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Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung

Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung

Titel: Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tricia Rayburn
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von einer guten Portion Neid begleitet war.
    »Was soll das heißen, Natalies Dad? Was hat der denn mit dem Ganzen zu tun?«
    Sie zog sich ein Haarband vom Handgelenk und fasste ihre Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen. »Ich habe mit ihr ein paar Ideen ausgetauscht, wie man das Geschäft ankurbeln könnte. Sie hat ihrem Vater von unserem Brainstorming erzählt, und der hat es offenbar am ganzen Hafen ausgequatscht. Darüber könnte ich natürlich sauer sein … aber schau dir an, was hier los ist!« Sie wandte sich zu mir um, und ihre blauen Augen strahlten. »Vielleicht wird mit dem Restaurant doch noch alles gut.«
    Ich hatte schon den Mund geöffnet, um weitere Fragen zu stellen, aber sie kam mir zuvor, indem sie Block und Stift aus der Schürze zog und mir beides entgegenhielt.
    »Das macht dir doch nichts aus, oder? Ein bisschen kellnern und die Leute zu ihren Tischen bringen? Damit überfalle ich dich nur heute, Ehrenwort. Sobald ich eine ruhige Minute habe, rufe ich bei den Mitarbeitern an, die vor ein paar Wochen gekündigt haben.« Sie gab mir einen Schmatzer auf die Wange. »Danke. Du bist die beste Freundin der Welt!«
    Ich schaute ihr hinterher, wie sie einen zweiten Schreibblock aus ihrer Schürze zog und sich zwischen die Tische ins Gewühl stürzte. Sie hatte lange als Kellnerin gearbeitet, bevor sie das Management übernommen hatte, und war gleich wieder in ihrem Element. Sie lächelte und scherzte, lachte und plauderte und wickelte die Gäste problemlos um den Finger. Erst als sie an meinem Verehrer vorbeikam und einen lüsternen Blick von ihm erntete, fiel mir auf, dass an den Tischen fast keine Frauen saßen. Es gab ungefähr dreißig besetzte Plätze, aber nur an vier Stuhllehnen hingen Handtaschen. Ansonsten war das Restaurant voller schmuddeliger, bulliger hungriger Männer. Allesamt Arbeiter von den Fischtrawlern, die sich vor dem langen Tag auf dem Meer richtig vollfutterten.
    Zwar gab es Bettys Fischerhaus schon seit Ewigkeiten, aber gerade in den letzten Jahren hatte es eher die Touristen als die Normalbevölkerung angelockt. Dieses Publikum war neu – und neue Gäste waren dringend nötig. Also schob ich meine Bedenken beiseite, die vor allem damit zu tun hatten, dass Natalie ohne Paiges klare Zustimmung mit Lockangeboten warb, und eilte an einen der frisch besetzten Tische.
    In den nächsten zwanzig Minuten hatte ich kaum Zeit zum Luftholen. Zusammen mit Paige und Natalie nahm ich Bestellungen entgegen, füllte Gläser nach, servierte Frühstücke, räumte Geschirr ab, wischte frei gewordene Tische ab und führte neue Gäste an ihre Plätze. Außerdem überhörte ich jede Menge Komplimente und anzügliche Bemerkungen, was anstrengender war, als meinen Kunden die Wünsche möglichst schon von den Augen abzulesen. Bald war ich überhitzt, durstig und erschöpft, so dass ich mich zwischendurch immer wieder hinter den Bartresen ducken musste, um Salzwasser nachzutanken.
    Gerade hatte ich wieder ein paar Schlucke heruntergestürzt und richtete mich auf, als auf meinem Handy eine neue SMS von Simon eintraf.
    Sind auf dem Weg. Kann es gar nicht erwarten, dich zu sehen.
    Die Worte verschwammen vor meinen Augen. Ich blinzelte und drückte eine Hand an meine Stirn, weil sich plötzlich alles zu drehen begann. Hastig klappte ich das Handy zu und hockte mich wieder hinter den Tresen, um noch mehr zu trinken. Als ich mich diesmal aufrichtete, taumelte ich nach links und griff nach der Kasse, um mich abzustützen.
    »Auf der Damentoilette ist das Toilettenpapier alle«, rief Paige mir auf dem Weg zur Küche zu. »Holst du bitte ein paar Rollen? Vielen Dank!«
    Ich war ganz froh, den Bereich der Gaststube verlassen zu können. Schnell schnappte ich mir den Salzstreuer, dann eilte ich zum Foyer, wo sich die beiden Gästetoiletten befanden. Bei jedem Schritt wurden meine Beine wackeliger, und als der Hauseingang in Sicht kam, legte ich einen letzten Spurt ein und warf mich regelrecht durch die Tür der Damentoilette.
    Drinnen versicherte ich mich, dass die beiden Kabinen leer waren, dann schloss ich hinter mir ab und drehte das Wasser am Waschbecken auf. Als es voll war, schraubte ich den Deckel des Salzstreuers ab und schüttete den gesamten Inhalt hinein. Während ich das Salz mit der Hand verrührte, warf ich einen Blick auf mein Spiegelbild – und war froh, dass niemand mein erschrockenes Keuchen hören konnte.
    Heute Morgen nach meinem üblichen Programm aus Schwimmen und Duschen hatte ich

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