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October Daye - McGuire, S: October Daye

October Daye - McGuire, S: October Daye

Titel: October Daye - McGuire, S: October Daye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seanan McGuire
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schier vor Fragen, trotzdem schwiegen sie und ließen mich ausruhen. Ich brauchte die Atempause.
    Nach fünfzehn Minuten kehrte Elliot zurück. »Gordan und Jan sind unterwegs.«
    »Prima«, sagte ich und setzte mich auf, während Connor zurücktrat. »Haben Sie Schmerztabletten?«
    »Gordan will nicht, dass ich Ihnen etwas gebe, bevor sie sich Ihre Hand angesehen hat.«
    Ich entschied, dass ich sie hasste. »Warum nicht? Es ist mein Kopf, der mich fast umbringt.«
    »Weil wir nicht wissen, wie viel Schaden Sie sich zugefügt haben.« Er deutete auf die Überreste des Schutzkreises. »Sieht so aus, als hätten Sie hier drin einen Krieg geführt.«
    »Hätte ich beinah«, erwiderte ich.
    »Würden Sie mir das erklären?«
    »Geben Sie mir Schmerztabletten, dann tue ich es.« Beinahe wäre es Connor gelungen, sein Grinsen zu verberge n – beinah. Er wusste, dass Elliot auf verlorenem Posten stand: Wäre Sturheit eine olympische Disziplin, hätte ich längst eine Goldmedaille.
    »Verstehe.« Elliot seufzte. »Dann warten wir eben.«
    Ich starrte ihn erbost an. »Das sollte Sie eigentlich dazu bewegen, mir die Pillen zu geben.«
    »Ich weiß.« Er bleckte die Zähne zu einem freudlosen Grinsen. »Es ist mir lieber, wenn Sie auf mich wütend sind, als Gordan.«
    »Warum?«, fragte Quentin.
    »Ich bin ziemlich sicher, dass ich Ihnen im Moment davonlaufen könnte, aber Gordan weiß, wo ich schlafe.«
    »Sie schlafen?«, fragte ich zweifelnd. »Wann?«
    Elliot zuckte mit den Schultern. »Der allgemeinen Annahme zufolge ist das der Grund, weshalb ich ein Haus habe.«
    »Verstehe«, sagte ich und kämpfte gegen einen Anflug heftigen Schwindels an. Ich lehnte mich wieder gegen Connor. Schlafen klang eigentlich nach einer hervorragenden Idee. Noch besser hätte sie mir gefallen, wenn ich hätte sicher sein können, dass ich wieder aufwachen würde. »Ich schätze, das ist verständlich.«
    »Sind si e … «, Elliot spähte erneut zu dem Kreis, »… gekommen?«
    »Die Nachtschatten?«
    Elliot nickte. Seine Miene verriet mir, dass er es im Grunde nicht wirklich wissen wollte.
    Ich antwortete trotzdem. »Ja.« Im Nachhinein betrachtet, wäre mir lieber gewesen, sie wären nicht gekommen. Aber im Nachhinein weiß man immer alles besser.
    »Das kann warten, bis die anderen hier sind«, sagte Connor entschieden.
    Ich setzte ein mattes Lächeln auf und sandte einen stummen Dank an jeden, der ihn hören mochte. »Gute Idee. Ich will das alles nicht mehr als einmal durchkauen müssen.«
    »Fein«, meinte Elliot missmutig, drehte sich um und beobachtete die Tür. Ich seufzte. Ich fühlte mich zu müde, um mich mit aufeinanderprallenden Persönlichkeiten und schmollenden Zahmblitzern auseinanderzusetzen. Alles, was ich wollte, war mich zusammenrollen und schlafen, bis die Schmerzen nachließen.
    »Ellio t … «, setzte ich an, wurde jedoch vor einer weiteren Diskussion bewahrt, da die Tür aufschwang. Gordan betrat den Raum, den Erste-Hilfe-Kasten in der Hand, die gewohnte finstere Miene im Gesicht. Dicht hinter ihr folgte eine gespannt aussehende Jan. O Wurzel und Zwei g – wie sollte ich ihr nur erklären, was vor sich ging, wenn ich es selbst noch immer nicht verstand?
    Gordan starrte mit großen Augen auf das blutige Chaos meiner linken Hand, dann stemmte sie eine Faust in die Hüfte und fragte: »Was haben Sie sich jetzt wieder angetan?« Die Akustik in der Cafeteria erfasste ihre Stimme und ließ sie von den Wänden widerhallen, bis sie zu einer eindringlichen Präsenz wurde. Meine Kopfschmerzen teilten mir ihr Missfallen mit, und mir wurde noch schwindliger.
    »Bitte hören Sie auf zu brüllen«, sagte ich stöhnend. Ich wollte schreien, wagte es jedoch nicht. Mein Kopf würde vielleicht explodieren.
    Quentin stand auf und baute sich einen halben Schritt vor ihr auf. Trotz der Schmerzen fühlte ich mich belustigt: Er lernte, wie man sich beschützerisch verhielt. »Halten Sie die Klappe!«
    »Oh, der hübsche Bengel hält sich jetzt wohl für einen ganzen Kerl, wie?«, fragte Gordan. »Wenn du so ein harter Bursche bist, warum ist es dann ihr Blut, das ich ständig aufwischen muss? Bist du dir zu gut zum Bluten?«
    »Sie klein e … «
    »Aufhören! Alle beide!«, rief Jan gebieterisch. Quentin verstummte mitten im Satz, während sich Gordan schnaubend abwandte. Mit verärgerter Miene schüttelte Jan den Kopf. »Ihr solltet euch schämen. Habt ihr euch mal eine Sekunde lang überlegt, dass eure Streiterei nicht zu ihrer

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