Obsidian (German Edition)
einem Armreifen aus Metall am Unterarm befestigt werden sollte.
Joaquim nahm das Gerät in die Hand und hielt es ihnen hin.
„ Die erste Aufgabe des ‚Multifunktion Hand Device', kurz MHD, wird sein, Euch zu informieren, wann ihr den Fallschirm öffnen müsst. Bei 600 Metern über dem Ziel wird es rot blinken, dann ist es mit dem freien Fall vorbei und die Arbeit beginnt. Einen Knopfdruck später dient es Euch als Navigationsgerät. Ihr müsst so nahe wie möglich an Miguel rankommen, gleichzeitig aber darauf achten, nicht in den Bäumen hängen zu bleiben. Das MHD wird sowohl Miguel als auch die anderen Geräte anzeigen, Miguel in Weiß, wir drei sind auf dem Display als rote Punkte erkennbar.“
„ Das klingt recht einfach.“
„ In der Theorie schon, mein hübsches Kind. Aber wir springen im Dunkeln, eure einzige Möglichkeit, etwas zu sehen, sind diese Nachtsichtbrillen.“
Er zeigte ihnen die Brillen, die denen aus Paris sehr ähnlich waren. Diese sahen mehr wie Schwimmbrillen aus. Joaquim erklärte ihnen, dass die Brillen auch über eine Kommunikationseinheit verfügten.
„ Wir werden immer in Kontakt stehen. Aber den Flug und die Landung müsst ihr alleine schaffen. Weiters werdet ihr diese Messer tragen.“
Er legte ihnen ein schwarzes Messer mit einer etwas über zehn Zentimeter langen Doppelklinge auf den Tisch. Die Klinge war auf beiden Seiten mit einer Verzahnung versehen, die kleine Säge sah ebenso scharf aus, wie die Klinge. Der Knauf des Messers war gewellt und mit griffigem Kunststoff überzogen, die schwarze Klinge glänzte.
„ Also das sieht mal richtig cool aus“, entfuhr es Eric. Er schnappte sich das Kampfmesser und prüfte den Griff und die Klinge.
„ Diese Kampfmesser sind so ziemlich das schärfste, was es derzeit gibt, also aufpassen. Ich will niemanden von Euch da unten verarzten müssen.“
„ Werden wir bei der Landung, vorausgesetzt die geht reibungslos über die Bühne, vielleicht auch von unseren Freunden von der Bruderschaft erwartet?“, fragte Eric, der das Messer in der Hand hielt und durch die Finger gleiten ließ.
„ Wir wissen nicht genau, wie gut informiert die rote Bruderschaft ist. Miguel haltet die Stellung und wird darauf achten, dass wir ungestört sind. Keine Sorge, das wird sicherlich ein …“
„ Sag es nicht!“, unterbrach Eric ihn spontan, „Sag ja nichts von einem Spaziergang. Unser letzter Spaziergang endete in einer nervenaufreibenden Verfolgungsjagd durch Barcelona.“
Kaum war Joaquim fertig mit seinen Erklärungen, wartete schon Jose auf sie. Er hatte eine besondere Überraschung für sie.
„ Im Urlaub zahlen die Leute viel Geld dafür.“ Dabei deutete er auf das Heck des Schiffes. Monja und Eric gingen am Hubschrauber vorbei, der stehend neben ihnen einen mächtigen und gefährlichen Eindruck machte. An der Reling hatte Jose mehrere Seile fest verknotet.
„ Was hast Du vor?“, fragte Monja neugierig und leicht verängstigt.
„ Du wirst jetzt fliegen.“, bekam sie als Antwort von Jose.
Monja blickte fragend von Jose zu Eric.
Keine fünf Minuten später wusste sie, was Jose meinte. Im Bikini trieb sie im sehr kalten Wasser hinter der Jacht. Mittels eines breiten Brustgurts schwamm hinter ihr ein geöffneter Fallschirm im Wasser. Ein Seil war fest mit ihrem Brustgurt verbunden und führte zum Schiff. Sie blickte leicht verzweifelt umher, begann zu frieren und fühlte sich nicht wohl, bei dem was auf sie zukam.
„ Denk daran, was ich Dir gezeigt habe“, rief Jose ihr zu, zog ein Funkgerät von seinem Gürtel und gab einen Befehl durch. Die Jacht beschleunigte, das Seil wurde schnell gespannt und Monja mitgerissen. Ihr schriller Aufschrei wurde spontan abgewürgt, als ihr das Wasser ins Gesicht spritzte. Hinter ihr blähte sich der Fallschirm langsam auf, bis er von der Wasseroberfläche abhob. Er zog Monja mit sich und langsam wurde sie aus dem Wasser gehoben und schwebte in der Luft.
Monja blickte sich um und sah immer noch nur Wasser bis zum Horizont. Der salzige Wind schlug ihr ins Gesicht und noch konnte sie den Flug nicht genießen. Sie stieg immer höher, bis sie selbst merkte, dass das Maximum erreicht war. Sie atmete mehrmals tief durch und schnappte sich dann die zwei Seile vor ihr, die den Schirm lenkbar machten.
Jose winkte ihr zu und deutete nach rechts. Monja versuchte seinen Anweisungen nachzukommen und den Schirm unter Kontrolle zu bekommen. Die Trockenübungen mit Jose zeigten sich als sehr
Weitere Kostenlose Bücher