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Obsidian (German Edition)

Obsidian (German Edition)

Titel: Obsidian (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Koller
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bei ihnen.
    „ Carajo!“, fluchte Eric laut, „Wie haben die uns gefunden? Warum gerade jetzt, wo wir hier am Eiffelturm herumturnen?“
    „ Ganz ruhig, Eric. Noch wissen sie nicht, wo ihr Euch befindet. Aber es wird Zeit, etwas Gas zu geben. Schaut, dass ihr so schnell wir möglich da runter kommt“, informierte Miguel Eric und Jose.
    „ Sie durchsuchen alles auf der Etage“, gab Monja Bescheid. Ihr war anzuhören, wie aufgewühlt sie gerade war.
    Eric riskierte noch einen Blick nach unten. Er musste zugeben, dass die Höhe inzwischen nicht mehr so gefährlich aussah. So gut er konnte, beeilte er sich mit dem Abstieg. Es war zwar nun um einiges leichter, Halt zu finden und sich mit den Händen anzuhalten, aber mit der Zeit verließ ihn langsam die Kraft. Da er immer wieder sein Gewicht mit den Händen halten musste, brannten ihm recht bald die Oberarme. Jose schien dieses Problem nicht zu haben, er stieg neben ihm hinunter und war bald schon mehrere Meter von ihm entfernt.
    Eric biss die Zähne zusammen und bemühte sich, sein Tempo beizubehalten.
    „ Monja, wie sieht es unten aus, warten noch irgendwo Überraschungen auf uns?“, wollte Eric wissen.
    Monja suchte mit der Kamera die Gegend um den Eiffelturm an.
    „ Wie es aussieht, ist sonst niemand unterwegs zu Euch. Die zwei Männer … sie stehen und blicken herum. Mist, die haben auch ein Fernglas und schauen zu mir herüber! Ich glaube, die haben mich gesehen.“
    „ Pack sofort zusammen!“, rief Miguel allen ins Ohr, „Nimm die Sachen, ab in den Wagen damit und lauf los. Lauf bis zur Station Boissière, dort die Avenue Kléber entlang. Abbiegen in die Rue Cimarosa. Am Ende der Straße ist ein Hotel, davor warten immer Taxis. Fahr sofort zum Flughafen. Wir treffen uns dort.“
    „ Aber …“
    „ Sofort!“, schrie Miguel.
    Ohne ein weiteres Wort nahm Monja die Kamera und das Stativ und rannte los. Sie hatte sich Miguels Beschreibung eingeprägt und in ihrem Kopf spulte sie schon den Weg bis zum Hotel ab.
    Eric hatte alles mit angehört und legte noch einmal Tempo zu. Ihm war klar, dass sie jede Sekunde gesehen werden konnten. Er hatte nur noch wenige Meter bis zum Betonsockel des Seitenpfeilers. Jose war am Boden angekommen und blickte zu ihm hinauf.
    „ Bitte beeil Dich, Eric. Ich will hier nicht auf dem Präsentierteller stehen und warten“, sagte er und versuchte dabei hörbar gelassen zu klingen.
    Eric erreichten den Betonblock und drehte sich zu Jose um. Er wollte hinunterspringen, als hinter Jose ein Kleinwagen auftauchte.
    „ Hinter Dir, Jose!“, rief er und deutete auf den heranrasenden Wagen.
    Jose drehte sich um und rannte sofort los.
    „ Durch den Park zur Avenue Gustave Eiffel, dann in Richtung Stadium Emile. Dort zur Promenade und auf die Brücke Pont de Bir-Hakeim. Miguel holt Dich ab. Merk Dir, lang, lang, kurz kurz. So erkennst Du ihn“, keuchte Jose im Laufen.
    „ Was ist mit Dir, Jose?“
    „ Ich tauche unter. Aber ich verspreche Dir: Wir sehen uns wieder!“
    Eric sprang auf den Boden und für einen kurzen Moment war er glücklich und dankbar, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Dann rannte er los. Der Wagen bremste und zwei Männer eilten heraus. Eric blickte nicht zurück und rannte in den Park. Er sprang über die kleine Absperrung der Wiese und rannte zwischen den Büschen hindurch. Den Weg hatten sie tagelang studiert, Eric wusste genau, wohin er musste.
    Als er die Avenue Gustave Eiffel erreichte, hörte er hinter sich die Männer, die ihm durch das Gebüsch folgten.
    In seinem Ohr hörte er ein seltsames Gurgeln, das er nicht zuordnen konnte. Im Moment war es ihm egal, er hatte nur ein Ziel. In seinem Kopf schossen die Gedanken wild durcheinander.
    Hoffentlich schafft es Monja, wie haben uns diese Verrückten von der Bruderschaft gefunden, wo werde ich Miguel treffen, was ist mit Jose?
    Er lief weiter und erreichte die Promenade, von wo aus auch die Brücke sehen konnte. Diese überquerte die Seine, in der Mitte des Flusses befand sich eine kleine, schmale, lang gezogene Insel.
    Wo soll ich Miguel hier treffen, überlegte Eric und lief auf die Brücke zu. Hinter ihm hörte er Stimmen, die aufgeregt herumschrien. Sie kamen ihm immer näher.
     

    Während Eric auf die Brücke zulief, rannte Monja die breite Avenue Kléber entlang. Sie blieb zwischen zwei parkenden Autos kurz stehen und sah sich um. Es schien ihr niemand zu folgen. Aber sie wollte sich nicht darauf verlassen, überquerte schnell die

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