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Ochajon 05 - Denn die Seele ist in deiner Hand

Ochajon 05 - Denn die Seele ist in deiner Hand

Titel: Ochajon 05 - Denn die Seele ist in deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Batya Gur
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sich zu Hause gehört hat, hat sie angefangen zu hyperventilieren, ihr wurde schwindlig, und sie ist fast ...« Wachtmeister Ja’ir deutete mit der Hand auf den Boden, um zu veranschaulichen, wohin sie beinahe gestürzt wäre.
    »Das ist gegen das Gesetz«, sagte Klara Benesch mit matter Stimme, »Sie dürfen unser Haus nicht ohne Erlaubnis oder ...«
    »Durchsuchungsbefehl betreten«, ergänzte ihr Sohn und wischte sich die Hände an den Hosennähten ab, »Sie haben uns aus dem Haus geholt, damit Sie es durchsuchen können, so wie Sie mein Auto gestohlen haben, um ...«
    »Warum behaltet ihr sie zusammen hier?«, fragte Michael leise. Er blickte Joram Benesch an, der seine rosigen Lippen zusammenpresste und sich auf seinem Stuhl aufrichtete. »Warum nicht jeden einzeln? Und wo habt ihr Herrn Benesch hin?«
    »Sie war nicht bereit ...«, begann Wachtmeister Ja’ir, »sie hat ... mit Zähnen und Klauen ... es ging einfach nicht, und der Vater, der ist oben. Redet mit Alon und Jafa, denn es sind Fragen aufgetaucht, die die Spurensicherung gern geklärt haben möchte ...«
    Michael nahm Balilatis Platz hinter dem schwarzen Stahltisch ein, und der Nachrichtenoffizier, der mit einer Schulter an der geschlossenen Tür lehnte, erwiderte seinen Blick.
    »Die Dinge sind ganz einfach«, sagte Balilati, »die Hysterie hat in dem Augenblick angefangen, als wir ihr das mit dem Ralph Lauren sagten, wir haben seine Flasche von zu Hause mitgebracht. Das ist derselbe Geruch, den Ja’ir identifiziert hat, das haben wir ihr gesagt, und sie hat gleich zu schreien angefangen.«
    »Das ist ein Aftershave, das ... eine Menge Leute haben das«, meldete sich Joram Benesch unvermittelt wieder zu Wort, »das beweist überhaupt nichts.«
    »Allein ist das kein Beweis«, stimmte ihm Wachtmeister Ja’ir freundlich zu, »das habe ich Ihnen schon gesagt, dass es für sich allein kein Beweis ist, aber es gibt noch ...«
    »Was, was haben Sie noch?«, fragte Klara Benesch hastig.
    »Es gibt Anzeichen, dass ...«, Ja’ir blickte Michael an, der ihm zunickte, »es gibt auch Spuren im Inhalt des Materials aus dem Auto«, sagte er vorsichtig.
    Joram Benesch verschränkte die Arme und kniff die Augen zusammen. »Was Sie nicht sagen!«, murmelte er in sarkastischem Ton, »haben Sie dort irgendeinen Fingerabdruck oder so was gefunden?«
    »Nein«, antwortete Michael darauf, »was wir gefunden haben, ermöglicht es uns, Ihren Gencode mit dem des Fötus von Zohra Baschari zu vergleichen. Ein bis zwei Tage wird es dauern, dann wird alles absolut klar sein.«
    »Schon wieder dieser Unsinn!«, schrie Klara Benesch auf, »mein Sohn hat nie ... er hat nie auch nur mit ihr geredet!«
    »Von Ihrem Bruder haben wir aber etwas anderes gehört«, sagte Michael ruhig. »Ihr Bruder Natanael, erinnern Sie sich vielleicht daran, was er mit Ihnen angestellt hat, als er Sie mit Zohra in dem Lagerschuppen ertappt hat?«, wandte er sich an Joram Benesch.
    Klara Benesch schnellte in die Höhe, als verleihe ihr der Zorn neue Kraft. Mit einem Satz war sie am Tisch, klatschte ihre Hände auf die Stahlplatte und kreischte: »Wir müssen nicht hier sein, ich hab’s Ihnen doch gesagt – er war daheim, er ist nicht aus dem Haus gegangen!«
    Ja’ir zog sie sanft auf den Holzstuhl zurück, drückte sie wie der auf den Sitz und stellte sich hinter sie, während Michael kein Auge von Joram Benesch ließ. »Erinnern Sie sich an diesen Vor fall?«, fragte er ihn, »denn es gibt Dinge, die man nie vergisst, vor allem dann nicht, wenn man nackt erwischt wird und mit Gewalt aus einer Kiste herausgezerrt wird, erinnern Sie sich daran?«
    »Etwas Derartiges hat es nie gegeben«, bestritt Joram Benesch kühl.
    »Ihre Brüder haben aber etwas anderes erzählt«, beharrte Michael, »wir haben gehört, dass sie als Kinder durchaus zusammen gespielt haben, trotz aller Verbote.«
    »Vielleicht«, Joram Benesch zuckte die Achseln und musterte seine Fingernagelränder, »mag sein. Aber nicht jeder erinnert sich daran, was in seiner Kindheit alles los war. Ich erinnere mich nicht an solche Dinge. Und eines ist sicher, seit ich mich erinnern kann, habe ich nie mit ihr geredet.«
    »Aber Sie haben sie gesehen«, mischte sich Balilati ein.
    »Na ja«, entgegnete Joram Benesch mit schiefem Grinsen, »ich bin ja nicht blind. Wie denn auch nicht? Sie wohnte auf der anderen Seite des Zauns, manchmal in der Früh ...«
    »Ein schönes Mädchen«, bemerkte Balilati.
    »Ich habe nicht hingeschaut«, sagte

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