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OCCUPY - Verschwörung aus dem Dunkeln (Gesamtausgabe)

OCCUPY - Verschwörung aus dem Dunkeln (Gesamtausgabe)

Titel: OCCUPY - Verschwörung aus dem Dunkeln (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix G. Kraft
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einem Testflug einen Triebwerksbrand an einem der beiden Bomber. Zwar konnte die Maschine mit den restlichen fünf Triebwerken noch sicher landen, aber die Turbine war komplett ausgebrannt. Da es sich bei unseren beiden Prototypen um eine stark verbesserte, dank Oberst Strassner ebenfalls aus den Unterlagen getilgte Weiterentwicklung der ursprünglichen Horten XVIIIa handelt, konnten wir nicht einfach auf eine andere Jumo-Turbine zurückgreifen. Wir brauchten genau jenes Modell, das sie in Stuttgart ausgebuddelt haben. Denn diese Maschine wurde ebenfalls erst kurz vor Kriegsende auf Basis der letzten Spezifikationen gebaut. Ohne diese unvorhergesehene Panne im letzten Moment hätten wir nämlich schon auf dem Höhepunkt der von Herrn Hanussen vorausgesagten Immobilienkrise vor einigen Jahren zuschlagen können. Doch diese Amerikaner sind so dämlich, dass sie sich inzwischen noch weiter ins Verderben gestürzt haben. Denken Sie nur an diese peinlichen Wikileaks-Enthüllungen – bei denen übrigens einige unserer Verbindungsleute in der amerikanischen Regierung mitgewirkt haben. Es gibt da sehr viel mehr Rechte als man denkt... Den Vogel haben die bekloppten Amerikaner aber abgeschossen als sie sich selbst mit ihrem kleingeistigen parteipolitischen Gezerre um die höchste Bonitätsstufe gebracht und sich vor der ganzen Welt als Bananenrepublik lächerlich gemacht haben. Und jetzt schlafen Sie gut, mein werter Herr Professor ich hoffe, meine Ausführungen haben Ihr Interesse geweckt und ich bekomme morgen ihre volle Aufmerksamkeit. Sie haben lange genug in Geschichtsbüchern gelesen, ich gebe Ihnen morgen die Chance, dabei zu sein, wenn Geschichte geschrieben wird. Ich verspreche Ihnen, das werden Sie niemals vergessen.“
    „Davon bin ich überzeugt, mein Herr Führer. Sie sind ein Hitler vom Scheitel bis zur Sohle. Ihr Vater wäre stolz auf sie.“ Josef Stalin, Pol Pot und Saddam Hussein bestimmt auch, dachte sich Schreiner, was dazu führte das ihm zum ersten Mal an diesem Abend ein debiles Grinsen über die Lippen kam. Das entging auch nicht dem Führer, der allerdings nicht ganz einschätzen konnte, was dahinter steckte. Geistesabwesend hob er den Unterarm vom Tisch auf und ließ die Hand zum Führergruß nach hinten schnellen: „Gute Nacht, Professor.“
    Schreiner stand wortlos auf und blickte in die Runde, aus der sich niemand in das Zwiegespräch zwischen dem Professor und dem Führer eingemischt hatte. Erstens. kannten sie sämtliche Geschichten schon. Zweitens reagierten die meisten von ihnen mit Verärgerung und Unverständnis darauf, dass der geschwätzige Führer am Ende so kurz vorm Ziel sämtliche Geheimnisse der über Jahrzehnte vorbereiteten Operation Brunhilde einem Fremden preisgab. Vor allem Oberst Strassner warf dem Gast immer wieder verächtliche Blicke zu. Schließlich handelte es sich um einen Mann, der in einem Zeitungsinterview einst großen Wert darauf legte, herauszustellen, dass er trotz seiner Forschung rund um Nazi-Geheimwaffen der Friedensbewegung nahe stand. Während der Hauptmann schlaksig Simon Schreiner zu seinem vergleichsweise luxuriös ausgestatteten Nachtlager begleitete, versammelte der Führer seine Offiziere und Wissenschaftler bei einer Runde Zuckerrohrschnaps zu einer letzten Lagebesprechung am Vorabend der alles entscheidenden Schlacht.
     
    Am nächsten Morgen eskortierte der Hauptmann einen reichlich verschlafenen Simon Schreiner in den Speisesaal, wo er misstrauisch beäugt von einigen Wissenschaftlern und Uniformierten frühstückte. Der Führer hatte bereits gefrühstückt und kam kurz vor halb Acht, um seinen Gast im Herzstück seines Refugiums herumzuführen. Schreiner war diese unerwartete Offenheit nicht ganz geheuer, er wusste, dass es unweigerlich den Tod bedeuten würde, falls er mit seinem dabei gewonnen Wissen nicht kooperierte. Und Schreiner wollte auf keinen Fall mit dem irren Massenmörder kooperieren. Er spielte auf Zeit und hoffte, dass sein Assistent Markus Scholl den Handlangern des Führers entkommen war und die Bolivianische Armee alarmieren würde. Kein Gedanke mehr an eine mögliche Affäre mit seiner Ehefrau Ruth. Simon Schreiner schlürfte hastig seinen Kaffee herunter und blickte angewidert auf das goldene Hakenkreuz auf dem Boden der Tasse. Er folgte dem Führer, der mit ihm gemeinsam den Speisesaal durch eine breite Tür auf der gegenüberliegenden Seite der schmalen Türe verließ, durch die ihn der Hauptmann eine halbe Stunde zuvor

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