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Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel

Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel

Titel: Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Batya Gur
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können, dass Benni Mejuchas … er war nicht mal hier, wie kann …«
    »Wir müssen schnell ein paar Dinge erledigen«, fiel ihr Chefez ins Wort, »sie wollen, dass wir zum Migrasch Harussim kommen, um Zeugenaussagen zu machen und …«
    »Jetzt?!«, protestierte Eres. »Nachdem sie uns den ganzen Tag verrückt gemacht haben? Nicht genug, dass dieser Hör … dieses Unglück mit Zadik passiert ist … auch noch … was haben wir hier denn gemacht die ganze Zeit außer Zeugenaussagen?«
    »Was, sind wir auch verdächtig?«, verlangte Niva zu wissen. »Der ganze Sender ist verdächtig?«
    Michael blickte sie schweigend an und danach Zipi, die schwangere Produktionsassistentin, die seufzte, ihre Arme auf den Tisch legte und den Kopf darauf stützte. Als seine Augen denen David Schalks begegneten, gab ihm der Polizeikorrespondent einen fragenden Blick zurück, stand auf und trat zu ihm. »Ich möchte mit Ihnen sprechen, Inspektor Ochajon«, flüsterte er, »ich müsste ein paar Sachen wissen …«
    »Lass das jetzt, Dudu«, sagte Chefez leise, »niemand wird jetzt mit dir sprechen, sie haben … ein bisschen wichtigere Dinge, nicht wahr?« Er wandte sich an Michael: »Wie lange haben wir Zeit für unsere …?«
    »Noch eine halbe Stunde ungefähr«, erwiderte Michael nach einem Blick auf seine Uhr, »und ich hoffe, dass wir bis zum Morgen fertig sind. Hängt von den Entwicklungen ab.«
    »Und was ist mit der Nachtausgabe der Nachrichten?«, empörte sich Chefez. »Sie können die Leute nicht mitnehmen, jemand muss die Nachtausgabe präsentieren.«
    »Sie werden mir eine Liste erstellen«, antwortete Michael, »eine Liste von denen, die unbedingt nötig sind, aber wirklich unabkömmlich, um in der Nacht hier zu sein, und wir …«
    »Aber das sind wir fast alle«, protestierte Chefez, »das ist Eres und die neue Sprecherin, das sind die Produktionsassistentin für die Nacht und die von der Recherche und die Korrespondenten – Dani Benisri und auch Rubin müssen sein, und Niva …«
    »Ich muss nicht hier sein«, warf Niva dazwischen.
    »Sie bereiten mir eine Liste vor, und wir nehmen sie nach der Nachtausgabe mit, im Streifenwagen, und außer denen auf der Liste, die ich sehen will«, sagte Michael, »muss der ganze Rest mitkommen, darüber gibt es keine Diskussion, und wer um halb zehn nicht da ist, wird nach Mitternacht da sein, kein Problem.«
    In diesem Augenblick betrat ein Polizist in Uniform die Cafeteria. »Herr Inspektor«, sagte er atemlos, »wir … wir wollten …« Er deutete mit dem Kopf zur Tür.
    »Was ist los, Jigal? Ist etwas Neues passiert?«, fragte Michael, während er ihm schnell entgegenging.
    »Es gibt zwei Dinge, Herr Inspektor«, antwortete der Polizist. »Das erste ist, dass am Eingang einer steht, der sich als Journalist ausgewiesen hat, der Chefez etwas bringen muss. Wir haben ihn nicht hineingelassen, aber er hat einen Umschlag in der Hand, den er niemandem geben will, sagt bloß: ›Nur an Chefez, so hat man mir gesagt, der Redakteur hat es mir gesagt‹, und wir haben beschlossen, dass wir Sie fragen, ob …«
    »Chefez!«, rief Michael, und dieser eilte zu ihm. »Erzählen Sie ihm, worum es geht, Jigal, er soll selbst entscheiden«, sagte Michael zu dem Polizisten.
    »Ich hätte das ja gelassen, ihn abgewiesen und Schluss«, erklärte der Polizist in entschuldigendem Ton, »aber weil es ein Journalist ist, habe ich gedacht …«
    »Das haben Sie gut gemacht«, beruhigte ihn Michael, »man kann nie wissen in solchen Situationen …« Genau genommen dachte er an Natascha und fragte sich, ob das nicht vielleicht sie anging, dieses besondere Material, das nur in Chefez’ Hände gelangen durfte.
    Der Polizist erklärte Chefez, worum es sich handelte, und sie gingen zu dritt zum Eingang hinauf. Michael und Wachtmeister Jigal standen am Treppenabsatz und sahen zu, wie Chefez auf den jungen Mann zutrat, der einen Motorradhelm in der einen und einen gelben Umschlag in der anderen Hand hielt, den er Chefez nun schweigend reichte, und sich dann sofort zum Gehen wandte.
    »Moment, Moment!«, rief Chefez. »Ich habe Ihnen noch nicht unterschrieben …« Doch der junge Mann hatte sich bereits in Luft aufgelöst.
    »Und was war die zweite Sache?«, fragte Michael Wachtmeister Jigal, während er Chefez beobachtete, der den Umschlag in der Hand hielt, als wöge er ihn ab, und dann den Rand einriss, als er wieder den Rückweg zur Cafeteria antrat. Einen kurzen Moment überlegte Michael, ob er ihn bitten

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