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Obsidian (German Edition)

Obsidian (German Edition)

Titel: Obsidian (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Koller
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aus. Eric setzte sich zu ihr und legte einen Arm um sie.
    „ Alles okay, soweit das hier möglich ist?“
    „ Nein, ich kann nicht mehr … Das alles ist zu viel für mich. Lasst uns verschwinden“, jammerte sie leise.
    „ Gleich, wir schauen nur noch zu dem Altar, einverstanden, mein Kind?“, fragte Joaquim. Monja nickte und ließ sich von Eric aufhelfen. Er spürte, wie Monja zitterte.
    Der glatte, schlichte Altar wäre schon ohne den roten Schein beeindruckend gewesen. Durch die Beleuchtung sah er aber noch zusätzlich gefährlich und leicht beängstigend aus. Das große Zeichen der Maya-Gottheit schien über dem Altartisch zu schweben, das Gold glänzte wie frisch poliert.
    Monja strich behutsam über den Tisch.
    „ Ob hier viele Menschenopfer stattgefunden haben?“, überlegte sie laut. Sie klang etwas gefasster, wenngleich sie noch immer zitterte.
    „ Wahrscheinlich, wenn man bedenkt, dass durch menschliches Blut der Durchgang vorher leuchtete … was ist Monja?“, fragte Joaquim, der ihren Gesichtsausdruck nicht deuten konnte. Monja grinste ihn an.
    „ Bevor wir gehen, muss ich noch etwas loswerden: Bingo! Das Einzige was mich bislang noch gestört hat. Ein Platz für die Obsidiankugel.“ Ihre Hand ruhte in der Mitte des Tisches. Um besser sehen zu können leuchtete Miguel auf ihre Hand. Tatsächlich war in der Mitte eine kleine, kreisrunde Vertiefung vom Durchmesser der Kugel.
    „ Ihr erinnert Euch, was die Legende besagt. Mit der Kugel soll man mit Hunab Ku in Kontakt treten können“, meinte Monja. Die Entdeckung hatte ihr scheinbar wieder etwas Mut eingeflößt.
    „ Ich weiß nicht, ob ich wirklich einem Gott gegenübertreten will“, überlegte Eric. Er blickte zu den zwei Männern, die ebenfalls am Überlegen waren, ob sie es wagen sollten. Joaquim lachte auf.
    „ Wenn mir jemand diese Situation vor einigen Wochen erzählt hätte, ich wäre vor Lachen am Boden gelegen. Hier stehen wir, zwei Agenten mit einem Pärchen, die durch eine Maya-Legende zueinander gefunden haben und überlegen ob wir einen Stein in einen Stein stecken sollen. Obsidian hin oder her, es sind beides nur schwarze Steine“
    „ Und der Raum dort drüben ist auch nichts anderes als die Kulisse eines alten Science-Fiction Films? Ich glaube, wir haben inzwischen schon gelernt, dass es Dinge gibt, die wir bislang noch nicht erklären oder verstehen können. Manche haben dafür sogar mit ihrem Leben bezahlen dürfen. Und wenn dieser Hunab Ku uns sagen kann, wozu das alles dient, dann soll es so sein“, entschied sich Eric.
    Er streckte die Hand in Monjas Richtung aus. Sie sah ihn eindringlich an, erkannte aber, wie ernst es ihm war. Monja griff in ihre Tasche und holte den Lederbeutel mit dem letzten verbliebenen Stein hervor. Langsam zog sie die Kugel aus Obsidian heraus und legte sie Eric in die Hand.
    „ Ich hoffe, Du weißt, was Du tust.“
    „ Haben wir das jemals genau gewusst, auf unserem Abenteuer, Princesa?“, scherzte er und hielt die Kugel fest in seiner Hand. Ihm fiel auf, dass er kein ungutes Gefühl in seiner Magengegend verspürte und dieses Mal vertraute er darauf. Er beugte sich über den Altar, inspizierte die Stelle und legte dann die Kugel hinein. Sie passte genau bis zur Hälfte hinein.
    Sekunden vergingen.
    „ Und? Ist Hunab Ku gerade beschäftigt, oder hat er heute keine Lust um mit uns zu plaudern?“, fragte Eric und kassierte einen Ellbogen von Monja in die Rippen.
    „ Was denn? Stimmt doch, ich meine, was soll …“ Augenblicklich verstummte er. Vor ihnen verschwand der Durchgang. Von einer Sekunde auf die andere war er weg und es wurde stockdunkel um sie herum.
    Es war totenstill, sie konnten nur ihre Atmung hören, sonst kein Geräusch. Eric erwischte Monjas Hand und spürte, wie sie nun recht heftig zitterte.
    Die absolute Dunkelheit hielt einige Sekunden lang an, in denen sich niemand zu reden traute. Dann erschien ein Lichtpunkt. Eric glaubte zunächst, dass es eine Täuschung seiner Augen war, aber dann sah er wie langsam vor ihnen mehrere Lichtpunkte auftauchten. Er sah sich um und musste feststellen, dass sie von diesen Lichtpunkten umgeben waren. Der Altar, der gerade noch weniger als einen Meter von ihm entfernt war, war verschwunden. Es machte den Anschein, als stünden sie mitten in einem Raum, der sich mit den kleinen Lichtpunkten füllte. Ein weiterer Punkt erschien und wuchs rasant an. Im Gegensatz zu den weiß leuchtenden Punkten war dieser gelb und schien zu pulsieren. Es

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