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Obsidian (German Edition)

Obsidian (German Edition)

Titel: Obsidian (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Koller
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näherkamen. Monja war auf halbe Strecke, als neben dem Mann mindestens fünf weitere Männer auftauchten.
    „ Die Steine, wenn ich bitten darf.“
    Eric hörte mehrere leise Geräusche am Himmel, konnte sie aber nicht zuordnen.
    „ Mach Dich bereit, Eric“, flüsterte Miguel.
    „ Bist Du Dir sicher?“ Erics ungutes Gefühl im Magen meldete sich. Das waren zu viele Leute, um alleine damit fertig zu werden, das musste selbst Miguel klar sein.
    Miguel drehte Eric zu sich und sah ihm tief in die Augen.
    „ Wenn das hier schlecht ausgeht, dann war es mir jedenfalls eine Ehre, Euch beide kennengelernt zu haben. Bleibt Euch treu und lasst nicht zu, dass die Bruderschaft die Steine bekommt und …“
    „ Was geht da vor?“, unterbrach der Mann sie.
    Miguel trat vor.
    „ Die Unterlagen, die Du wolltest.“ Er hielt sie ihm hin, die andere Hand war hinter dem Rücken und holte die Pistole aus dem Gürtel.
    Monja war nur noch eine Armlänge von Eric entfernt. Er konnte sehen, dass sie verheulte Augen hatte. Die Gefangenschaft hatte sie gezeichnet, sie brachte kein Wort heraus und ging langsam auf Eric zu.
    Die Geräusche, die Eric gerade gehört hatte, wurden lauter und plötzlich erkannte er sie: Hubschrauber!
    Er griff nach Monja und zog sie zu sich.
    „ Jose, jetzt!“, schrie Miguel und riss die Waffe vor. Der erste Schuss traf den Mann im langen Mantel, der mit dem Ausdruck der Überraschung zu Boden ging. Gleichzeitig wurde aus dem schwarzen Himmel geschossen. Eric zählte mindestens drei Hubschrauber, aus denen auf das Dach geschossen wurde. Er zog Monja zu sich, drehte sich um und rannte zur Tür.
    Zwei Männer sprangen ihm in den Weg und zielten mit ihren Waffen auf sie.
    „ Ich hasse Waffen!“, fluchte Eric. Im nächsten Moment trafen mehrere Kugeln die Männer im Kopf und Oberkörper und ließen sie zur Seite schleudern.
    „ Monja, renn!“, rief Eric und zog sie weiter ins Innere. Wortlos ließ Monja sich von ihm ziehen und versuchte dabei nicht zu stolpern.
    Eric steuerte den Aufzug an, unterdessen klang es hinter ihm, wie auf einem Schlachtfeld. Unzählige Schüsse fielen, viele Schreie von Getroffenen. Eric und Monja hatten Glück, der Aufzug war da und die Tür offen. Er stieß Monja hinein und warf sich hinterher.
    „ Miguel? Jose? Wo sind sie?“, fragte Monja, deren Stimme klang, als wäre sie gerade munter geworden.
    „ Die retten uns den Arsch da oben. Wir müssen weg hier“, erklärte er ihr hektisch. Er zog den Autoschlüssel hervor und hoffte, dass niemand unten auf sie wartete.
    Vierzig Sekunden später öffneten sich die Aufzugstüren wieder und Eric rannte los, Monja mit einer Hand festhaltend.
    Die Eingangshalle war verlassen, selbst der Portier war nicht zu sehen. Eric hatte eine Vermutung, dass der Portier nicht mehr am Leben war, aber er wollte nicht nachsehen.
    Sie stürmten durch die Glastür ins Freie. Eric zeigte auf den dunkelblauen Renault, der an der Straße stand.
    „ Rein mit Dir, schnell.“
    Monja ging die Stiegen hinab, rutschte dabei fast aus, aber sie kam unversehrt beim Wagen an. Ein Streifenpolizist stand vor dem Wagen und schrieb etwas auf einen Block.
    „ Nicht wirklich, oder?“, stieß Eric hervor. Der Polizist drehte sich zu ihm um und deutete auf den Wagen. Er redete auf Eric ein, es klang wie eine Frage.
    „ Ich verstehe Dich nicht und ich habe auch keine Zeit dafür“, keuchte Eric.
    Auf Englisch entgegnete ihm der Polizist: „Ihr Wagen? Halteverbot, kostet Strafe.“
    Tatsächlich, Miguel hatte den Wagen direkt vor dem Hochhaus in einem Halteverbot abgestellt. Eric fuhr sich mit beiden Händen über sein Gesicht.
    „ Caramba, Coño! Das darf jetzt nicht wahr sein!“, rief er zornig. Monja öffnete die Beifahrertür und blickte zu ihm.
    „ Setz Dich rein und schnall Dich an, Princesa!“, befahl er ihr und wandte sich an den Polizisten.
    „ Strafe zahlen, jetzt in bar, oder Wagen abschleppen und Anzeige“, erklärte er ihm im brüchigen Englisch.
    Eric sah sich um und stellte fest, dass niemand in ihrer Nähe war.
    „ Es tut mir leid“, sagte Eric auf Französisch und blickte den Polizisten entschlossen an. Der Polizist sah ihn ahnungslos und fragend an. Im nächsten Moment schoss Erics Hand vor und packte den Mann am Hals. Er drehte ihn zum Wagen und packte mit der anderen Hand den Kopf des Mannes. Mit viel Wucht donnerte er den Kopf des Polizisten gegen die Motorhaube. Wie ein Gummiball federte der Kopf zurück. Eric verpasste dem

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