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Obsidian (German Edition)

Obsidian (German Edition)

Titel: Obsidian (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Koller
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einem tödlichen, hasserfüllten Blick.
    „ Tarnen und täuschen“, stieß er hervor. Im nächsten Moment stach er zu, mit seinem Messer, dem richtigen Kampfmesser. Er stach durch den Oberarm von Bolo wie durch Butter, zog das Messer nach unten und verabreichte ihm eine tiefe Wunde bis zum Ellbogen. Bolo schrie auf und schlug mit der anderen Hand nach Eric. Doch dieser duckte sich, zog das Messer heraus und landete daraufhin den nächsten Treffer. Er stach die komplette Klinge in Bolos Oberschenkel, drehte das Messer und riss es regelrecht heraus. Eric wich einen Schritt zurück und trat mit voller Wucht gegen Bolos Bauch. Noch immer schreiend kippte dieser nach hinten. Eric stand auf und trat ihm mehrmals in die Leistengegend. Das Messer in der Hand, stieß er auf ihn herab, rammte ihm das Messer in die Schulter seines bislang gesunden Armes und zog ebenfalls daran. Bolo wollte nach ihm greifen, doch die schweren Verletzungen machten ihn langsamer und schwächer. Eric machte einen Schritt zur Seite und verpasste ihn einen weiteren Tritt gegen die Rippen.
    Er griff nach Bolos großen Kopf und zog ihn hoch. Noch einmal bäumte sich der Koloss auf und stieß Eric weg von sich. Sein Oberkörper war blutüberströmt, der Arm mit der aufklaffenden Wunde hing leblos herunter. Eric hatte ihm fast den kompletten Oberarm der Länge nach aufgeschnitten.
    Eric kam näher, als Bolo ihn mit seiner noch halbwegs intakten Hand am Shirt packte. Er wollte sich losreißen, doch Bolo ließ nicht los. Erics Shirt zerriss, doch mehr Schaden konnte Bolo nicht anrichten.
    Eric nahm seine Hand und schlug mit der anderen Bolo mitten ins Gesicht. Bolo wollte nach ihm greifen, doch Eric stemmte ihn mit beiden Händen hoch. Mit einem lauten, befreienden Schrei warf er den Riesen gegen den Jeep. Er landete neben der Fahrertür, klammerte sich fest und wollte sich umdrehen, als Eric wieder zupackte und seinen Kopf mit Wucht gegen den Wagen hämmerte. Er ließ ihn nicht los und schlug Bolo noch mehrmals gegen die Karosserie. Als er losließ sank Bolo benommen zu Boden. Eric drehte ihn zu sich und schlug auf ihn ein. Immer wieder donnerte er seine Fäuste in das Gesicht von Bolo, der sich nicht mehr zur Wehr setzte. Das diabolische Grinsen war verschwunden, Bolos Blick war leer. Eric holte noch einmal weit aus und drehte das Messer.
    „ Für Ines und Sammy!“, keuchte er und stach zu, direkt in den Hals.
    Inzwischen war Monja zu ihm gerannt. Eric zog das Messer heraus und sah zu, wie das Blut aus dem Hals quoll. Bolo bekam nicht mehr mit, wie er an mehreren Stellen regelrecht ausblutete. Eric sank auf die Knie, die Finger fest um das Messer verkrampft. Monja legte ihm die Hand auf die Schulter. Eric blickte zu ihr hoch und ließ sich von ihr aufhelfen. Sie umarmte ihn und drückte ihn fest an sich. Erst jetzt bemerkte Eric, dass ihm die Tränen über das Gesicht liefen.
    „ Es ist vorbei, Eric. Es ist vorbei“, beruhigte sie ihn. Gonzales stand abseits und verhielt sich ruhig.
    Monja hielt Eric mehrere Minuten lang fest, in denen er sich in ihren Armen ausheulte. Er ließ seinem ganzen Schmerz über den Verlust seiner Freunde freien Lauf. Monja hielt ihn fest, streichelte ihm durch die Haare und küsste ihn mehrmals auf die Stirn.
    Hand in Hand gingen sie zu Gonzales. Hinter ihnen brannte das Lokal immer noch lichterloh, schwarze, dichte Rauchwolken stiegen in den Himmel.
    „ Sind wir hier fertig?“, fragte Gonzales und strich sich über seinen Schnauzbart.
    „ Dir scheint es wenig auszumachen, dass das Lokal abgebrannt ist“, meinte Monja.
    „ Auf meiner Strecke gibt es noch mehrere Raststationen.“
    „ Aber der angeblich beste Hähnchen-Quesadilla-Auflauf?“
    „ Mann muss flexibel sein. Nur wenige Kilometer von hier entfernt gibt es die besten Burritos in ganz Mexiko“, antwortete Gonzales ihr locker. Für ihn schien das gerade Passierte mehr ein Spaß zu sein als brutaler Ernst.
    „ Wir bräuchten eine Mitfahrgelegenheit“, meinte Eric etwas gefasster.
    „ Bis Campeche sehr gerne. Ich organisiere Euch sogar einen Bus nach Mérida von dort“, sagte Gonzales freundlich und deutete auf seinen Pick-up. Nach einem Blick auf Eric, der mit zerrissenen Shirt und aufgeschundener Hose vor ihm stand.
    „ Und ich würde empfehlen, Dir neue Kleidung zuzulegen.“
     

    Sie waren schon einige Kilometer unterwegs, Gonzales hatte ihnen inzwischen schon sein zukünftiges Rasthaus für den wöchentlichen Burrito gezeigt. Obwohl in der

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