OCCUPY - Verschwörung aus dem Dunkeln (Gesamtausgabe)
Genau, die Triebwerke der Horten. Das war es also, wonach die Nazischergen offensichtlich suchten. Ein spezielles Jumo-Aggregat, das man gut gebrauchen konnte... wenn man eine Horten hat! Wie Schuppen fiel es Schreiner von den Augen. Genau das war es. Die Horten XVIII. Wenn es eine Waffe im deutschen Arsenal anno 1945 gab, mit der man auch nur im entferntesten einen Schlag gegen die USA von heute ausführen könnte, dann dieser fürs Radar kaum zu ortende, auch nach heutigen Maßstäben noch relativ schnelle Nurflügler.
„Mein Führer, offensichtlich sind Sie im Besitz einer flugfähigen Horten“, warf der Professor in die Runde und schaute dem Führer dabei in seine dunklen Augen.
Der entgegnete: „Mein Professor, offensichtlich unterschätzen Sie mich. Ich besitze nicht eine flugfähige Horten, sondern zwei! Das ist aber noch längst nicht alles. Wir haben ihnen auf dem russischen Schwarzmarkt noch ein paar Extras spendiert. In jedem Rumpf hängt ein russischer Atomsprengkopf mit einer zigfachen Sprengkraft der Hiroshima Bombe. Können Sie sich vorstellen, was in Amerika los ist, wenn wir die beiden todbringenden Waffen morgen um Mitternacht auf die New Yorker Wallstreet und das Capitol in Washington herabregnen lassen? Die ohnehin schon maroden Herrschaftsstrukturen im Reich der einstigen Supermacht werden zusammenbrechen. Über Twitter und Facebook haben wir unsere treuen amerikanischen Kameraden auf diesen Moment vorbereitet. Zig Tausende amerikanische Faschisten werden im Moment der größten Verwirrung im ganzen Land das Feuer in die Städte tragen und die Herrschaft von der völlig überrumpelten Armee und Polizei, die dann völlig ohne Führung und finanzielle Unterstützung sind, übernehmen. Dann brauche ich nur noch hinein zu marschieren wie mein Vater einst in Österreich und im neuen Machtzentrum, das ich in Florida aufbauen werde, den Endsieg über das Reich des Bösen zu verkünden.“
Da fiel ihm Schreiner ins Wort: „Ist Denn nicht Russland das Reich des Bösen?“
„Nur Geduld, mein Professor, nur Geduld, die kommen früher oder später auch noch dran. Aber da gibt es ja außer ein bisschen Erdgas nichts zu holen. Die sind völlig abgebrannt, und das Wetter ist ehrlich gesagt auch völlig abartig. Ich kann mich nicht mehr an das Wetter in Deutschland erinnern, weil ich mein Vaterland bereits als Kleinkind verlassen musste. Aber ich hab mich hier so an die Wärme gewöhnt, dass es mir schon schwer fällt, nach Florida umzuziehen. Aber Moskau kann mir erstmal gestohlen bleiben: Nur über meine Leiche, har, har, har“
„Mein Herr Führer Hitler. Mit, Das ist Wahnsinn. Kompletter Wahnsinn. Das Vorhaben kann niemals gelingen, selbst wenn die beiden prähistorischen Stealth-Bomber ihre Ladung ins Ziel tragen. Die Armee ist dann vielleicht ohne zentrale Führung, aber sie verfügt immer noch über so viele Flugzeuge, Panzer, Schiffe und nicht zuletzt Atomwaffen, dass sie die Macht niemals abgeben wird an ein paar randalierende Hooligans. Das wird nur zu endlosem Blutvergießen führen. Viele Tausende, wenn nicht sogar Millionen unschuldiger Menschen werden dabei ihr Leben verlieren ohne dass Deutschland dabei etwas gewinnen könnte. Immerhin dürften sie damit – nicht zuletzt durch die Sprengkraft der russischen Atomwaffen – ihren Vater als größten Schlächter der gesamten Menschheitsgeschichte ablösen. Wenn es ihnen dabei also in erster Linie um die Befriedigung ihres Minderwertigkeitskomplexes und eine Abrechnung mit dem eigenen Vater gehen sollte – das Ziel erreichen Sie garantiert.“ Schreiner wollte noch etwas sagen, doch da unterbrach ihn der Führer mit barscher, entschiedener Stimme: „Hauptmann, unser Gast möchte jetzt die Schlafgemächer kennen lernen, wir alle haben morgen noch einen aufregenden Tag vor uns und unser weitgereister Professor soll nichts versäumen weil er zu müde ist.
Das war deutlich. Statt seinem großen Bewunderer Anerkennung zu zollen, machte sich Schreiner keine Mühe, seine Abscheu gegenüber den Menschen verachtenden Weltherrschaftsplänen des kleinen Diktators zu verbergen. Der Hauptmann neben ihm stand auf, um Schreiner zu seiner Unterkunft zu geleiten. Der drehte sich noch einmal zu einem verärgert drein schauenden Hitler um: „Mein Herr Führer, gestatten Sie mir bitte noch eine letzte Frage: Warum waren Sie so erpicht auf unsere Stuttgarter Horten? Brauchten sie Ersatzteile?“
„Ja, genau. Herr Professor, in der Tat. Wir hatten bei
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