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October Daye - McGuire, S: October Daye

October Daye - McGuire, S: October Daye

Titel: October Daye - McGuire, S: October Daye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seanan McGuire
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Grimm. »Wir wissen ja nicht mal mit Sicherheit, ob sie damit zu tun hat. Wer hat je gehört, dass die Nachtschatten einen Leichnam zurücklassen? Was um alles in der Welt hätte ich denn tun sollen? Sollte ich zum Hof der Königin gehen und sagen: ›Tschuldigung, Majestät, aber Herzogin Riordan hat möglicherweise jemanden von meinen Leuten entführen oder vielmehr auf eine Art umbringen lassen, die keinen Sinn ergibt, und eigentlich weiß ich das alles nicht sicher, aber könntet Ihr wohl dafür sorgen, dass sie damit aufhört?‹ Das hätte absolut nichts gebracht.«
    »Sie hätten wenigstens jemandem davon berichten können.«
    »Das habe ich versucht.« Jan seufzte. »Ob Sie’s glauben oder nicht, ich habe Onkel Sylvester Nachrichten hinterlassen, seit es angefangen hat. Ich wollte seinen Rat. Aber er hat nie zurückgerufen.«
    Sylvester hatte geglaubt, sie habe nicht mehr angerufen. Sie hatte geglaubt, er sei nicht mehr rangegangen. Ich wusste nicht, was das zu bedeuten hatte, aber es verhieß nichts Gutes. »Sind die Nachtschatten beim ersten Opfer auch nicht gekommen?«
    »Sie sind bei keinem der Opfer gekommen«, meldete sich Elliot zu Wort. »Alle drei bliebe n … genau so, wie sie waren, bevor sie starben.«
    »Und wir sind sicher, dass sie gestorben sind.« Jan lief weiter auf und ab. »Andernfalls gäbe es mittlerweile Forderunge n … oder sonst was. Oder, wenn die Opfer bloß entführt und durch eine Art Puppe ersetzt wurden, hätte irgendwer es längst geschafft, sich zu befreien und zurückzukommen.«
    »Entführungsopfer entkommen nicht immer aus eigener Kraft«, gab ich zu bedenken.
    »Das erste Opfe r – Barbar a – war eine Königin der Cait Sidhe aus Malvics Linie. Seitdem trauern die Katzen.« Sie sah mir direkt in die Augen. »Glauben Sie nicht, sie wüssten es, wenn sie noch am Leben wäre?«
    Ich zuckte zusammen. Malvic gehörte zu den Erstgeborenen der Cait Sidhe. Die meisten Könige und Königinnen der Katzen stammten von ihm ab, und er würde alles andere als glücklich sein, wenn er davon erfuhr. Was übrigens auch für Tybalt galt.
    »Na gut, also wir wissen, dass sie tot ist«, sagte ich. »Wo wurde ihr Leichnam gefunden?«
    »In der Cafeteria.«
    »In der Cafeteria. Dieselbe Cafeteria, in der wir allein gelassen wurden?«
    Sie nickte.
    »Alles klar.« Man hatte uns an einen Ort abgeschoben, wo kurz zuvor jemand ermordet worden war. Wie nett. »Ich nehme an, das bedeutet, der Tatort wurde nicht gesichert, nachdem die Leiche gefunden wurde, richtig?«
    »Wir haben es versucht, aber dan n … « Elliot winkte ab.
    »Es hat alle so aufgeregt, und es gab dort nichts zu finden«, sagte Jan.
    Ich unterdrückte ein Stöhnen. Da die meisten Reinblütler die Existenz des Todes möglichst weitgehend verleugnen, haben sie auch keinen Schimmer von korrekter Spurensicherung. Wenn sie Hinweise auf ein Verbrechen finden, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie sie kurzerhand beseitigen, um sie nicht länger ansehen zu müssen. Vermutlich hatten sie sämtliche Spuren vernichtet, noch ehe die Leiche kalt war, ohne je auf den Gedanken zu kommen, dass das vielleicht keine gute Idee war.
    »War am ersten Opfer irgendetwas auffällig?«, fragte ich.
    Jan lachte verbittert auf. »Wie wär’s damit, dass sie tot war? Es war genau wie bei Colin. Wir ließen sie fast einen Tag lang liegen, um den Nachtschatten Zeit zu geben, aber sie sind nicht gekommen.«
    Das war kein gutes Zeichen. Zweimal hintereinander, das sah schon nach einem Muster aus. »Was war mit dem zweiten Opfer?«
    »Sie sah aus, als schliefe sie«, antwortete Elliot. Seine Stimme klang rau. »Sie wa r … Sie sah aus, als schliefe sie, aber sie ist nie mehr aufgewacht.«
    »Ihr Name war Yui Hyouden«, sagte Jan, legte eine Hand auf Elliots Schulter und drückte sie. Er starrte auf seine Füße. »Sie war eine Kitsune und hat als Softwaretesterin gearbeitet.«
    Ich löste den Blick von Elliot. »Wo wurde sie gefunden?«
    »Draußen auf dem Rasen. Sie war nicht durch den Empfangsraum gekommen und befand sich noch in der Welt der Sterblichen.«
    Diese Bemerkung verursachte mir eine Gänsehaut. Kitsune können wunderschön sein, aber es ist keine menschliche Schönheit. Wenn die Nachtschatten nicht gekommen waren, um Yuis Leiche zu hole n … »Wann wurde sie gefunden?«
    »Kurz nach Sonnenaufgang.«
    »Verstehe.« Das verringerte die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mensch sie gesehen hatte, zumal keins der lokalen Boulevardblätter die

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