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Obsidian (German Edition)

Obsidian (German Edition)

Titel: Obsidian (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Koller
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Seine Geschäfte laufen bestens, er scheint eine weiße Weste zu haben. Ich habe seine Privatadresse, aber ihr solltet aufpassen. Ramon hält sein Privatleben sehr verschlossen.“
    „ Das hilft uns schon viel weiter. Vielen Dank, für alles, Gonzales.“
    „ Gerne, der kurze Adrenalinrausch hat Spaß gemacht.“
    Als Eric aus dem Geschäft kam und ihnen zuwinkte, musste Monja grinsen.
    „ Was ist los, Princesa?“
    Nachdem sie ihn von oben bis unten gemustert hatte, meinte sie schmunzelnd: „Du hast eindeutig zu viel Indiana Jones gesehen!“
    Gonzales stimmte ihr mit einem breiten Grinsen zu. Eric hatte sich eine hellbraune leichte Hose, ein helles Hemd und eine Lederjacke zu gelegt, dazu noch einen Hut, der ebenfalls sehr an die Vorlage in den Kinofilmen erinnerte.
    Mit einem Schmunzeln meinte er dazu nur: „Tja, eine Lederpeitsche hatten sie leider nicht im Angebot. Dafür diese coole Sonnenbrille.“
    Er zog die schmale Brille aus der Brusttasche und setzte sie übertrieben lässig auf.
    „ Meine Freunde, hier werden sich unsere Wege trennen. Danke für den aufregenden Tag.“
    „ Wir haben zu danken, Gonzales“, meinte Monja.
    Zuerst umarmte Gonzales Monja und wünschte ihr alles Gute für ihre weitere Reise. Auch Eric umarmte er.
    „ Pass gut auf, damit Dir und Deiner Freundin nichts passiert“, ermahnte er ihn.
    Sie blickten ihm nach, als Gonzales mit dem Wagen davonfuhr, noch einmal winkte und dann um die Ecke bog.
    „ Und weg ist er. Da taucht er einfach auf, hilft uns und nun verschwindet er einfach wieder.“
    Monja nahm seine Hand.
    „ Ein bisschen komisch war er schon, aber ohne ihn würden wir wahrscheinlich nicht hier stehen.“
    Eric drückte ihre Hand fest.
    „ Da hast Du Recht, Princesa.“
    Gemeinsam gingen sie über die Straße zum Busbahnhof.
     

    Zehn Minuten später fuhr ihr Bus nach Mérida ab. Der Bus war voll klimatisiert, außer ihnen waren nur einige Einheimische mit ihnen unterwegs. Monja und Eric verzogen sich in die letzte Reihe und kuschelten sich ans Fenster.
    „ Wir sind vier Stunden lang unterwegs, hoffentlich ohne neuerliche Probleme“, meinte Eric erschöpft.
    „ Wir werden also erst nach neun am Abend in Mérida ankommen. Ich kann es gar nicht mehr erwarten, dass wir dort schnell ein Zimmer finden und endlich ins Bett kommen.“ Auch Monja war von dem langen Tag gezeichnet.
    „ Wenn man bedenkt, dass unser Tag in 4.000 Meter Höhe begonnen hat und was heute alles vorgefallen ist …“, Monja ging in Gedanken noch einmal alles durch, was ihnen heute widerfahren war, legte ihren Kopf auf Erics Schulter und schloss die Augen. Eric drückte sie sanft zu sich, blickte aus dem Fenster und blieb stumm. Kurz darauf merkte er, wie Monja in seinem Arm eingeschlafen war. Trotz des anstrengenden Tages, konnte Eric nicht einschlafen. Er war zu aufgewühlt, seine Gedanken gingen um seine verlorenen Freunde, die Angst um Miguel und auch die Legende der Maya.
     

    Eric versank erst kurz vor der Ankunft in Mérida in einen leichten Schlaf. Als der Bus stehen blieb, war er sofort wieder munter. Sie waren am Stadtrand von Mérida angelangt, inzwischen wurde es schon dunkel. Die Uhr im Bus verriet ihm, dass es nach 21 Uhr war.
    Bei der Fahrt ins Stadtzentrum fiel ihm auf, dass die Stadt scheinbar wie ein Schachbrett angelegt war, die Straßen ganz gerade, mit quadratischen Hausblöcken. Es erinnerte ihn an den Stadtteil in Barcelona, den er vom Tibidabo aus gesehen hatte.
    „ Terminal del Centro! Endstation!“, rief der Fahrer durch den Bus. Sanft weckte Eric Monja auf.
    „ Princesa, wir sind angekommen.“
    „ Wo?“
    „ In Mérida. Wir sollten uns um eine Übernachtungsmöglichkeit bemühen, es ist schon spät.“
    Sie torkelte noch verschlafen hinter Eric hinterher auf die schwach beleuchtete Straße bei dem Busbahnhof.
    „ Nicht gerade vertrauenserweckend“, stellte sie etwas nervös fest.
    „ Nachdem was heute schon alles passiert ist, wäre es jedem abzuraten, uns zu nahe zu kommen.“
    Sie gingen die Gasse entlang, rechts und links waren die Rollbänke der Geschäfte teils oder schon ganz herabgelassen. An den Häusern blätterte die Farbe ab und die wenigen Leute, die ihnen entgegen kamen, sahen sie vorsichtig und misstrauisch an. Die Häuser waren alt, mit morschen Fensterrahmen und sahen alles andere als einladend aus.
    Bei der nächsten Ecke erkannten sie linker Hand, dass die Gasse besser beleuchtet war, außerdem hörten sie die typischen Geräusche mehrerer

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