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October Daye - McGuire, S: October Daye

October Daye - McGuire, S: October Daye

Titel: October Daye - McGuire, S: October Daye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seanan McGuire
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Erholung beiträgt, ja?« Niemand antwortete. Jan seufzte und kniete sich vor mich hin, hob mein Kinn mit einer Hand an. Ich wehrte mich nicht. Connor legte die Hände fester auf meine Schultern und wartete.
    Jan neigte den Kopf erst zur einen, dann zur anderen Seite und betrachtete meine Augen. Was immer sie darin sah, gefiel ihr nicht, denn sie runzelte die Stirn, als sie mich losließ und aufstand. »Wer als Nächster brüllt, wird es bereuen. Ich weiß nicht, ob das, was sie getan hat, funktioniert hat, aber es hat ihr einen ziemlich schlimmen Magiebrand beschert.«
    Gordan wandte sich ihr mit zornigem Blick zu. » Sie ist doch die Idiotin, die ihre Grenzen auf die Probe gestellt hat. Warum müssen wir nett sein?«
    »Sie hat versucht, euch zu helfen!«, herrschte Quentin sie an.
    Jan seufzte. »Ich weiß, Quentin. Gordan, könntest du dir bitte ihre Wunde ansehen, ohne dabei schnöselig zu sein?«
    »Ich werd’s versuchen«, murmelte sie, setzte sich vor mich und ignorierte das schmutzige Wasser, das den Boden bedeckte. »Geben Sie mir Ihre Hand.« Ich tat wie geheißen; es war einfacher, als mit ihr zu streiten.
    Gordan packte sie am Gelenk und drehte meine Handfläche zurDecke. Unter direktem Licht sah die Schnittwunde noch schlimmer aus. Jan sog hörbar die Luft ein, während Quentin leise einen Würgelaut von sich gab. Gordan legte nur die Stirn in Falten und fragte: »Was haben Sie gemacht? Mit einem Rasenmäher gekämpft?«
    Ich schluckte und gelobte mir, nicht das Bewusstsein zu verlieren, bis sie damit fertig war, mir wehzutun. »Silbermesser. Beschwörungsritual. Hatte nicht vor, so tief zu schneiden.«
    »Sie sind eine Idiotin«, meinte sie und klang dabei fast beeindruckt. »Sie können von Glück reden, wenn Sie die wichtigsten Muskeln verfehlt haben. Wen haben Sie noch mal gerufen? Godzilla?«
    Connor verstärkte den Griff um meine Schultern und sagte: »Sie hat die Nachtschatten gerufen.«
    »Ach ja, richtig, sie ist eine verdammte Irre«, erwiderte Gordan und hörte sich dabei viel zu fröhlich an.
    »Gorda n … «, meldete sich Jan warnend zu Wort. Gordan fügte sich und brummte nur leise in sich hinein, während sie die Begutachtung meiner Hand fortsetzte. Jan wartete, bis ich mich entspannte, bevor sie fragte: »Hat es gewirkt?« Elliot wandte sich mir zu, und Gordan schaute auf, beide wollten meine Antwort hören.
    »Ja«, sagte ich. »Sie sind gekommen. Tut mir leid wegen dem Boden.«
    »Schon gut«, erwiderte Jan und vollführte eine wegwerfende Handbewegung. »Haben si e … haben sie Ihnen etwas gesagt?«
    »Ein wenig, ja. Wir haben uns geirrt, als wir dachten, sie wären nicht gekommen. Es liegt daran, dass die Leichen ihnen nichts mehr nützen, deshalb haben die Nachtschatten sie zurückgelassen.«
    »Warum nützen sie ihnen nichts?«
    »Aus demselben Grund, aus dem Quentin und ich nichts im Blut lesen können. Was immer Ihre Freunde getötet hat, es hat irgendwie di e … Lebendigkeit gestohlen, die in ihren Körpern verblieben sein sollte.«
    »Es stiehlt ihre Seelen ?«, fragte Gordan scharf.
    Ich schüttelte den Kopf und zuckte zusammen, als das Pochen stärker wurde. »Es stiehlt nicht ihre Seelen, es stiehlt ihre Erinnerungen. Das Leben wird im Blut gespeichert, aber ihr Blut ist leer. Die Erinnerungen sind verschwunden, und die Erinnerungen sind das, was die Nachtschatten brauchen.«
    »Warum?«
    »Keine Ahnung.« Ich sprach die Lüge aus, ohne mit der Wimper zu zucken. Ich hatte den Nachtschatten versprochen, ihr Geheimnis zu bewahren, und ich hatte es ernst gemeint.
    »Es stiehlt ihr Gedächtnis ?«, fragte Jan und legte eine seltsame Betonung auf das letzte Wort. Etwas huschte über ihre Züge, so schnell, dass ich nicht sicher war, es überhaupt gesehen zu haben.
    »Ja.«
    »Also lassen die Nachtschatten die Leichen hie r … «
    »Weil sie ihnen einfach egal sind«, meldete sich Gordan zu Wort, ergriff meine Finger und zerrte sie nach unten. Die Schmerzen waren unvorstellbar. Ich schrie auf.
    Was als Nächstes geschah, nahm ich etwas verschwommen wahr. Jan brüllte. Ich versuchte aufzusehen, und Connor drückte mich zurück, hielt mich unten. Quentin setzte sich in Bewegung. Plötzlich war meine Hand frei, und Gordan lag auf dem Boden, presste sich die Hand an die Wange. Quentin stand mit erhobenen Fäusten zwischen uns.
    »Rühren Sie sie nicht an!«
    Gordan rappelte sich mit wütender Miene hoch. Quentin ragte vor ihr auf; sie schien es nicht zu bemerken und spie hervor:

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