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Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung

Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung

Titel: Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tricia Rayburn
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meins, was mir einen weiteren Energieschub verpasste. Ich drehte mich in seinen Armen um, bis ich ihm in die Augen schauen konnte. Mir fiel es schwer, nicht den Blick zu senken.
    »Danke, dass du geblieben bist.«
    »Machst du Witze? Wie hätte ich denn gehen sollen, nachdem du …«
    Ich legte ihm die Hand an die Wange, und aus seinem offenen Mund kam kein Laut, als hätte er mitten im Satz vergessen, was er sagen wollte.
    »Ich habe gar nichts gemacht.« Ich versuchte zu lächeln, während ich mit dem Daumen sein Kinn entlangfuhr. »Jedenfalls nichts, über das sich zu reden lohnt. Ich wäre dir wirklich sehr dankbar, wenn du … wenn wir diesen Morgen als unser Geheimnis betrachten könnten. In Ordnung?«
    Er schluckte. Nickte. Sein Blick wanderte von meinen Augen zu meinen Lippen. Als er sein Gesicht meinem näherte, wandte ich den Kopf ab und konzentrierte mich auf das Glitzern der Sonne auf der Wasseroberfläche. Seine Lippen landeten verrutscht an meiner Stirn und blieben dort. Ich ließ ein paar Sekunden verstreichen, dann richtete ich mich auf und erklärte, dass ich gleich zur Arbeit müsste.
    Zurück in meinem Zimmer, schaute ich ihm durch die Glasfront bei seinem Aufbruch zu. Zuerst wanderte er noch ein paar Minuten am Strand herum, als wüsste er nicht genau, was er dort eigentlich wollte. Dann bemerkte er die Kajaks und begann, sie ins Wasser zu zerren. Als er aus meinem Blickfeld verschwunden war, eilte ich ins Badezimmer, um zu duschen und mich anzuziehen. Mein Energielevel blieb unverändert, was mein schlechtes Gewissen milderte, aber nicht ganz überdeckte.
    Zehn Minuten später war ich aufbruchsbereit und suchte das Haus nach meinen Eltern ab. Trotz der vielen Glaswände konnte man sich immer noch aus den Augen verlieren. Als ich auch in der Küche niemanden fand, rief ich auf ihren Handys an, erreichte aber nur die Mailbox. Schließlich ging ich zur Garage, um zu sehen, ob ihr Auto noch da stand – und fand einen Zettel und einen Umschlag an die Tür geklebt.
    Liebe Vanessa,
    Dein Vater und ich haben auf den perfekten Moment gewartet, um Dich mit einem Examensgeschenk zu überraschen. Uns war klar, dass Du es nur annehmen würdest, wenn Du es wirklich dringend brauchst. Heute ist die Gelegenheit gekommen, da Du zur Arbeit musst, während wir beide weg sind. Also hoffen wir, dass Du Dein Bestes tust, Dich darüber zu freuen. Wenn Du trotzdem protestieren willst, bekommst Du heute Nachmittag die Gelegenheit.
    Wir sind beide sehr stolz auf Dich und lieben Dich mehr, als Du Dir vorstellen kannst.
    Unter Moms ordentlicher Handschrift befand sich ein Zusatz von Dad. Seine Buchstaben sahen eher aus, als hätte ein Hühnerhaufen im Sand gescharrt.
    Elektrische Fensterheber und eine funktionierende Heizung dürften eine ganz neue Erfahrung sein. Aber damit kommst Du bestimmt zurecht, wie mit allem im Leben.
    Übrigens, denk bitte daran, Dich anzuschnallen. Deine Mutter wollte ihre Nachricht nicht mit übervorsichtigen Ermahnungen füllen, also übernehme ich das an ihrer Stelle. Sicherheit geht vor!
    Elektrische Fensterheber? Eine funktionierende Heizung? Anschnallen?
    Ich musste zugeben, die Überraschung war ihnen gelungen. Und sie hatten mich genau richtig eingeschätzt. Denn wären sie zu Hause gewesen, als ich die Tür öffnete und in der Garage einen brandneuen tiefgrünen Jeep Wrangler vorfand, hätte ich mich bestimmt nicht hineingesetzt. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, den Schlüssel aus dem Umschlag zu nehmen und ihn ins Zündschloss zu stecken. Aber da meine Eltern nun einmal weg waren und ich irgendwie zur Arbeit kommen musste, tat ich es doch.
    Ich grinste, als der Motor schnurrend zum Leben erwachte. Mein erstes eigenes Auto! Bisher hatte ich nur Dads uralten Volvo fahren dürfen, bis dieser im Frühjahr mit einem letzten kläglichen Rattern den Geist aufgegeben hatte. Da wir diese Sommerferien die meiste Zeit zusammen verbringen würden, waren wir übereingekommen, uns den Range Rover zu teilen – oder zumindest hatte ich das geglaubt. Jetzt wurde mir klar, dass meine Eltern das Geschenk wahrscheinlich schon vor Monaten geplant hatten. Vermutlich, seit Dartmouth meine Bewerbung angenommen hatte. Schließlich machte es wenig Sinn, dass sie mich für sämtliche Ferien und Feiertage nach New Hampshire fuhren und wieder abholten.
    Das Problem war nur, dass so ein neues Auto teuer war. Konnten meine Eltern sich dieses großzügige Geschenk tatsächlich leisten? Immerhin pausierte

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