Ochajon 04 - Das Lied der Koenige
Maschiach. »Ich will sie nicht anfassen.«
Balilati legte den Kopf auf die Seite. »Sie müssen sie ja nicht zu Geld machen«, sagte er mit betonter Trockenheit. »Ich verspreche Ihnen, daß Sie später alles bekommen. Millionen sind Millionen, daran gibt es nichts zu rütteln. Auf jeden Fall, da Sie der Erbe sind, könnten Sie Ihre Äußerungen schriftlich formulieren? Ein Protokoll schreiben? Alles, was Sie hier erklärt haben, niederschreiben und unterschreiben?« fragte Balilati.
Isi Maschiach nickte unglücklich. »Ich habe Gabriel nicht getötet«, sagte er, als er an der Tür stand. »Ich wußte nichts von der Handschrift. Ich war nicht einmal in dem Gebäude.«
»Sie haben am Lügendetektor Falschaussagen gemacht«, rief Balilati in Erinnerung.
»Aber ich habe Gabi nicht umgebracht«, flehte er.
»Wenn Sie es nicht waren«, sagte Balilati und öffnete die Tür, »dann müssen Sie in unserer Nähe bleiben. Denn Ihr Leben ist nicht mehr sicher, nachdem Sie über diese Dinge Bescheid wissen.«
»Und Nita? Hat Nita etwas damit zu tun?« fragte Isi Maschiach Michael schockiert im Flur.
»Und ich will jetzt auch«, sagte Balilati, als sie schon im Auto saßen, »einen zusätzlichen Sachverständigen von der Spurensicherung verständigen. Selbst wenn wir die Expertise aus Holland finden. Lagen solche Dokumente nicht separat im Safe?«
»Man hätte sie auf einer Bank im Ausland deponieren können«, sagte Michael.
»Aber er hat das Land nicht verlassen, seit sein Vater ...«, sagte Balilati.
»Vielleicht haben sie die Papiere dort gelassen, und er hat sie noch nicht abgeholt ... Was ist denn?«
Michael drehte sich um.
Isi Maschiach sah sie an, kreidebleich, als ob er plötzlich etwas begriff, das ihn dazu brachte, mit zittriger Stimme zu sagen: »Halten Sie schnell an.« Er hielt sich beide Hände vor den Mund. Ja'ir beeilte sich die Hintertür aufzumachen und fuchtelte mit den Händen, um eine Frau zu vertreiben, die stehenblieb und entsetzt Isi Maschiach fixierte, der sich am Straßenrand der Yafo-Straße erbrach.
»Keiner von der Spurensicherung wird da rangehen wollen«, sagte Balilati und klopfte auf die Windschutzscheibe. »Sie werden Angst haben, etwas zu zerstören. Ich kenne sie. Sie werden sagen, die Untersuchungen können den Noten schaden. Es wäre schon besser, wenn wir diese Expertise hätten.«
»Sie werden jetzt gehen, sich das Gesicht waschen und etwas trinken«, sagte Michael zu Isi Maschiach, als sie den Parkplatz am Migrash Harussim erreichten. »Wir haben noch eine lange Nacht vor uns«, warnte er und stützte ihn, als die Telephonistin über das Funkgerät Bescheid gab, daß Eli Bachar sie suchte.
»Wo steckt er?« fragte Balilati.
»Auf der Ayalon. Er steckt im Stau wegen einer Demo. Er versucht, sich über den Seitenstreifen durchzuschlagen. Er hat gebeten, daß Sie ihn über sein Handy anrufen. Nicht über Funk.«
Isi Maschiach betrachtete sein Gesicht in dem gesprungenen Spiegel in den Toiletten des Präsidiums. Michael stand mit verschränkten Armen vor der Tür. »Wenn Sie Ihr Protokoll unterschrieben haben«, sagte er ihm, »werde ich Ihnen erklären, worum wir Sie im Zusammenhang mit Theo bitten.«
Isi Maschiach brachte sein Gesicht zurück zum Wasserhahn. Das Wasser plätscherte laut. »Wird Theo hier herkommen? Wird er hier sein. Werde ich ihn sehen müssen?« flüsterte er unter dem Wasserhahn.
»Dazu ist noch ein wenig Zeit. Man wird ihn herbringen, aber es wird noch eine Weile dauern ... Bis dahin wird es Ihnen gelingen ... Werden wir ...«
Aus Isi Maschiachs Haar und Gesicht tropfte Wasser. Er strich mit den Händen darüber. »Ich kann Theo jetzt nicht sehen«, sagte er und setzte sich an der Stelle auf den Fußboden, an der er gestanden hatte. Er zog die Knie an sich und legte seinen Kopf darauf. Seine Atemzüge pfiffen. Der Wasserhahn tropfte. »Ich kann es nicht«, bettelte er.
»Sie haben Gabriel geliebt«, rief Michael ihm in Erinne rung, der sich fühlte wie in einem Gespräch mit einem Kind, als ob Isi Maschiach jeden Moment die Zusammenarbeit einstellen könnte.
»Er hat mir kein Wort davon gesagt«, jammerte Isi Maschiach zwischen seinen Knien. »Kein Wort, keine Andeutung, gar nichts.«
»Lassen Sie uns gehen«, sagte Michael sanft und zog ihn am Arm. »Wir haben Ihnen einen Tee mit Zitrone gemacht.«
15
In Sachen Dynamik
Mit großer Behutsamkeit und unter Verzicht auf seine gewohnte Bemerkung: »Hut ab, Sipo! Hut ab!« zog
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