreiter nannte, war er nur eine Belastung, weil er ihn mitfüttern mußte. Keiner der beiden schien sich auch nur im geringsten dafür zu interessieren, weshalb er hier auf ihrer Welt war. Was er ihnen von dem großen Universum zu erzählen versucht hatte, war von Rotbart kommentarlos aufgenommen worden, und der Junge hatte es offenbar nicht verstanden, das heißt, er konnte überhaupt nichts verstehen, was aus dem Pmal kam, und Rotbart nur hin und wieder.
    Jetzt erhob er sich und blickte sich

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