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Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung

Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung

Titel: Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tricia Rayburn
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gewesen.
    Meine Haut wirkte wie verdorrt, und es wurde immer schlimmer. Als ich mit der Hand über meinen Arm strich, rieselten durchsichtige Flocken zu Boden. Also machte ich weiter und steuerte auf das Gästeschlafzimmer am anderen Ende des Korridors zu.
    »Wow.« Als wir in den Raum traten, wurde Brians Aufmerksamkeit für einen kurzen Moment von mir abgelenkt. »Was für ein Blick!«
    Ich stellte mich neben ihn an das Fenster, das den See überschaute. Das geräumige Gästezimmer war fast leer, nur ein altes Sofa und ein Tisch standen noch darin. Ich lehnte mich so nah an Brian, dass unsere Ärmel sich berührten.
    »Noch schöner ist es bei Sonnenuntergang.«
    Er drehte sich zu mir um. »Darauf würde ich gerne warten.«
    Eine Welle aus warmer Energie durchflutete meinen Unterleib. Anscheinend hatte ich Erfolg. Ich stellte mir Justine vor, wie sie Caleb verliebt anstrahlte, und versuchte, ihren Gesichtsausdruck nachzuahmen.
    »Wo kommen Sie denn her, Brian?«, hielt ich das Gespräch in Gang.
    »Providence. Das liegt in Rhode Island.«
    Diesmal musste ich wirklich grinsen. »Ich habe davon gehört.« Immerhin war es die Hauptstadt und lag gleich um die Ecke.
    Er schüttelte den Kopf und lachte. »Ja, natürlich.« Dann nahm er einen neuen Anlauf. »Ich bin Dozent für Wirtschaftswissenschaft an der Brown University. Marley arbeitet als Yogalehrerin.«
    »Und Marley ist …«
    Er stieß scharf die Luft aus, als ich noch näher an ihn herantrat. Die Hitze in meinem Bauch verbreitete sich rasend schnell, schoss in meine Beine, meine Brust und meine Arme. Vor wenigen Sekunden war ich noch zum Umfallen müde gewesen, und nun fühlte ich mich, als könnte ich ein Dutzend Mal den Lake Kantaka durchschwimmen. Ich warf einen Blick auf meine Arme und stellte fest, dass die Haut bereits viel weicher und glatter aussah.
    Dann schaute ich zu Brian hoch, und mein Gewissen fühlte sich millionenfach schlechter an als vorher.
    Er hatte die Augenbrauen zusammengezogen und murmelte mit einem vagen Lächeln: »Marley … sie ist … also, ich glaube … vielleicht ist sie …«
    Er konnte sich nicht einmal an sie erinnern. An seine eigene Frau. Mit der er vermutlich einen wunderbaren Hausbesichtigungstag gehabt hatte, bevor die beiden mir über den Weg gelaufen waren.
    »Ja also, ich wollte Ihnen nur den Blick von hier oben zeigen.« Ich trat einen Schritt zurück, dann einen zweiten und dritten. »Freut mich, dass er Ihnen gefällt. Wenn Sie noch weitere Fragen haben oder auf das Haus bieten wollen, wenden Sie sich bitte an Anne, unsere Maklerin.«
    Im Flur rannte ich los. Ich flog regelrecht die Treppe hinunter, sauste um ein Grüppchen von Leuten herum, die ebenfalls das Haus besichtigten, und stürzte nach draußen auf die Veranda. Dort hielt ich kurz an, um Atem zu schöpfen, bevor ich die Hintertreppe nahm, die über den Rasen zum See führte. Ich wollte Simon immer noch sehen und wissen, was er für mich fühlte und wie es mit uns weitergehen sollte … aber nach dem, was ich gerade getan hatte, traute ich mir kein logisches, vernünftiges Gespräch zu. Zuerst musste ich mich beruhigen und meine Gedanken ordnen.
    Ich machte mich auf den Weg zum Bootsschuppen. Zwar war er ziemlich baufällig, aber immerhin hatte er eine Tür, die ich hinter mir zuziehen konnte. Da die Hausbesichtigung gerade erst begonnen hatte, was es unwahrscheinlich, dass jetzt schon jemand auf die Idee kam, ganz hinten in den Garten zu gehen.
    »Das macht doch keinen Sinn.«
    »Du meinst, das Wasser hat regelrecht … gekocht?«
    Ich wurde langsamer und horchte auf die flüsternden unbekannten Stimmen. Anscheinend befanden sich Leute hinter dem Schuppen.
    »Ja, das habe ich gehört. Der ganze See hat wie verrückt gebrodelt. Muss ausgesehen haben wie ein riesiger Whirlpool.«
    Mir wich das Blut aus den Wangen, aber ich zwang meine Füße weiter vorwärts.
    »Aber warum? Und wie?«
    »Keine Ahnung, warum. Aber über das Wie kann ich euch eine Menge erzählen. Deshalb sind wir nämlich hier.«
    Jedes bisschen Energie, das ich aus meinem Flirt mit Brian gezogen hatte, ballte sich in meinem angespannten Magen zusammen und verpuffte. Als ich den Schuppen umrundet hatte und eine Gruppe von Leuten um unser altes rotes Ruderboot versammelt sah, taumelte ich bereits. Ich war gerade noch genug bei Bewusstsein, um die nächsten Worte zu hören.
    »Das hört sich vielleicht an wie eine Horrorstory, ist aber die reine Wahrheit. Schuld an allem sind ein paar

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