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Obsidian (German Edition)

Obsidian (German Edition)

Titel: Obsidian (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Koller
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überraschten Mann noch einen Schlag mit dem Ellbogen ins Gesicht und ließ ihn zu Boden fallen. Monja starrte aus dem Auto erschrocken zu ihm. Er ließ den Mann einfach liegen und rannte zur Wagentür. Als er hinter dem Steuer saß und den Schlüssel umdrehte, blickte er kurz zu Monja.
    „ Sorry, ich hatte keine andere Wahl.“
    Mit quietschenden Reifen fuhr er los, schaltete das Navi ein und wendete mitten auf der vierspurigen Straße.
    „ Ihr Ziel: Flughafen Charles de Gaule. Bitte die nächste Möglichkeit rechts abbiegen“, meldete sich eine frauenähnliche Computerstimme. Eric drückte einige Knöpfe, um das Ziel am Navigationsgerät zu ändern.
    „ Wir müssen zuerst noch ins Hotel, die Originalunterlagen …“ Ein dumpfer Knall hinter ihm ließ ihn verstummen. Im Rückspiegel sah er das Hochhaus. Auch Monja drehte sich um und riss den Mund und die Augen auf.
    Am Dach des Hochhauses kam es zu einer gewaltigen Explosion. Eine riesige Feuerwolke war zu sehen, die sich über dem Dach des Hochhauses ausbreitete und den Nachthimmel erleuchtete. Trotz der Dunkelheit war zu erkennen, wie Fassadenteile, Mauerstücke Teile der Innenausstattung in alle Richtungen flogen.
    Dem dumpfen Knall folgten mehrere laute Detonationen. Scheinbar gingen mehrere Bomben gleichzeitig in einem der obersten Stockwerke hoch. Alle Fenster der oberen Etagen zersprangen und ein riesiger Schwall von Glasteilen regnete zu Boden.
    Eric gab Gas. Monja konnte ihren Blick nicht von der Feuerwolke abwenden.
    „ Miguel?“, fragte sie leise.
    Im Hochhaus gingen Alarmsirenen los. Dunkle Rauchschwaden kamen aus den zerbrochenen Fenstern. Am Dach und mehrere Stockwerke darunter stand scheinbar alles in Flammen.
    „ Er wird es geschafft haben, da bin ich mir sicher“, sagte Eric, aber es war ihm anzuhören, dass er selbst nicht daran glaubte. Er wusste nicht, wie es zu dieser gewaltigen Explosion gekommen war, aber ihm war klar, dass sie Paris so schnell wie möglich verlassen mussten.
    Hinter ihnen landete ein übergroßer Teil der Fassade auf der Straße und zerbrach in unzählige kleine Teile. Die parkenden Autos in der Straße vor dem Hochhaus wurden von den Teilen regelrecht zerquetscht.
    „ Ihr Ziel ist noch zehn Minuten entfernt. In 300 Metern links abbiegen.“
    Eric schluckte und beschleunigte. Er wollte so schnell wie möglich weg von diesem Horrorszenario.
     

    Die Feuersäule aus dem Hochhaus war kilometerweit zu sehen. Auf ihrer Flucht kamen ihnen Polizei, Feuerwehr und Rettung entgegen, keiner nahm von ihnen Notiz. Eric bemühte sich, unauffällig zu fahren und richtete sich ganz nach der Frauenstimme im Navi.
    Monja lehnte in ihrem Sitz, Tränen rannen ihr über die Wangen.
    „ Was ist los, Princesa? Ich bin noch gar nicht dazu gekommen, Dich zu fragen, ob die … diese Schweine Dir etwas getan haben?“, erkundigte Eric sich.
    „ Nein, ich … glaube nicht. Sie haben mich betäubt und gefesselt. Keine … keine Ahnung, wo ich war und was passiert ist. Mir tut alles weh. Mein Rücken, die Beine, ich habe ein Stechen in der Brust … Miguel … er wir dort oben umgekommen sein, oder? Was ist mit Jose?“, stotterte sie unter Tränen.
    „ Jose war in einem der Hubschrauber, die uns gerettet haben. Ich glaube, Miguel wusste was passiert. Er hat es vielleicht …“
    „ Glaubst Du das wirklich, Eric? Hast Du gesehen, was für eine Explosion das war?“, krächzte sie in ihrer hohen Stimmlage, die ihre Aufregung verriet.
    Eric verstummte und konzentrierte sich auf die Straße.
    Sie hatte natürlich recht, er selbst glaubte auch nicht daran, dass Miguel überlebt hatte.
    „ In 200 Metern links einbiegen.“
    „ Hör zu, Monja, wir sind gleich bei unserem Hotel. Ich renne hinein, hole unsere Sachen und dann machen wir uns aus dem Staub. Wenn Miguel und Jose noch leben, dann finden sie uns, aber jetzt müssen wir zuerst auf uns schauen.“
    Eric bog ab und bremste im nächsten Moment hart. Vor ihm stand in einiger Entfernung ein Haus in Flammen. Mehrere Feuerwehrwagen, Polizei und auch Rettungskräfte standen in der Straße, Leute liefen kreuz und quer.
    „ Da vorne … das ist … war unser Hotel, oder?“, fragte Monja ungläubig.
    „ Ja.“ Mehr konnte Eric nicht sagen. Sie blieben stehen und Eric vergrub sein Gesicht in seinen Händen.
    „ Damit verbrennen alle Unterlagen, unsere Kleidungsstücke, unsere Dokumente … Eric, was sollen wir jetzt noch machen?“
    „ Dokumente sind das geringste Problem, wir haben neue

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