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Ochajon 05 - Denn die Seele ist in deiner Hand

Ochajon 05 - Denn die Seele ist in deiner Hand

Titel: Ochajon 05 - Denn die Seele ist in deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Batya Gur
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lieben! Sie reden Unsinn. Nichts als Unsinn.«
    »Vielleicht wird sich nach den Untersuchungen, wenn er mit uns mitkommt, herausstellen, dass es Unsinn ist«, pflichtete ihr Michael freundlich bei.
    »Was für Untersuchungen?«, fragte sie misstrauisch, und ihre Hand schloss sich fester um ihren Hals.
    »Alle möglichen Prozeduren«, erwiderte Michael.
    »Ich komme nicht mit auf die Polizei«, bestimmte Joram Benesch, »und Sie haben nicht das Recht, mich ohne meine Einwilligung mitzunehmen, nur ein Richter kann mit ...«
    »Wieso Richter, Joram?«, erschrak seine Mutter. »Es braucht keinen Richter, du hast nichts getan.«
    »Wir werden Sie nicht ohne Ihr Einverständnis mitnehmen«, erklärte Michael mit strengem Blick, »wir nehmen Sie nur mit Ihrer vollen Zustimmung mit, und jeder Anwalt, mit dem Sie sich beraten, wird Ihnen sagen, dass es besser ist, Sie ...«
    »Aber warum?«, flehte Klara Benesch, »erklären Sie mir, was er getan hat, ich sage Ihnen doch, er hat nie ...«
    »Es reicht dieser Biss am Knöchel von gestern Nacht, oder nicht?«, warf Ja’ir ein, »er könnte von der Hündin des Mädchens stammen. Der Entführer hat ihre Hündin massakriert.«
    Klara Benesch erschauerte. »Das ist einfach blanker Unsinn, was Sie da reden«, sagte sie wieder, doch ihre Stimme zitterte, »aber ich verstehe nichts von diesen Dingen. Zuerst soll sein Vater kommen, er versteht etwas davon, wegen seiner Klienten, bei der Einkommenssteuer ... wo ist Papa, Joram? Schläft er noch?«
    »Hier ist von Mord, Entführung und versuchtem Mord die Rede, und nicht von Einkommenssteuer«, merkte Michael an.
    »Was für ein Mord?« Klara Benesch erschrak erneut. »Sie haben doch gesagt, dass dieses Mädchen am Leben ist, oder?«
    »Der Mord an Zohra Baschari, der Tochter Ihrer Nachbarn«, erklärte Wachtmeister Ja’ir.
    In der Wohnzimmertür stand Efraim Benesch, eine Tasse Kaffee in der Hand. »Was ist hier los?«, fragte er und stellte die Tasse auf dem nächsten Regal ab, »was ist los, Klara?«
    »Aber darüber haben Sie schon mit uns gesprochen«, sagte Klara Benesch, ohne ihren Mann anzublicken, »ich sagte es Ihnen bereits gestern: Ich wünsche niemandem ein solches Unglück, nicht einmal meinen schlimmsten Feinden, und nicht ein mal dieser Familie, aber ich habe nichts über diese Leute zu sagen, sie sind einfach primitiv, Asiaten. Und all diese Jahre«, ihre Stimme wurde nun brüchig, »all die Jahre habe ich gedacht, dass sie vielleicht verstehen würden und ... und mein Sohn, Joram, ich kann das direkt vor ihm sagen – er war schon als Kind so lieb ... wirklich so gut, dass er versöhnen wollte, mich gebeten hat ...« Sie senkte den Kopf, »ich sagte damals das zu ihm, was ich jetzt Ihnen sage: Man kann die Menschen nicht ändern. Sie verändern sich nicht. Und es ist kein Zufall, dass ausgerechnet bei ihnen ...«
    »Einen Moment bitte, Frau Benesch, ich möchte das verstehen«, warf Wachtmeister Ja’ir ein, »was sagen Sie da? Sie sagen, dass die ganze Familie ... dass Ihre Nachbarn im Grunde selbst verantwortlich sind für den Mord an ihrer Tochter, Zohra Baschari? Ist es das, was Sie sagen?«
    »Klara, Klara, beruhige dich doch«, sagte ihr Mann, während er sich ihr näherte. »Sie ist nicht so ganz gesund«, erklärte er Michael mit besorgtem Gesichtsausdruck.
    »Ich sage, was ich gesagt habe«, beharrte Klara Benesch. Sie schüttelte die Hand ihres Mannes von ihrem Arm und setzte sich demonstrativ wieder. »Sie sind noch jung«, fuhr sie fort, »und vielleicht verstehen Sie solche Dinge noch nicht, aber es gibt Familien, in denen das nicht passieren kann ... in denen gerade ... nicht in jeder Familie wird jemand ermordet ... aber in unserem Viertel, in unserer Straße sind nicht alle Familien ... es gibt manch mal ... es ist eine Frage des Bluts ... es gibt gutes und schlechtes Blut ... und die Schwarzen ...«
    »Mama«, warnte Joram Benesch und warf einen besorgten Blick auf Michael, »ich habe dir schon tausendmal gesagt, du sollst nicht so reden.«
    »Du brauchst mir nichts zu sagen, sie verstehen schon, wo von ich rede«, eine Falte grub sich zwischen ihren zurechtgemachten Augenbrauen ein, »hierzulande gibt es viele Asiaten, und sie, wie soll man sagen, sind keine Menschen, die ...« Ihr Blick schweifte von Michaels Gesicht zu Ja’ir, »woher sind Ihre Eltern?«
    Der Wachtmeister lächelte und erwiderte stolz: »Von hier, in der dritten Generation, aus Metulla und Rosch Pina.«
    »Egal«, seufzte Klara

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