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Ochajon 05 - Denn die Seele ist in deiner Hand

Ochajon 05 - Denn die Seele ist in deiner Hand

Titel: Ochajon 05 - Denn die Seele ist in deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Batya Gur
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sagte zu ihr, ›Zohra, Tali ist im November geboren‹, und sie meinte, ›das können Sie nicht beweisen, die haben dort alle ge fälscht. Hier, da steht Zohar anstatt Zohra, warum sollten sie sich also nicht beim Datum irren?‹ Ich habe zu ihr gesagt, ›Zohra, meine Liebe, es gibt einen Unterschied zwischen einem zwei Mo nate und einem wenige Tage alten Baby‹, aber das überzeugte sie nicht. ›Nein, es gibt alle möglichen Babys‹, das hat sie gesagt, ›Sie haben sie aus dem Einwandererlager in Ein Schemer bekommen, und sie hatte blaue Augen, nicht wahr?‹«
    Michael stützte sein Kinn in die Hand und fragte den Anwalt mit leiser Stimme, was Zohra seiner Ansicht nach wollte, Rache? Gerechtigkeit?
    »Ich weiß es wirklich nicht«, antwortete der Rechtsanwalt unglücklich, »ich habe sie sogar gefragt. Ich sagte zu ihr, ›Zohra, was willst du mit dieser Information nach über fünfzig Jahren anfangen, du wirst nur das Leben von allen zerstören, was hast du denn davon, wenn ...?‹ Aber sie war wie von einer fixen Idee besessen, sagte nur in einem fort, ›die Wahrheit ans Licht bringen, die Wahrheit, ihr werdet hier nicht in aller Seelenruhe mit euren Enkeln leben und dem Ganzen ... während meine Eltern völlig gebrochen sind ...‹«
    »Und dann?«, fragte Michael, »glauben Sie, dass Menschen, die ... wie Sie gesagt haben, von einer ›fixen Idee‹ besessen sind, solche Menschen, haben Sie wirklich gedacht, es wäre möglich, sie mit dem Kauf einer Wohnung zum Schweigen zu bringen?«
    »Ich weiß es nicht ...«, bekannte Rosenstein, »in einer solchen Situation kann man nur versuchen ... ich dachte ... es gibt niemanden, der nicht käuflich ist, schauen Sie mich nicht so an, Sie sind doch nicht von gestern, es ist nur eine Frage des richtigen Preises, der genau für diesen Menschen passt. Ich dachte, sie könnte nicht ... dass sie mir verpflichtet sein würde ... alles, was mich interessierte, war«, sagte er erregt, »dass Tali und meiner Frau nichts davon zu Ohren käme, ich wusste ja nicht, dass ...« Er wies mit dem Kopf in Richtung der Zeitungsreportage, »wie hätte ich das wissen sollen? Ich wusste ja nicht, dass Zohra mit jemandem darüber gesprochen hatte und noch dazu mit ... mit einer Journalistin ... ich dachte, wenn sie mir einen Gefallen schuldete – es war nicht direkt Erpressung, was sie da machte, sie sagte nicht, ›wenn Sie das und das tun, werde ich nicht reden‹ – und ich, ich habe Erfahrung mit Menschen, ich wusste, dass sie studieren wollte, und ich wusste auch, dass sie keine eigene Woh nung hatte und von zu Hause ausziehen wollte, also dachte ich ... ich ...«, er geriet ins Stolpern, »nur wusste ich nicht, dass sie schwanger ist. Das hätte das Bild völlig verändert ... wenn ich es gewusst hätte ... ich kann nicht sagen, was ich getan hätte ... alles, was mich interessierte, war, dass meine Frau und Tali nichts davon erfuhren.«
    »Aber nach der Konfrontation mit Zohra gab es keinen Ausweg mehr«, sagte Michael, »jetzt wussten Sie, dass sie es erfahren würden.«
    »Tali nicht«, widersprach Rosenstein entsetzt, »ich dachte, nur meine Frau, und sie ... meine Frau hatte schließlich ge wusst ... wir ... die Menschen wissen immer mehr, als sie glauben, dass sie wissen. Im Grunde hat sie es gewusst.«
    »Der sicherste oder effektivste Weg und eigentlich auch der einzige«, äußerte Michael milde, »einen Menschen mit einer fixen Idee, der dein Leben bedroht, zum Schweigen zu bringen, ist, ihn für immer zum Schweigen zu bringen, oder nicht?«
    Rosenstein schlug mit beiden Händen auf den Tisch vor Verzweiflung. »Sie haben unsere Geschichte überprüft«, sagte er in erschöpftem Ton, »Sie haben gesehen, dass wir in der Oper waren, wie ich gesagt habe, wie ...«
    »Mehr noch«, sagte Michael, beugte sich nach vorn und stützte seine Ellbogen auf den Tisch, »wir haben Ihre DNA mit der des Embryos verglichen, und es gibt keinerlei Übereinstimmung.
    »Sie haben was?!«, rief Rosenstein entsetzt, »wie konnten Sie ohne ... ich habe nicht einmal Blut ...«
    »Das dauert nicht allzu lange«, sagte Michael, »und als An walt, hätte ich gedacht, sei Ihnen klar, dass man kein Blut für eine DNA-Analyse braucht. Ich wundere mich, dass ...«
    »Ich habe es Ihnen schon tausendmal gesagt, von Anfang an: Ich hatte nie mit kriminellen Delikten zu tun«, erwiderte Rosenstein, »ich rühre diesen Dreck nicht an. Wie haben Sie den Test gemacht?«
    »Wir haben unsere Methoden«,

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