Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Obsidian (German Edition)

Obsidian (German Edition)

Titel: Obsidian (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Koller
Vom Netzwerk:
geben?“
    „ Nur zu gerne.“
    „ Chaac, der Regengott, ist an vielen Bauwerken in Chichen Itza abgebildet. Aber Kukulcán nicht. Die Pyramide trägt zwar seinen Namen, aber den hat er nicht von den Mayas. Am Fuße der Pyramide befindet sich eine gefiederte Schlange, das Zeichen für Kukulcán. Aber es gibt eine Stätte, die wohl viel eher Kukulcán geweiht war, wenn auch unter einem anderen Namen.“
    Monja sah ihn fragend an und überlegte. In ihrem Kopf flogen die gelesenen Texte vorbei.
    „ Gefiederte Schlange? Da war etwas, was ich gelesen oder gehört habe … Quetzalcoatl, eine aztekische Gottheit, sie wird auch gefiederte Schlange genannt und in Teotihuacan, nahe Mexiko Stadt …“
    „ Kluge Frau!“, gratulierte ihr Gonzales, „Genau das habe ich gemeint. Teotihuacan liegt zwar weit weg, aber lange vor den Azteken waren die Maya in auch diesem Gebiet. Ich würde darauf wetten, dass Euer gesuchter Stamm von dort stammt.“
    Monja verglich ihr Wissen mit Gonzales Aussage und musste ihm recht geben.
    „ Miguel hat auch davon gesprochen, stimmt!“, fiel ihr ein.
    Es half ihnen zwar im Moment nicht weiter, aber sie hatte das Gefühl, das sie immer näher an die Lösung zu dem Rätsel um den Tempel des Hunab Ku kamen.
    Eric war wieder in Gedanken versunken. Er bekam zwar mit, was Monja und Gonzales sprachen, hatte aber keine Lust, sich an der Unterhaltung zu beteiligen. Sein Körper schmerzte von der heftigen Auseinandersetzung mit dem asiatischen Koloss, dennoch spürte er eine kleine Befriedigung, zu wissen, dass sie Bolo nie wieder begegnen würden. Er war sich aber auch sicher, dass es nicht ihr letztes Aufeinandertreffen mit der Bruderschaft war. Sie mussten unbedingt Joaquim, Jose und hoffentlich auch Miguel treffen. Alleine würden sie es nicht schaffen. Nach ihrem Umstieg in Campeche mussten sie in Mérida eine Möglichkeit finden …
    „ Monja, meine geniale Princesa!“, rief er plötzlich und sorgte dafür, dass sowohl Monja als auch Gonzales erschrocken zusammenfuhren.
    „ Was ist Dir jetzt eingefallen, mein Schatz?“
    „ Was hat Joaquim über Joses Freund erzählt?“
    „ Ramon del Rio, ein netter Kerl aus Mérida. Er besitzt einige Läden, darunter zwei Souvenirläden und ein Lebensmittelgeschäft. Er soll recht bekannt sein in der Stadt, weiß von Joses Beruf und ist nicht glücklich damit.“
    „ Das sind nicht viele Anhaltspunkte, aber die müssen reichen. Wir müssen Ramon del Rio finden, er kann uns weiterhelfen.“
    „ Und wie das?“
    „ Er hat wenigstens eine Nummer um Jose zu erreichen.“
    „ Ich kann gerne für Euch nachfragen. Wenn dieser Ramon del Rio einige Geschäfte in Mérida hat, dann sollte ich ihn leicht ausfindig machen können.“, schlug Gonzales vor.
     

    Die Fahrt nach Campeche verlief ohne Zwischenfälle und mit nur einem kurzen Zwischenstopp. Als sie die Stadt erreichten war es später Nachmittag,. Eric hatte mit einer kleinen Stadt gerechnet, einige Straßen und Häuser, dazu noch eine Kirche und ein Restaurant. Doch Campeche war viel größer. Monja klärte ihn auf, dass die Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates mehr als 220.000 Einwohner hatte. Gonzales fuhr mit ihnen über mehrere Hauptstraßen, bis sie bei einem großen Busbahnhof stehen blieben.
    „ Da sind wir. Jede Stunde fährt ein Bus nach Mérida. Hier habt ihr auch noch einen Laden, in dem Eric sich etwas zivilisierter einkleiden kann. Während ihr einkauft, werde ich ein paar Telefonate führen.“
    Als Monja und Eric das Geschäft betraten, drehten sich beide Verkäuferinnen um und blickten sie abfällig an. Verständlich, dachte Eric, der in total verdreckter Hose und zerrissenem Shirt neben Monja stand. Wenigstens hatte er sich unterwegs etwas gewaschen und war nicht mehr blutverschmiert. Monja war mit ihrer dunklen Hose und schwarzen Oberteil noch halbwegs ansehnlich gekleidet. Ein kurzes klärendes Gespräch zwischen Eric und der Verkäuferin, mit dem Hinweis auf Monjas Kreditkarte, reichte und er wurde zur Männerabteilung geführt.
    Sie verbrachte fast eine halbe Stunde im Geschäft. Monja legte sich nur einen Sonnenhut und ein neues Shirt zu. Eric zog sich komplett um. Er verschwand mit einem Hemd, Hose, Socken und einer Lederjacke in die Umkleide. Monja reichte ihm noch einen gewünschten Gürtel und erklärte, bei Gonzales auf ihn zu warten.
    Der stand vor dem Geschäft und hatte interessante Neuigkeiten für sie.
    „ Ramon del Rio ist wirklich kein Unbekannter in Mérida.

Weitere Kostenlose Bücher