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Obsidian (German Edition)

Obsidian (German Edition)

Titel: Obsidian (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Koller
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alle Unterlagen, kopiere sie und dann leg Dich etwas hin. Ich hole Dich am Abend ab und wir ziehen das durch. Wir werde Monja retten und dafür sorgen, dass diese rote Bruderschaft einen Denkzettel bekommt, den sie nicht so schnell vergessen wird“, erklärte Miguel ihm. Widerrede war sinnlos, das wusste Eric. Er ließ die Steine bei den beiden Mexikanern, denen er wohl blind vertrauen musste und verabschiedete sich von ihnen. Jose begleitete ihn zur Tür. Als er sie öffnete, hielt er Eric kurz zurück.
    „ Für einen Zivilisten hast Du einen verdammt guten Job in der Nacht gemacht. Heute Abend werden wir auch alles unter Kontrolle haben.“
    Eric nickte ihm zu. Es fiel ihm schwer, so viel Vertrauen und Zuversicht zu haben, wie Jose.
     

    Zurück im Hotelzimmer richtete Eric sich alle Unterlagen her und hatte eigentlich nur vor, sich einige Minuten im Bett auszuruhen. Als sein Blick auf den Nachttisch von Monja fiel, drehte er sich hinüber und öffnete die Lade. Monja hatte zwei Bücher in der Lade, einen Sprachkurs in Französisch und ein Buch über Selbstverteidigung.
    Scheinbar willst Du Dich auch gegen diese Verrückten zur Wehr setzen, dachte Eric und hoffte, dass sie es nicht übertrieben hatte und sich lieber den Männern gefügt hatte, als die Heldin zu spielen. Er blätterte das Buch durch, aber die Müdigkeit und die Aufregung der letzten Stunden waren zu viel für ihn, er schlief tief und fest ein.
    Eric träumte und es war ein schöner Traum. Er handelte von Monja und ihm, wie sie gemeinsam und ohne verfolgt zu werden Zeit miteinander verbringen konnten, sich gegenseitig verliebt anlächelten und sich küssten. Er wünschte sich sehnlichst, dass dieser Irrsinn für sie beide ein gutes Ende finden würde.
     

    Während Eric schlief und angenehme Träume hatte, erwachte in einem anderen Stadtteil von Paris Monja in einer dunklen Kammer. Alles um sie herum war verschwommen, sie hatte keine Möglichkeit sich zu bewegen und etwas in ihrem Mund machte es unmöglich zu sprechen. Sie hörte verschiedene Stimmen, die sie aber nicht verstand. Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie weggetreten war und wo sie war, aber sie war sich sicher, mit wem sie es hier zu tun hatte. Kleine Lichter flackerten über ihr auf, die ihr in den Augen brannten. Diese Mistkerle haben mich betäubt oder sonst wie unter Drogen gesetzt, ging ihr durch den Kopf. Sie erinnerte sich an Eric, wie er am Eiffelturm herunterkletterte. Auch daran, wie sich sich wünschte, mit ihm einmal ohne Verfolger Zeit zu verbringen. Doch dann fiel ihr Ines ein, die auch von der Bruderschaft geschnappt wurde. Der Gedanken daran, was mit der jungen Frau passiert war, machte ihr Angst, doch durch die Drogen, die in ihrem Körper waren, verschwand auch dieser Gedanke schnell wieder. Bevor sie wieder einschlief, sah sie ein verschwommenes Gesicht, das sich über sie beugte. Es schien zu grinsen und hatte etwas in der Hand. Monja konnte es nicht richtig erkennen, ihr letzter Gedanke war, dass es einer Spritze ähnelte.
     

    Miguel musste mehrmals fest anklopfen, bevor Eric munter wurde. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er den ganzen Nachmittag und Abend geschlafen hatte, es war inzwischen nach 21 Uhr. Er öffnete Miguel die Tür und ließ ihn in sein Zimmer.
    „ Gut geschlafen?“, erkundigte Miguel sich.
    „ Ja, es war notwenig. Alles bereit für das Treffen?“
    Ja.“
    Miguel erklärte Eric auf der Fahrt zum Hochhaus, wie sein Plan aussah.
    „ Ich werde Dich begleiten. Du behältst die Steine bei Dir, ich nehme die Unterlagen. Die Bilder können wir ruhig daheim lassen, ich glaube nicht, dass die uns noch viel weiterhelfen können. Wir sind dort oben nicht ganz alleine, aber meine Unterstützung ist gut versteckt.“
    Er reichte Eric ein verschlossenes Kuvert.
    „ Wenn etwas schiefläuft oder ich Dir die Anweisung gebe zu rennen, hast Du alles Notwendige in diesem Kuvert.“
    „ Ich habe nicht vor, ohne Monja …“
    „ Das weiß ich“, unterbrach Miguel ihn, „Da drinnen findest Du Pässe für Dich und Monja, etwas Geld, Führerscheine und eine SIM-Karte. Wenn es notwendig ist, dann flüchtet ihr, ohne auf mich oder Jose zu achten. Wir kommen schon zurecht, verstanden?“
    Eric nickte. Seine Gedanken kreisten nur um Monja. Er wollte nicht noch einmal mit ansehen müssen, wie eine Person, die er kannte und ins Herz geschlossen hatte, vor seinen Augen umgebracht wurde. Es durfte sich einfach nicht wiederholen.
     

    Miguel parkte den Wagen

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