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Obsidian (German Edition)

Obsidian (German Edition)

Titel: Obsidian (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Koller
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Straße und lief zügig weiter. Vorbei an der Metrostation und im Gedanken bei ihren Freunden rannte sie und war unterdessen froh, die letzten Tage dafür trainiert zu haben.
    Da niemand auf der Straße zu sehen war, fiel sie nicht auf, wie sie abgehetzt durch die Straße lief.
    Wir müssen noch die Unterlagen aus unserem Zimmer holen, dachte sie. Bei ihrer letzten Besprechung vor dem Eiffelturm-Abenteuer, hatte sie Miguel das Bild von der Pyramide in Mexiko mitgebracht. Außerdem hatte sie den Obsidianstein aus Wien bei ihm gelassen, da es ihr sicherer erschien, als ihn mitzunehmen.
    Sie konnte vor sich schon die Gasse sehen, in der hoffentlich ein Taxi auf sie wartete.
    Gleich hab ich es geschafft, ich hoffe, Eric, Miguel und Jose schaffen es auch, dachte sie.
     

    Eric erreichte die Brücke und riskierte einen Blick zurück. Zwei Verfolger waren ihm auf den Fersen.
    „ Carajo! Was jetzt?“, fluchte er leise. Er rannte die Brücke hinauf und suchte nach Miguel, aber die Brücke war menschenleer. Auf der Seine trudelte eine Schiff, ansonsten war es still um ihn herum. Sollte Miguel erwischt worden sein, oder sich verspäten, wäre alles umsonst gewesen, ging ihm durch den Kopf. Da fiel ihm auf, dass das Schiff vor ihm Blinkzeichen gab. Lang, lang, kurz, kurz.
    „ Du verdammter … Was gibt es Schöneres als ein Bad in der Seine, im Februar, mitten in der Nacht!“, stieß er heraus und kletterte auf den etwa ein Meter hohen Zaun. Er blickte nochmals zu seinen Verfolgern, dann zum Eiffelturm und sprang.
     

    Monja erreichte die Ecke, die zur Riu Cimarosa führte. Sie wusste, nun waren es nur noch wenige Meter, die sie zurücklegen musste. Die zwei Männer, die vor dem geschlossenen Café standen, beachtete sie nicht und rannte an ihnen vorbei.
    Im nächsten Moment wurde sie hart von hinten gepackt. Noch bevor sie reagieren konnte, schnappten sie mehrere Hände, ihr wurde der Mund zugehalten und ein Kastenwagen hielt vor ihr auf der Straße. Die Seitentür wurde aufgeschoben und die Hände drängten sie in den Wagen. Monja versuchte wild um sich zu schlagen, doch gegen die Übermacht hatte sie keine Chance. Kurz wurde die Hand vor ihrem Mund weggenommen, doch schon im nächsten Moment bekam sie einen heftigen Schlag gegen den Hinterkopf und sank in die Bewusstlosigkeit.
     

    20. Februar
     

    Eric saß mit Miguel und Jose in deren Wohnung am Tisch. Inzwischen war es zehn Uhr vormittags, die Nachrichten waren voll von einem Mord an drei Polizisten am Eiffelturm und die Stadt in heller Aufregung.
    Für sie war das alles nebensächlich. Ihre Sorge galt ganz alleine Monja. Eric hatte einen dicken Bademantel an. Zwar hatte ihn Miguel schnell au dem eiskalten Wasser gefischt, aber kaum in der Wohnung angekommen, wurde Eric umgehend unter die heiße Dusche geschickt. Kurz nach ihm war Jose aufgetaucht, ebenfalls klitschnass. Er war untergetaucht, im wahrsten Sinn des Wortes. Nur von Monja fehlte jede Spur.
    Der Plan Miguels war es, dass Monja vom Flughafen direkt nach Barcelona geflogen wäre. Das Ticket hatte er ihr schon bestellt und hinterlegt. Doch weder wurde das Ticket abgeholt, noch hatte sich Monja gemeldet. Ihr Ohrstecker sendet nicht mehr, Miguel konnte nur die letzte Position ausmachen und die war kurz vor dem Taxistand, zu dem er sie geschickt hatte. Ihr Handy war ebenfalls abgedreht.
    „ Wie haben die uns gefunden?“, fragte Eric, nicht zum ersten Mal, geistesabwesend. Er blickte beim Fenster hinaus zum Eiffelturm.
    „ Ich weiß es wirklich nicht. Wahrscheinlich seit ihr auf einem Überwachungsvideo entdeckt worden. Ich bezweifle aber, dass ihr am Eiffelturm erkannt wurdet. Ansonsten hätten wir schon in den Nachrichten davon gehört, oder …“ Miguel verstummte.
    „ Oder was?“
    „ Oder wir wären informiert worden, dass man uns auf der Spur ist.“
    Eric sah Miguel in die Augen. Seine dunklen Augen verrieten nichts, weder Angst, noch Hinterlästigkeit. Eric sprang auf und schlug mit beiden Händen auf den Tisch.
    „ Es reicht! Ich will jetzt eine ehrliche, klare Antwort von Euch beiden haben!“, schrie er Miguel an. Jose drehte sie abrupt um und wollte schon einen Schritt auf ihn zu machen, doch Miguel hob nur die Hand und sah Eric sanftmütig an. Seine Nase wackelte und er fixierte Eric mit einem stechenden Blick.
    „ Was meinst Du, Eric?“
    „ Was ich meine? Für wie dumm haltet ihr mich eigentlich? Diese ganze Ausrüstung, diese stabsplanmäßige durchgeplante Nachtaktion, eure

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