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Objekt Lambda

Objekt Lambda

Titel: Objekt Lambda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl & Jack Williamson
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wieder gelebt. Kann es sein, daß er viele Male stirbt und immer wieder lebt?«
    »Wenn er wieder lebt, nachdem der blaue Schleim ihn aufgefressen hat, würde ich mich aber sehr wundern«, brummte Rotbart. »Nun ja, helfen können wir ihm zwar nicht, aber ihm zumindest zu essen geben. Ich besorge uns etwas. Du machst inzwischen Feuer.«
    »Was ist mit der Flugmaschine?«
    Der Riese zuckte die Schultern. »Das ist das Problem. Wir werden Ben Yale Pertin fragen, ob er Waffen gefunden hat. Aber wenn sie mit dem blauen Schleim bedeckt sind, können wir sie kaum benutzen.«
    Unglücklich wandte der Junge sich seinem Org zu. »Komm ihm nicht zu nahe, Baby!« mahnte er. Der Kopf mit den großen Augen schmiegte sich beruhigend an ihn.
    Rotbart sah Pertin zu, der fieberhaft in dem Wrack der Flugmaschine herumkramte. »Ich glaube«, murmelte er, »die Maschine hat einem anderen gehört, identische Maschinen, identische Menschen. Sie ist vermutlich auf dem lebenden Gipfel von Messer-im-Himmel heruntergepurzelt. Ihr Pilot, ein anderer Ben Pertin, stieg aus und berührte den Schleim. Damit war sein Ende besiegelt.«
    Der Junge nickte ernst. »Bleib du bei diesem Ben, Rotbart«, bat er. »Vielleicht kannst du ihm helfen. Ich suche uns etwas zu essen.«
    Er hatte fast sofort Glück, als er über den nassen Kies am Ufer eines trägen Flusses entlangstapfte.
    Als sie das schmetterlingsähnliche Tier ausgenommen und enthäutet hatten und es über dem Feuer briet, nahm Rotbart den Jungen zur Seite und zeigte ihm eine Handvoll glänzender Gegenstände im Moos. »Schau!« murmelte er und hielt ihm ein paar kleine entgegen. Orgreiter wich erschrocken zurück. »Sie sind aus der Flugmaschine!«
    »Richtig. Aber ich habe sie selbst herausgeholt, aus einem Teil, in den der blaue Schleim nicht eingedrungen war. Ben Yale ist wütend auf mich, weil ich ihm nicht gestattete, sie zu berühren. Ich erklärte ihm, daß der blaue Schleim tödlich für uns ist – ich sagte natürlich nicht, daß er es für ihn nicht weniger ist.«
    »Und was ist das Zeug?« erkundigte sich der Junge.
    »Das hier«, Rotbart nahm etwas, das wie eine Samenkapsel mit einem schlanken Zylinder an der Spitze aussah, »ist ein Laser, wie sie auch die Beobachter haben. Ich hatte auf mehr gehofft, aber es ist jedenfalls besser als alle unsere anderen Waffen. Und das ist etwas zum in die Ferne blicken. Schau durch, Orgreiter! Du wirst so weit sehen, wie du normalerweise in einem Dutzend Schlafzeiten reisen kannst.«
    Der Junge nahm das Ding, das wie winzige Fenster in einem breiten elastischen Band aussahen. Rotbart half ihm das Band über den Kopf schieben und klappte die Fenster über seine Augen.
    Orgreiter schüttelte verwirrt den Kopf. Die leuchtenden Wolken, zu denen er hochgeblickt hatte, schienen plötzlich zum Greifen nahe zu sein. Unwillkürlich duckte er sich.
    Rotbart lachte laut. »Großartig, nicht wahr? Durch das Ding kannst du die Beobachter hundert Atemzüge früher sehen als mit dem nackten Auge. Und das hier nennt Ben ›Tonlogbuch‹, was immer das heißt. Hör zu!« Er drückte auf einen winzigen Schalter und eine Stimme – Bens Stimme, das erkannte der Junge sofort – sagte etwas in der für ihn unverständlichen Sprache.
    Rotbarts Gesicht verdüsterte sich. »Aber das ist nicht, was ich suchte«, brummte er. »Ich entdeckte keine einzige wirkungsvolle Waffe, die uns helfen könnten, die Beobachter zu vernichten.«
    »Vielleicht gibt es sie überhaupt nicht«, meinte Orgreiter.
    »O doch!« versicherte ihm der Riese. »Bens Leute haben sie ganz bestimmt. Ich würde ihn umbringen, wenn wir sie dadurch bekommen könnten. Aber wie kann man einen Menschen töten, der ohnehin schon stirbt?« Er starrte an Pertin vorbei in den Wald. »Junge, was hat denn dein Tier?«
    Erschrocken blickte Orgreiter auf und stellte fest, daß Baby davongewandert war und sich auf der Erhebung über dem Wrack der Flugmaschine befand. Eine furchtbare Angst erfaßte ihn, daß sein Schützling mit dem blauen Schleim in Berührung kommen könnte. Aber Baby interessierte sich absolut nicht für das Wrack unter ihm, sondern starrte sichtlich fasziniert in den Himmel. Er hörte auch nicht auf den Jungen, als er ihn rief. Jetzt sah Orgreiter es ebenfalls. Ein kobaltblaues Feuer blitzte unter den Wolken, dann wieder an einer anderen Stelle, aber das Licht war so grell, daß es ihn blendete. Trotzdem war er sich fast sicher, daß er mehrere kleine Punkte um die blauglühenden Strahlen

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