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Obsidian (German Edition)

Obsidian (German Edition)

Titel: Obsidian (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Koller
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er schmunzeln.
    „ Trommel die Leute zusammen, wir haben noch einmal einen Auftritt!“, mehr war nicht nötig zu sagen, das wusste er.
     

Kapitel 15
     
    „ Wie lautet die Adresse von Ramon del Rio?“
    „ 282 43, Mérida. Klingt komisch, aber so hat es Gonzales mir gesagt.“, antwortete Monja. Sie saßen gerade über ihrem Frühstück, alleine in einem großen Raum der Pension.
    „ Solange ein Taxifahrer uns dorthin bringen kann.“
    Eric ließ an der Rezeption ein Taxi bestellen und bedankte sich nochmals ausgiebig für den Service.
    Die Adresse war für den Taxifahrer kein Problem, er erzählte ihnen auch gleich, dass sie am Stadtrand von Mérida lag, in der ‚besseren‘ Gegend. Diejenigen, die es zu etwas gebracht haben in Mérida, hatten in der Gegend ihre Häuser, fast alle mit Pool, großzügigen Gartenanlagen, eigenem Sicherheitspersonal. Er fuhr nur selten in die Gegend, erfuhren Monja und Eric, denn diese Leute fuhren meist mit ihrem eigenen Chauffeur durch die Stadt. Man konnte ihm anhören, dass er nicht sehr gut auf diese Gesellschaftsschicht zu sprechen war.
    Als sie vor der Adresse ausstiegen, fiel ihnen als Erstes die dunkelgelbe Mauer auf, die das Anwesen umgab und keinen Blick nach innen zuließ. Sie überragte Monja und Eric mindestens um einen Meter. Vor ihnen war ein schmales Eingangstor aus massiven Eisen, nur wenige Schritte entfernt die Einfahrt, die ebenfalls mit einem großen Eisentor verschlossen war. Dahinter waren nur die roten Ziegeln von mindestens zwei Häusern zu sehen und einige hochgewachsene Büsche.
    „ Kein armes Kind, der Freund von Jose“, staunte Eric. Neben der Eingangstür befand sich zwar eine Klingel, aber kein Namensschild.
    „ Schauen wir mal, ob wir hier wirklich richtig sind“, meinte er und läutete an. Nichts tat sich.
    „ Ob keiner daheim ist?“, überlegte Monja.
    „ Coño! Diese Adresse ist unsere einzige Möglichkeit an Jose heranzukommen.“, fluchte Eric und drückte erneut die Klingel, nun bedeutend länger.
    Es dauerte eine Minute, dann öffnete sich die Eisentür mit einem leisen Summen. Im selben Moment wurde Eric unwohl.
    „ Das gefällt mir nicht“, murmelte er.
    „ Ach komm, Du bist paranoid“, meinte Monja nur und ging an ihm vorbei durch die Tür.
    „ Seit wann bist Du diejenige, die so mutig ist?“, wunderte er sich.
    Monja, die schon einige Schritte in den Vorgarten gemacht hatte, drehte sich zu ihm um.
    „ Was soll schon geschehen? Niemand weiß, dass wir hier sind. Was sollte also großartig Schlimmes passieren?“
    Eric sah sie mit großen, überraschten Augen an.
    „ Ich weiß es nicht, aber frag doch mal die zwei Personen neben Dir, die mit einer Pistole in der Hand auf Deinen hübschen Kopf zielen.“
    Die beiden Männer traten vor und deuteten Eric, ebenfalls einzutreten.
    Hinter ihm wurde das Tor geschlossen. Beide Männer trugen helle Anzüge, Sonnenbrillen und hatten einen ähnlichen Körperbau wie Jose. Nicht die Sorte Männer, mit denen Eric sich anlegen wollte. Er hob die Hände und versuchte ein Lächeln.
    „ Wir wollen nur mit Ramon del Rio sprechen, bitte“, versuchte er ihnen höflich zu erklären.
    „ Wer seit ihr?“, brummte einer der Männer auf Englisch und richtete die Waffe auf Eric.
    „ Ich kann es nicht ausstehen, wenn mir immer wieder eine Waffe vors Gesicht gehalten wird. Hör zu, lasst uns einfach kurz mit Herrn del Rio sprechen. Sagen Sie ihm einfach, es geht um Jose, vielleicht …“
    Der Mann machte einen Schritt auf ihn zu, ohne die Waffe runter zu nehmen.
    „ Wer soll dieser Jose sein?“, fragte er.
    „ Sagen sie Ramon del Rio einfach, der Jose, den er besonders gut kennt ist ein Freund von uns und wir müssen schnell mit ihm in Kontakt treten“, mischte sich Monja ein.
    Die beiden Männer blickten sie an und schienen gegenseitig ihre Gedanken lesen zu können.
    „ Mitkommen!“, forderte er Monja und Eric auf und schubste sie mit der Waffe vor sich am Haus vorbei in den hinteren Teil des Anwesens. Neben dem Haus, was an sich schon eine gewaltige Größe hatte für diese Gegend, war die Wiese noch einmal so groß. Sie war saftig grün, mit vielen Pflanzen und Sträuchern. Eric dachte darüber nach, was für ein Aufwand es wohl war, das alles zu pflegen, bei diesen Temperaturen in Mexiko. Es gab auch zwei Pools im Garten. Ein kleiner kreisförmiger und ein großer, der in der Form eines Viertelkreises gebaut war, an dessen Spitze eine kleine Holzhütte stand. Die Tür zu dieser

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