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October Daye - McGuire, S: October Daye

October Daye - McGuire, S: October Daye

Titel: October Daye - McGuire, S: October Daye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seanan McGuire
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Pläne.«
    »Verstehe.« Ich startete den Motor. »Und wie ist ihr Name?«
    »Katie.« Die leicht melodische Betonung des Wortes verriet, wie sehr er in sie vernarrt war.
    »Katie?« Stirnrunzelnd ging ich in Gedanken die Liste der Ziehkinder in Schattenhügel durch. »An welchem Hof ist sie?«
    »An keinem. Ich geh mit ihr zur Highschool.«
    »Also ist si e … «
    »M-hm.« Er legte eine kurze Pause ein, bevor er mit einem betörten Grinsen hinzufügte: »Und sie ist wunderschön .«
    Ich gab mir keine Mühe, das Lächeln zu verbergen, das er mir damit entlockte. »Na, das ist doch prima. Bist du auch vorsichtig?« Für einen menschlichen Teenager hätte die Frage einen sexuellen Beigeschmack gehabt. Für einen Fae-Jungen bedeutete sie genau das, was ihr Wortlaut besagte. Wir müssen immer vorsichtig sein, wenn wir Menschen an uns heranlassen. Die Zeiten der Hexenjagd liegen zwar lange zurück, und die Menschheit hat sie fast vergessen, wir aber werden uns ewig daran erinnern. Denn das und nur das, wird uns auch in Zukunft am Leben erhalten.
    Quentin nickte, selbstsicher vom Scheitel bis zur Sohle. Ich erinnerte mich dunkel, dass ich auch mal so selbstsicher gewesen wa r … wann hatte sich das eigentlich geändert? Ach ja. Als ich erwachsen wurde. »Sie hat keine Ahnung, was ich bin.«
    »Gut. Belass es dabei. Ich hab keine Lust, dich vor verrückten Verschwörungstheoretikern retten zu müssen.«
    »Als ob die sich mit der Existenz von Elfen befassen.«
    »Sagt dir der Begriff ›Alienautopsie‹ etwas?«
    »Igitt.«
    »Ja, genau.« Ich rollte aus dem Parkhaus auf die Straße und schlug den Weg zur Autobahn ein. Es war ein wundervoller Tag, ich hatte einen überschaubare n – wenn auch unliebsame n – Auftrag zu erledigen, und ich war in angenehmer Gesellschaft. Vielleicht würde sich ja doch noch alles gut entwickeln.

Vier
    A lso wohin müssen wir denn nun?«, fragte mich Quentin zum fünften Mal.
    Wir waren eine geschlagene Stunde im Gewerbegebiet von Fremont im Kreis gefahren und hatten schließlich vor einem Park angehalten, damit ich die Wegbeschreibung überprüfen konnte. Eine Gruppe Jogger zog pflichtbewusst auf dem Gehsteig an uns vorbei. Bei ihrem Anblick verzog ich das Gesicht. Jogger erinnern mich immer ein bisschen an den Blinden Michael und seine Bande: Sie verdienen Respekt, sind aber leicht psychotisch. Wie kann jemand, der bei Trost ist, täglich vor Mittag aufstehen und in Unterwäsche durch die Gegend rennen?
    »Zu einer Firma namens ALH Computing.« Fremont zu finden war kein Problem gewesen. Ist auch schwierig, eine gesamte Stadt zu verfehlen, ganz gleich, wie schlecht die Wegbeschreibung ist. Die von Sylvester widmete sich leider vorrangig der Bezeichnung von Fae-Territorien, statt mir beispielsweise Straßennamen zu nennen. Ich konnte daraus ersehen, in wessen Lehen wir uns jeweils befanden, wann wir es betreten hatten und wie weit wir fahren konnten, bevor wir es wieder verließen. Ich hatte bloß keine Ahnung, wo wir waren.
    »Zu ALH ?« Quentin horchte auf. »Die stellen Sommerlande-kompatible Computer und Kabelsysteme her. Ich bin ziemlich sicher, dass sie die Telefonanlage in Schattenhügel installiert haben. Ich hab einen MP 3-Player von ihnen.« Er hielt ein kleines weißes Kästchen von der Größe eines Kartenspiels hoch und fügte stolz hinzu: »Der funktioniert, egal wie tief man reingeht.«
    »Und was macht das Ding?«
    »Es spielt Musik.«
    Ich betrachtete das Winzding. »Wo kommt denn da die Kassette rein?«
    »Toby!« Er verdrehte die Augen. »Du bist echt ein ganz schlimmer Technikmuffel.«
    »Ich habe vierzehn Jahre als Fisch verbracht, schon vergessen? Es ist mein gutes Recht, von eurem verrückten modernen Hightech-Spielzeug keinen Schimmer zu haben.« Ich winkte ab. »Wie auch immer, ich glaube, diese Firma ist irgendwo im Gewerbegebiet.«
    »Du glaubst?«
    Ich warf ihm den Hefter mit den Direktiven zu und startete den Motor wieder. »Da. Versuch mal, ob du entschlüsseln kannst, wo wir hinmüssen.«
    »Oka y … hey!« Stirnrunzelnd blätterte er die Seiten durch. »Wo ist denn die Wegbeschreibung?«
    »Und schon hast du das Problem erkannt.« Ich zuckte mit den Schultern. »Wir fahren nach links.«
    »Nach links?«
    »Irgendwo müssen wir anfangen.«
    »Also links.« Er seufzte. »Ich muss dir unbedingt mal zeigen, wie man mit Online-Routenplanern umgeht.«
    »Ein andermal.«
    Mit vereinten Kräften gelang es uns, Sylvesters verschrobener Variante einer

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