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Obsidian (German Edition)

Obsidian (German Edition)

Titel: Obsidian (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Koller
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Fahrerkabine normalerweise nur zwei Personen Platz fanden, zwängten sich Monja und Eric auf den Beifahrersitz.
    „ Gonzales, woher kommt es, dass Du das Ganze so gelassen genommen hast?“, wollte Monja wissen.
    „ Ich war mehrere Jahre lang beim Militär und habe schon einiges erlebt. Es hat mich zwar meine erste Frau und meine Kinder gekostet, aber es war eine Zeit, die ich nicht missen möchte.“
    „ Heißt das, Deine Familie ist …“
    „ Nein, nicht umgekommen. Ich habe einfach zu wenig Zeit für meine Familie gehabt. Irgendwann bin ich heimgekommen und sie war weg. Ausgezogen zu einem meiner besten Freunde. Aber das ist schon Jahre her. Meine zwei Kinder aus dieser Ehe sind inzwischen in Mexiko Stadt und haben ihr eigenes Leben.“
    „ Und was ist mit Deiner Ranch?“
    „ Das ist mein neues Leben. Ich hatte genug davon und habe mir etwas Ruhigeres gesucht. Nun habe ich eine Ranch, züchte Rinder und Pferde, bin glücklich mit einer jungen, hübschen Frau zusammen und in drei Monaten werde ich erneut Vater.“
    Gonzales erzählte ihnen noch von einigen Einsätzen und wie er danach die Ranch aufbaute, von der er heute lebte.
    „ Im Norden ist das Leben schwerer, dort dominieren Drogenkriege und Machtkämpfe zwischen rivalisierenden Gangs. Meine Leute auf der Ranch sind alles ausgebildete Kämpfer, für den Fall, dass jemand auf die Idee kommen sollte, mir das Leben schwer zu machen. Aber genug von mir. Erzähl mir doch etwas über euren Aufenthalt hier. Wie lange seit ihr denn schon in Mexiko?“
    „ Genau genommen seit heute früh.“
    „ Wo seit ihr denn angekommen?“
    „ In Palenque.“
    „ Dann könnt ihr aber nicht mit einer großen Maschine geflogen sein“, meinte Gonzales etwas skeptisch.
    „ Wir sind aus einem Hubschrauber gesprungen“, meinte Monja und sah, wie Gonzales sie überrascht ansah. Er schwieg einige Sekunden.
    „ Was genau macht ihr hier? Ihr seit keine Profis, soviel ist klar. Aber …“
    „ Wir wurden in eine Geschichte hineingezogen, rund um eine Maya-Legende, eine geheime und gefährliche Bruderschaft, dem mexikanischen Geheimdienst und Obsidiansteinen.“
    Gonzales blies staunend die Luft aus.
    „ Wir haben etwas Zeit, auf diese Story wäre ich echt gespannt.“
    Monja überlegte kurz, ob sie ihm wirklich alles erzählen sollte und entschied sich dann dafür. Ausführlich berichtete sie ihm von dem Beginn ihres Abenteuers, wie sie und Eric sich trafen und in Wien das Chaos ausbrach, ihrem ersten Zusammentreffen mit Bolo und wie Miguel und Jose sie retteten. Während Eric stumm blieb und aus dem Fenster blickte, die Gedanken bei seinen verstorbenen Freunden, hatte Monja einen Arm um ihn gelegt und erzählte von Paris, Barcelona und der langen Überfahrt auf der Jacht. Ihre Geschichte endete mit dem Schusswechsel in Palenque und ihrer Flucht.
    Als Monja fertig mit ihren Erlebnissen war, was fast eine Stunde lang dauerte, blieb Gonzales noch etwas still.
    „ Alle Achtung“, meinte er ehrlich anerkennend, „da habt ihr ja schon einiges erlebt. Wie sieht Euer weiterer Plan aus?“
    „ Wir müssen nach Chichen Itza. Dort sollten wir endlich herausfinden, wo sich dieser ominöse Tempel befinden soll. Dazu sollten wir aber unsere Freunde wiederfinden.“
    „ Und wie?“
    „ Das ist eine gute Frage. Wir haben im Moment keine Möglichkeit, Kontakt mit Miguel, Joaquim oder Jose aufzunehmen“, meldete sich Eric nun auch zu Wort.
    „ Ich kann anbieten, Euch in Campeche abzusetzen und Euch die Weiterfahrt nach Mérida zu ermöglichen. Von dort findet ihr leicht eine Verbindung nach Chichen Itza. Bei allem Spaß den ich vorhin hatte, ich bevorzuge inzwischen mehr das ruhige Leben. Aber ich hoffe für Euch, dass ihr mit diesen Steinen Euer Ziel erreichen werdet.“
    „ Das hoffen wir auch. Inzwischen haben wir zwar alle zusammen, aber das macht auch nicht wirklich viel Sinn. Es sind Herrscher und Gottheiten darauf abgebildet, was annehmen lässt, dass die Steine von einem dieser Stämme stammen“, meinte Monja.
    „ Eine gute Überlegung, wo ist das Problem dabei?“, wollte Gonzales wissen.
    „ Auf einem Stein ist Pakal abgebildet …“
    „ Der Herrscher von Palenque“, warf Gonzales ein.
    „ Genau. Aber die beiden anderen Steine weisen beide auf Chichen Itza hin.“
    „ Wer ist denn abgebildet?“
    „ Kukulcán und Chaac. Beides Gottheiten aus …“
    Gonzales lachte auf.
    „ Nicht ganz, schöne Frau. Darf ich Dir einen kurzen Exkurs in mexikanischer Geschichte

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