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October Daye - McGuire, S: October Daye

October Daye - McGuire, S: October Daye

Titel: October Daye - McGuire, S: October Daye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seanan McGuire
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Stück vor uns blieb Alex stehen. Seine Arme hingen schlaff herab. Jetzt sangen sie keine Arien; zum ersten Mal, seit ich ihm begegnet war, verharrten sie völlig reglos. »So war das nicht.«
    »Drei Personen mussten sterben, Alex. Zwei davon waren bereits tot, als wir hier eingetroffen sind. Wie also war es genau?«
    »Ic h … « Er brach ab, ließ die Schultern hängen und seufzte. »Es tut mir leid. Ich sollte dir nichts davon erzählen. Ich wusste doch nicht, dass noch jemand zu Schaden kommt.«
    Ich zog eine Augenbraue hoch. »Wer hat dir gesagt, du sollst mir nichts erzählen?«
    »Hier gibt es nur eine mit Befehlsgewalt.« Ein verhaltenes, bitteres Lächeln huschte über sein Gesicht. »Wenn du wissen willst, was los ist, musst du schon mit Jan reden.«
    »Gut, das mach ich. Bring uns zu ihr.«
    Ich musste Alex zugutehalten, dass er weder protestierte noch weiter versuchte, sich zu verteidigen. Stattdessen drehte er sich um, bedeutete uns, ihm zu folgen, und führte uns den Flur hinab.
    Wir hatten fast eine halbe Stunde lang die Räumlichkeiten des Mugels durchsucht, bis ich gezwungen war zuzugeben, dass Colins Mörder keine Spuren hinterlassen hatte. Es gab weder Fußabdrücke noch Anzeichen eines gewaltsamen Eindringens. Was es an Blut gab, befand sich an Colin selbst, und nicht einmal an ihm war besonders viel davon. Er hatte sich überhaupt nicht gewehrt. Was immer ihm zugestoßen war, es war schnell gegangen.
    Sein Fell hatte ich unter dem Vordersitz meines Autos verstaut, wo sich niemand daran zu schaffen machen würde, aber ich kam nicht dahinter, was es zu bedeuten hatte. Wer tötete einen Selkie und nahm das Fell nicht mit?
    Ich hatte drei Opfer, einen Tatort, der mir nichts verriet, mit Fluchtwegen in zwei kaum miteinander verbundene Realitätsebenen, sowie eine Gräfin, die behauptet hatte, alles sei in Ordnung, obwohl sie wusste, dass Leute starben.
    Es gab auf der ganzen Welt nicht genug Kaffee, um das erträglich zu machen.
    Alex führte uns zu einer geschlossenen Tür und klopfte an. »Wer ist da?«, rief Jan von drinnen.
    »Alex«, antwortete er. »Ich habe Sir Daye und ihren Assistenten hier. Sie möchten mit dir reden.«
    Eine Pause entstand, lang genug, dass ich mich zu fragen begann, ob die illustre Gräfin O’Leary beschlossen hatte, durchs Fenster zu verschwinden. Doch schließlich schwang die Tür auf. Dahinter stand Jan und sah zutiefst erschöpft aus. »In Ordnung. Sie können reinkommen. Alex, könntest d u … «
    »Schon klar«, sagte er und salutierte ironisch. »Das ist ein Gespräch, bei dem wir Tagelöhner nichts zu suchen haben. Quentin, Tob y … « Er zögerte. »Es tut mir leid. Das ist alles. Wir sehen uns demnächst.« Ohne auf eine Erwiderung zu warten, drehte er sich um und entfernte sich rasch den Flur entlang.
    Ich sah ihm kurz nach, bevor ich mich wortlos Jan zuwandte. Sie trat beiseite und ließ uns ein.
    Dem Namensschild auf dem Schreibtisch zufolge handelte es sich um Elliots Büro. Wie die anderen befand es sich in dem Teil des Komplexes, den ich allmählich als Hauptgebäude des Mugels erkannte. Hier war es so ordentlich, wie man das vom Büro eines Bannicks erwarten konnte. Auf den Aktenschränken standen sorgsam sortierte Dokumentenablagen, ein paar Borde an den Wänden beherbergten eine kleine Sammlung von Bonsai-Bäumen. Einige hellere Stellen an den Wänden ließen erkennen, dass dort unlängst Bilder entfernt worden waren. Elliot selbst saß auf einem Klappstuhl neben seinem Schreibtisch. Seine Schultern hingen herab, und er wirkte immer noch benommen.
    Jan schloss die Tür hinter uns und fing sogleich an, im Zimmer auf und ab zu tigern. Bei diesen rastlosen Bewegungen war sie so eindeutig die Nichte ihres Onkels, dass ich mich fragte, wie ich es je hatte übersehen können. »Die erste Leiche haben wir letzten Monat gefunden«, begann sie und begleitete die Worte mit jähen Handbewegungen. »Wir dachten ers t … Eiche und Esche, wir dachten, dass Traumglas dahintersteckt. Wir nahmen an, es sei eine Art Einschüchterungsmanöver, das irgendwie schiefgegangen war.«
    »Warum haben Sie sich nicht an die Königin gewandt?« Ich lehnte mich an eine freie Stelle der Wand und beobachtete sie. »Wenn Riordan jemanden umbringen lässt, und sei es auch unabsichtlich, verstößt sie damit gegen Oberons erstes Gesetz. Sie hätten Anklage gegen sie erheben können.«
    »Keine Beweise.« Jan raufte sich die Haare, für einen Augenblick verdrängte Frustration ihren

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