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October Daye - McGuire, S: October Daye

October Daye - McGuire, S: October Daye

Titel: October Daye - McGuire, S: October Daye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seanan McGuire
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wo ich gar nicht hin wollt e – und ich würde zu jedem Schritt des Weges Ja sagen.
    Ich bündelte an Kontrolle, was ich noch übrig hatte, löste mich von ihm und brauchte nur halb vorzutäuschen, dass ich Luft schnappen musste. Er lockerte seinen Griff, und ich drehte den Kopf zur Seite, bis ich seine Augen nicht mehr sah. Dann biss ich mir kräftig auf die Zunge. Blut füllte meinen Mund, spülte den Klee und Kaffee hinweg, und plötzlich konnte ich wieder denken.
    Alex ließ locker, als er die unverhoffte Anspannung meines Körpers spürte, und ich stieß ihn weg, so hart ich konnte. Zum zweiten Mal taumelte er gegen den Baum, und diesmal blieb er dort stehen und beobachtete mich vorsichtig, ohne sich zu nähern.
    »Du Mistkerl! « Ich zog Dares Messer aus dem Gürtel und hielt es vor mich. Ich hatte nicht ernsthaft vor, es zu benutzen, aber ich wollte nicht, dass er mir noch einmal zu nahekam. »Was bist du?«
    »Tob y … « Sein Blick wanderte zwischen mir und der Klinge hin und her. »Es ist nich t … «
    »Halt die Klappe.« Sein Selbsterhaltungstrieb ließ ihn schweigen. Ich kniff die Augen leicht zusammen. »Ich frage dich noch einmal: Was bist du?«
    »Verängstigt«, antwortete er leise. »Ich habe Angst, Toby. Ich will, dass mich jemand in den Arm nimmt und sagt, es wird alles gut. Willst du das nicht auch? Wenigstens für eine kleine Weile?«
    Einen Moment lang hatte er mich fast. Dann schluckte ich, schmeckte Blut, und er verlor mich wieder. »Nicht so. Niemals. Ist das eine Art Spiel? Versuchen du und deine Schwester das bei jedem, der hierherkommt? Was für einen Zauber verwendest du?« Ich zitterte, und nicht nur vor Wut. Ein Teil von mir wollte zurück in seine Arme eilen, doch dem gab ich nicht nach.
    Er seufzte und schien in sich zusammenzusacken. »Es ist kein richtiger Zauber. Es tut mir leid. Wir können nichts dagegen tun. E s … setzt einfach natürlich ein.«
    »Und wie du dich verhältst, dass du mich küss t – setzt das auch natürlich ein?« Von welcher Blutlinie sie auch abstammten, ich wollte nie ein Reinblut ihrer Art treffen.
    »Tut es. Toby, glaub mir, ich mache das nicht bei jeder Frau. Ich mag dich wirklich. Un d … «
    »Sei still. Du machst mich krank. Und sag deiner Schwester, dass wir verschwinden, wenn sie Quentin anrühr t – wenn sie ihm auch nur nahekommt . Sylvester wird es verstehen, wenn ich ihm den Grund erkläre. Ist das klar?«
    Er wurde blass und nickte.
    »Nur damit wir einander verstehen: Was bist du?«
    »Tob y … «
    »Was bist du?«
    »Bitt e … «
    Ich sah ihn scharf an, bevor ich das Messer zurück in den Gürtel steckte. »Wenn du es so haben willst, frage ich eben Jan. Jetzt geh, such deine Schwester und bleib bei ihr. Ich will euch nicht in der Nähe von uns anderen haben.«
    Niedergeschlagen sah er mich an. Kurz dachte ich, er würde nochmals protestiere n – doch der Augenblick verstrich, und er drehte sich um und ging ohne ein weiteres Wort hinein. Ich wartete, bis er verschwunden war, bevor ich mich hart ins Gras setzte und den Kopf zwischen die Knie hängen ließ. Die Welt schien sich zu drehen, in einer übelkeiterregenden Mischung aus Adrenalin und magisch herbeigeführter Anziehungskraft. Was hatte ich mir nur dabei gedacht?
    Das war eine leicht zu beantwortende Frage: Ich hatte überhaupt nicht gedacht. Das hatte Alex für mich getan. Ohne das Blut wäre ich vielleicht gar nicht dahintergekommen. Ich hätte einfach mitgespielt und es für meine eigene Idee gehalten. Schaudernd schüttelte ich den Gedanken ab und hob den Kopf.
    Ein halbes Dutzend Katzen war auf dem Rasen rings um mich aufgetaucht und beobachtete mich unverwandt. »Was ist?«, fragte ich barsch. Sie antworteten nicht. Ich holte langsam Luft, stand auf und stützte mich am nächstbesten Baum ab, als sich alles um mich drehte.
    Ich war so müde, dass ich nicht mal nachdenken mochte, aber das spielte keine Rolle. Alex würde mir nicht mehr nahe kommen, und ich war ziemlich sicher, dass er Terrie warnen würde, Quentin fernzubleiben. Wenigstens so klug sollten die beiden sein, und jetzt musste ich sie schleunigst verdrängen und mich an die Arbeit machen.
    Connor und Quentin schauten auf, als ich die Cafeteria betrat. Quentin erbleichte, während Connor aufsprang und den Raum mit riesigen Schritten durchquerte. »Toby? Was ist passiert? Du blutest ja!«
    Es war zu viel. Leute waren gestorben, Sylvester ließ mich Quentin nicht aus der Gefahrenzone schicken, ich hatte seit

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