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October Daye - McGuire, S: October Daye

October Daye - McGuire, S: October Daye

Titel: October Daye - McGuire, S: October Daye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seanan McGuire
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trübte die Illusion unberührter Wildnis. Wirklich beeindruckend, umso mehr, als wir uns mitten im Silicon Valley befanden, wo sich die wenigsten einen Privatwald leisten können.
    Die Gebäude bestanden aus rotem Backstein und waren durch Betonwege verbunden, die sich in scheinbar willkürlichen Kurven über den Rasen schlängelten. Der höhere Bau hatte fünf Stockwerke, der niedrigere nur zwei. Insgesamt wirkte das Ganze mehr wie eine Privatschule als wie ein Computerunternehmen. Das völlige Fehlen von Stahl und Chrom war schon auffällig.
    Doch das Seltsamste an dem ganzen Szenario waren all die Katzen. Bestimmt zwei Dutzend bevölkerten den nahezu leeren Parkplatz. Sie tigerten bedächtig umher, putzten sich oder dösten in der Sonne. Noch weit mehr faulenzten auf dem Rasen und beobachteten unsere Ankunft.
    »Tob y … «
    »Ich sehe sie.« Die Katzen auf dem Fahrweg liefen nicht etwa weg, als wir den Hang heruntergerollt kamen, sondern stolzierten gemächlich mit hocherhobenen Schwänzen davon. Ich hielt im vorderen Bereich des Parkplatzes, stellte den Motor ab, und prompt umzingelten die Katzen das Auto. Eine furchtlose Dreifarbige sprang auf die Motorhaube und starrte uns durch die Windschutzscheibe an.
    »Irgendwas stimmt hier nicht«, meinte Quentin.
    »M-hm«, pflichtete ich ihm bei und löste meinen Sitzgurt. Den Hefter unter den Arm geklemmt, stieg ich aus dem Wagen. Ich streifte die Katzen mit einem verwunderten, abwägenden Blick, dann schaute ich zurück zum Tor.
    Jeman d – ein kleines Mädche n – stand dort unter den Bäumen. Sie trug eine Jeanslatzhose, und der Wind fuhr ihr durch das lange, blonde Haar. Als sie den Kopf drehte und mich ansah, spiegelte sich das Licht in ihrer Brille. Ich hob eine Han d … und sie war verschwunden.
    »Das war unheimlich«, befand ich. »Hast du das gesehen?«
    »Was gesehen?«, fragte Quentin und trat neben mich.
    »Also nicht.« Mit zusammengekniffenen Augen spähte ich zu der Stelle, an der sie gestanden hatte. Es gibt mehrere Rassen in Faerie, die auf diese Art verschwinden können. Ich konnte beim besten Willen nicht einschätzen, zu welcher sie gehörte.
    Quentin bedachte mich mit einem forschenden Blick. »Was starrst du da an?«
    »Nichts«, erwiderte ich und schüttelte den Kopf. »Komm mit.« Ich verriegelte das Auto, drehte mich um und strebte auf das kleinere Gebäude zu. Quentin hielt sich dicht hinter mir. Ein halbes Dutzend Katzen begleitete uns. Als wir die Tür fast erreicht hatten, blieben sie zurück und verteilten sich zu einem großen Halbkreis im Gras. Weiter näherten sie sich dem Gebäude nicht, und sie ließen uns nicht aus den Augen.
    Eine durch ihre Schlichtheit fehl am Platz wirkende Messingtafel war an der Wand festgeschraubt. »›Benennt das luftge Nichts und gibt ihm festen Wohnsit z – William Shakespeare.‹ Hm.« Ich streckte die Hand aus und berührte die Buchstaben. Statische Elektrizität versetzte mir einen Schlag. »Autsch!«
    »Was war das?«, fragte Quentin erschrocken.
    »Ein leichter Schutzbann. Er soll niemanden verletze n … zumindest niemanden, der keine bösen Absichten hegt.« Ich steckte mir den Finger in den Mund und betrachtete die Tafel.
    »Woher weiß er das?«
    »Siehst du diese Linie hier?« Ich deutete auf einen der Silberstreifen und achtete darauf, das Metall nicht noch einmal zu berühren. »Das ist Coblynau-Gewerk. Wahrscheinlich handelt es sich um das eigentliche Sicherheitssystem.«
    »Wie das?«
    »Selbst wenn es jemandem gelingt, durch das Tor einzubrechen, kommt er nicht weiter hinein, solange das hier an der Tür ist. Für uns ist es nur ein leichter Schutzbann, weil wir befugt sind, hier zu sein. Wären wir in übler Absicht hier, würde er deutlich schlimmer wirken.« Und der ›kleine Schlag‹ hätte erheblichen Schaden anrichten können.
    »Oh«, sagte Quentin. »Können wir gefahrlos hineingehen?«
    »Das wollen wir jetzt herausfinden.« An der Tür klebte ein Stück Pappe, auf dem mit schwarzem Filzstift Lieferungen bitte hinten stand. Ein Pfeil unter den Worten wies zur Ecke des Gebäudes. Ich ignorierte ihn und drückte die Tür auf. Was mich dahinter empfing, war eine doppelte Beleidigung meiner Sinne: eine auf arktische Temperaturen eingestellte Klimaanlage und ein unsäglich geschmackloser erbsengrüner Teppich.
    Die meisten Empfangsbereiche sind so gestaltet, dass Leute sich möglichst behaglich fühlen. Dieser hingegen kombinierte die schlimmsten Auswüchse eines

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