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Ochajon 05 - Denn die Seele ist in deiner Hand

Ochajon 05 - Denn die Seele ist in deiner Hand

Titel: Ochajon 05 - Denn die Seele ist in deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Batya Gur
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jemand ...« Er verstummte und blickte über Michaels Schulter zum Fenster. »Man muss dankbar sein für die Jahre, die wir hatten«, murmelte er bedrückt, »auch so war es schon Wunder genug, und was kommen muss, kommt. Ich habe das Meine getan, so gut ich konnte ...«
    Haargenau in diesem Moment platzte Balilati ins Zimmer, ignorierte den Rechtsanwalt und die hinter ihm zuknallende Tür. »Ich brauch dich«, sagte er schnaufend zu Michael und senkte seine Stimme sofort darauf zu einem Flüstern: »Ich brauch dich jetzt, denn die Sache ist vollkommen außer Kontrolle geraten, aber total ...«
    »Dann hat also doch jemand geschrien!« Ein triumphierender Ton lag in des Rechtsanwalts Stimme. »Eine Frau hat dort in einem Zimmer geschrien, ich habe nicht nur einfach Stimmen gehört, sehen Sie?«
    Michael schob seinen Stuhl zurück. »Warten Sie hier einen Moment«, sagte er zu Rosenstein und drückte auf das interne Telefon, »es wird gleich jemand kommen und mit Ihnen den weiteren Verlauf vereinbaren. Wir möchten auch mit Ihrer Frau sprechen.«
    »Heute noch?«, erschrak der Anwalt.
    »Warum nicht?« Die Frage kam von Zila, die plötzlich in der Tür stand. »Sie wird übermorgen sowieso alles erfahren.«
    »Aber ich wollte ...«, rief Rosenstein verzweifelt in Michaels Rücken, der bereits aufgestanden war und sich zur Tür gewandt hatte, »ich wollte mit Ihnen über eine Unterlassungsverfügung sprechen.«
    Balilati blieb abrupt stehen, drehte sich um und machte einen Schritt zurück. Er betrachtete den Rechtsanwalt mit einem durchbohrenden Blick. »Herr Rosenstein«, sagte er zu ihm, »je weniger Lärm Sie schlagen, desto weniger wird man darauf aufmerksam. So läuft das, und das wissen auch Sie aus Erfahrung. Hören Sie auf mich – lassen Sie es gut sein«, er klopfte ihm auf den Arm, »seien Sie ein Fatalist, wie Ihre Frau. Sie wartet dort auf Sie«, er schwenkte den Arm in Richtung Gangende, »sie hat ein Mädchen dabei.«
    Das Gesicht des Rechtsanwalts wurde leichenblass, und er griff nach der Tischkante. »Hat sie geschrien?«, flüsterte er, »war sie das? Was habt ihr mit ihr gemacht?«
    Balilati legte den Kopf schräg. »Herr Rosenstein«, sagte er feierlich zu ihm, »Ihre Frau ... ich würde nicht zulassen, dass einer ihr auch nur den kleinen Finger krümmt ... und sie ist völ lig in Ordnung, mir scheint, um einiges mehr als Sie. Wir haben ihr nichts Neues erzählt, sie hat alles gewusst. Sie haben sich ganz umsonst angestrengt«, fügte er hinzu, und Michael vernahm erstaunt den Anklang von Mitleid in seiner Stimme, »Sie hätten sich die ganze Mühe sparen können, wenn Sie den Verstand Ihrer Frau mit einkalkuliert hätten. Sie hat Ihre Tochter bereits angerufen. Was Ihre Frau jetzt möchte« – Balilati legte dem Rechtsanwalt eine Hand auf die Schulter-, »ist eine DNA-Analyse Ihrer Tali, um zu sehen, ob sie von den Bascharis ist oder nicht. Das ist es, was sie will.« Damit zog er Michael schnell in den Gang hinaus, blieb jedoch mit einem Schlag wieder stehen und drehte auf dem Absatz um. »Ich muss Zila noch was sagen«, murmelte er, kehrte zu dem Zimmer zurück, machte die Tür auf und rief Zila heraus. Als sie die Tür draußen hinter sich schloss, sagte er etwas zu ihr, und Michael, der sich ihnen näherte, sah zwar ihren Gesichtsausdruck nicht genau, hörte sie aber noch antworten: »Das ist eine völlig aberwitzige Idee«, bevor sie wieder in dem Zimmer verschwand. »Eine halbe Stunde, in einer halben Stunde«, schrie ihr Balilati nach, zerrte Michael wieder den Gang entlang und rannte mit ihm die Treppe ins untere Stockwerk hinunter. Dort stoppte er vor einer der Türen und riss sie weit auf. »Sie wollten Kommissar Ochajon«, donnerte er in den Raum hinein, »nun, hier habt ihr ihn – höchstpersönlich.«
    Michael betrachtete die roten Flecken an Klara Beneschs Hals und die Schweißperlen, die auf der Stirn ihres Sohnes von den Haarwurzeln bis zu den Augenbrauen glänzten. Die Bluse der Mutter war vorne durchnässt, und von ihrem Arm tropfte Wasser, ihre Beine waren ausgestreckt, die braunen Halbschuhe lagen unter dem Stuhl. Mit ihrer Rechten betastete sie das große blasse Muttermal auf ihrer Wange. »Die Dame ist bei uns in Ohnmacht gefallen«, erklärte Balilati, an Michael gewandt, »aber zum Glück war unser Wachtmeister bei der Armee Sanitäter, daher wusste er, dass man ihr die Beine hochlegen und die Bluse öffnen muss.«
    »Von dem Moment, in dem sie von der Durchsuchung bei

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