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Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel

Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel

Titel: Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Batya Gur
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gesenkt hatte wegen des Ausbruchs seiner Frau. »Genug, Zila, ist doch egal«, sagte er. Jetzt begriff Michael, dass etwas zwischen den Mitgliedern des Teams vorging. Es war ziemlich klar, dass sie hier nicht wegen der Zigaretten explodierten, sondern dass alles, was sich anbot, Anlass zu einem Ausbruch sein konnte.
    »Du hast mit Dani Benisri gesprochen?«, fragte Michael Eli Bachar. »Was haben wir von ihm erfahren?«
    »Nichts von Bedeutung«, erwiderte Eli unbehaglich, »zuerst ist er zwei Stunden zu spät gekommen, über zwei Stunden sogar, sagte, er wäre bei den Arbeitern von ›Cholit‹ gewesen, hätte sie begleitet, oder so … und nachher, na ja, er weiß nicht … er weiß nichts über Benni Mejuchas und über Tirza Rubin, weiß praktisch nichts über niemanden, außer über Rubin, der sein Guru war, und über Chefez, mit dem er nicht gut auskommt, solche Sachen. Sonst weiß er von nichts.«
    »Dann eben nicht«, sagte Balilati geringschätzig, »sie wissen doch alle sozusagen von nichts, schon aus Prinzip helfen die uns nicht. Ich habe gehört – es gibt so eine Tradition, auf der ganzen Welt, Polizei und Presse gehen nicht zusammen …«
    »Unsinn«, schnappte Lilian, »ich bin ein paar Mal mit dem Polizeireporter zusammengesessen, der Rothaarige, Schalit, und immer – aber so was von kooperativ! Nie hat er etwas zitiert, das ich nicht wollte … aber auch bei diesen ganzen Reportern, echt maximale Zusammenarbeit …«
    »Nur wenn es umgekehrt ist«, führte Zila aus, »nur wenn sie dich brauchen. Aber wenn du sie brauchst? Da, gerade vorher habe ich in der Zeitung gesehen, dass der Verband der Fernsehleute, dreihundertfünfzig Mitglieder, gegen die Tel Aviver Polizei demonstriert, weil die Polizisten in Tel Aviv sie angreifen, sie vom Ort des Geschehens entfernen und …«
    »Egal, zuerst einmal sind das keine Mitarbeiter der Sendebehörde, die ja Staatsbedienstete sind«, erklärte Balilati, »und außerdem, es gibt Sachen, die nur wir wissen …«, murmelte er, spähte in den Kaffeesatz seiner Porzellantasse – alle anderen tranken aus Einwegbechern, aber Balilati behauptete, dass Styroporbecher den Kaffee ruinierten, und hatte seine eigene Tasse mitgebracht, die er an ihrem angestammten Platz in der Schublade des Schreibtisches in Michaels Zimmer aufbewahrte – und drehte sie zwischen den Fingern. Alle warteten auf die Fortsetzung, doch er schwieg.
    Michael kaute auf dem Bleistiftende.
    »Nu«, drängte Eli Bachar, »worauf wartest du? Sollen wir auf die Knie fallen?«
    »Es gibt alle möglichen Sachen«, sagte Balilati. »Wo es Menschen gibt – da gibt es sofort Probleme, Spannungen, Interessen, so allerlei«, äußerte er nebulös.
    »Etwas zum Thema Tirza Rubin?«, fragte Michael schließlich.
    »Auch, auch in ihrer Sache«, bestätigte Balilati, musterte den untersten Knopf an seinem Hemd, der aussah, als würde er gleich abplatzen, zog die Ärmel seines blauen Pullovers über den großen Bauch – alle wussten, dass seine Frau Mati eigenhändig zwei geschlagene Wochen lang daran gestrickt hatte (»und ich hab’s nicht mal gemerkt«) –, und erst dann fuhr er fort. Er erzählte, dass Tirza Rubin die Frau von Arie Rubin gewesen und zu dessen engstem Freund, Benni Mejuchas, übergewechselt sei (»statt dass es umgekehrt war – war es genau andersrum, kapiert? Statt dass sie von dem Langweiligen zum Interessanten geht, hat sie es umgekehrt gemacht, ist von dem mit der Klasse, und Rubin ist ein Mann mit Klasse, zu diesem Benni Mejuchas gegangen, der wie ihr Großvater ausschaut«), mit dem sie schon über fünf Jahre zusammenlebte. »Hat Rubin wegen Fremdgeherei verlassen«, erläuterte er und musterte seine Fingerspitzen, »aber ich weiß nicht, ob sie von dem Kind gewusst hat oder nicht, das er von Niva Pinchas hat, kennt ihr die?«
    »Kennen wir, kennen wir«, seufzte Eli Bachar, »wie soll man die nicht kennen, wir waren ja dort, und sie ist nicht gerade eine von der stillen, schüchternen Sorte.«
    »Sie schreit wirklich die ganze Zeit herum, aber es gibt so einen Typus«, erklärte Balilati als spezieller Experte, »besonders in den Medien, da sind die Sekretärinnen immer sehr stark, jede Sekretärin, sogar die kleinste, und noch dazu eine, die die Sekretärin bei den Nachrichten ist … ich sag immer, wenn du zum Generaldirektor willst – stell ein Verhältnis zur Sekretärin her … egal, wo waren wir gleich? Ah, ob Tirza von dem Kind gewusst hat, das weiß ich nicht, aber ich habe

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