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October Daye - McGuire, S: October Daye

October Daye - McGuire, S: October Daye

Titel: October Daye - McGuire, S: October Daye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seanan McGuire
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Geschichte gebracht hatte. Abgesehen davon half es mir leider nicht weiter. Eine Leiche, die ›kurz nach Sonnenaufgang‹ gefunden wird, kann die ganze Nacht dort gelegen haben, möglicherweise verborgen von einem Trugbann, der sich bei Sonnenaufgang auflöste. »Wurde sie auf dieselbe Art getötet wie die anderen?«
    »Ja«, bestätigte Jan. »Und das war der Zeitpunkt, wo die Leute sich zu verdrücken begannen. Keiner kam mit der Vorstellung zurecht, womöglich der Nächste zu sein.«
    »Aber Sie sind nicht weggegange n … ?«
    Ihr Lächeln war grimmig. »Das hier ist meine Grafschaft. Wenn ich weggehe, bekomme ich sie wahrscheinlich nicht zurück, ohne dass noch wesentlich mehr Leben geopfert werden. Ich bleibe, solange eine Chance besteht, dass wir retten können, was wir hier aufgebaut haben.«
    »Oberon bewahre mich vor Idealisten«, murmelte ich. Lauter sagte ich: »Ich muss alles erfahren. Wo die Leichen gefunden wurden, von wem, wer vor Entdeckung der Leichen Zugang zum jeweiligen Bereich hatte, einfach alles. Bilder wären hilfreich, falls Sie welche haben.« In Anbetracht dieses Hightech-Mugels wäre ich überrascht, wenn sie keine Überwachungskameras hätten.
    »Was immer Sie brauchen«, sagte Jan. »Eins muss Ihnen allerdings klar sein. Sollte sich herausstellen, dass Sie einen Weg gefunden haben, die Magie von jemand anders zu kopiere n – wenn Sie also nicht sind, wer Sie zu sein behaupte n –, dann bringe ich Sie wegen Hochverrats vor Gericht.«
    »Das findet meinen rückhaltlosen Beifall. Hat jemand die Leichen fotografiert? Ich würde gern die Wunden vergleichen.«
    Elliot sah aus, als müsse er sich übergeben. Jan drückte erneut seine Schulter und antwortete: »Nei n … «
    »Verdammt.«
    »… aber wir haben noch die Leichen, falls Sie die sehen möchten.«
    Ich starrte sie an. »Was?«
    »Wir haben die Leichen noch.« Jan sah mich gelassen an. »Sie sind im Keller.«
    Die Cafeteria war ein unabgesperrter Tatort, und der Keller war voller Leichen? Entzückend. Immerhi n – eine eigenhändige Untersuchung würde mir vielleicht einen Hinweis geben, und ich brauchte jeden Hinweis, den ich kriegen konnte. Colin war anscheinend an drei kleinen Einstichen gestorben, von denen keiner eine wichtige Ader getroffen hatte, bei höchst geringem Blutverlust. Das war kein gutes Zeichen.
    »Haben Sie Colin auch dorthin geschafft?« Ich richtete mich auf und winkte Quentin zu mir. Stumm stellte er sich neben mich.
    Jan nickte. »Mittlerweile müssten Peter und Gordan damit fertig sein.«
    Die beiden Kleinsten schleppten Leichen durchs Treppenhaus, während die größeren Leute herumsaßen? Eine höchst eigenwillige Arbeitsteilung. »Gut. Gehen wir.«
    »Wohin?«, fragte Elliot. Es war unübersehbar, dass er die Antwort kannte, aber hoffte, sich zu irren.
    Pech gehabt. »In den Keller. Ich muss mir die Leichen ansehen.«
    »In Ordnung.« Jan richtete sich auf und nahm die Hand von Elliots Schulter. »Folgen Sie mir.«
    »Kann ich hierbleiben?«, fragte Elliot mit zittriger Stimme. »Ich will nicht mit runter.« Jan warf mir einen bittenden Blick zu, und ich nickte. So, wie der Vormittag verlief, würde er sich sonst nur auf die Leichen erbrechen. Ich bin keine Spurensicherungsexpertin, aber selbst ich weiß, dass Indizien durch Magensaft nicht besser werden.
    »Sie können hierbleiben«, sagte ich. Als sich seine Miene etwas aufhellte, ergänzte ich: »Ich möchte, dass Sie mir alles beschaffen, was Sie über die Opfer haben. Personal- und Krankenakten, einfach alles.«
    »Das kann ich machen«, beteuerte er so dankbar, dass es beinahe wehtat.
    »Später will ich ihre Büros durchsuchen und alle ihre Arbeitsbereiche. Außerdem muss ich mir die Tatorte ansehen.« So unwahrscheinlich es mittlerweile war, mochte dort vielleicht noch irgendetwas zu finden sein. »In Ordnung?«
    »Natürlich. Kein Problem.«
    »Gut. Jan, Quentin, gehen wir.«
    »Alles klar.« Jan schaute über die Schulter zurück und erkundigte sich: »Elliot, geht es dir gut?«
    »Nein. Aber ich denke, das spielt im Augenblick keine Rolle. Ich komme schon zurecht.« Elliot erhob sich. »Führ sie in den Keller. Ich fange an, die Unterlagen zusammenzusuchen, die sie brauchen.«
    »Soll dir jemand dabei helfen?« Die beiden sprachen wie Gleichgestellte miteinander, aber unterschwellig klang ein leichtes Unbehagen durc h – ich hatte das Gefühl, dass für gewöhnlich er es war, der sich um sie kümmerte, und nicht umgekehrt.
    »Falls ich

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