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October Daye - McGuire, S: October Daye

October Daye - McGuire, S: October Daye

Titel: October Daye - McGuire, S: October Daye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seanan McGuire
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Dosenöffner oder sie haben einen Gabelstapler.« Mein armes Auto.
    »Meinst du, sie rufen die Polizei?«
    Gordan schnaubte erneut, als ich antwortete: »Jan kann nicht gut die Polizei rufen, wenn sie den Keller voller Leichen hat.« Und das war auch besser so, denn niemand von uns wollte wegen Mordes verhaftet oder von Regierungsbütteln zum Sezieren eingesackt werden. Auf Gastfreundschaft dieser Art kann ich verzichten.
    »Oh.« Quentin dachte darüber nach. »Was ist mit unseren Sachen?«
    »Feuerbälle sind normalerweise nicht so rücksichtsvoll, die Ersatzklamotten von Leuten unversehrt zu lassen.«
    Er seufzte. »Na toll.«
    »Ich weiß, das ist jetzt schwer für dich«, sagte ich und hatte Mühe, nicht zu lächeln, »aber menschliche Teenager tragen ständig dieselben Sachen zwei Tage hintereinander, und es hat noch keinen umgebracht.« Quentin gelang das schier Unmögliche: Er munterte mich auf. Nun ja, er und der Kaffee.
    Quentin knüllte seine Serviette zusammen und warf sie nach mir. »Idiotin.«
    »Stimmt«, sagte ich. »Übrigens, ich hab mit Sylvester gesprochen. Er meinte, er schickt jemanden her, der uns hilft.« Und der Quentin mit nach Schattenhügel nahm, aber diese Enthüllung konnte warten, bis er den Adrenalinschub seines ersten Autounfalls hinter sich hatte. »Wer immer das sein wird, dürfte ein Auto haben und kann dir neue Sachen besorgen.«
    »Gibt das nicht Ärger mit Herzogin Riordan?«
    »Kleiner, mittlerweile ist mir schnurzegal, ob sie ein Problem damit hat oder nicht.«
    Gordan machte ein finsteres Gesicht und öffnete den Mund. Was immer sie sagen wollte, ging jedoch unter, als sich die Banne am Eingang auflösten. Die Tür schwang auf, und Jan, Elliot und Terrie betraten den Raum. Jan hatte die Schultern gestrafft und das Kinn erhoben, sie sah aus wie die klassische Heldin von Faeri e – bereit, sich in schimmernde Rüstung zu werfen und loszureiten, um den Drachen zu besiegen. Das konnte vielleicht zum Problem werden, denn die Welt hatte sich verändert, während die Helden gleich geblieben waren. Oh, Helden sind unschlagbar, wenn es um Drachen geht oder um Jungfrauen in No t – ich schätze, nur deshalb bringt Faerie immer noch Helden hervo r – , allerdings sind die so leicht definierbaren Problemeam Aussterben. Riesen und Hexen, Ungeheuer aus dem Märche n – das sind Aufgaben für Helden. Für alles andere gibt es Leute wie mich.
    Wir alle verstummten, sogar Gordan und Quentin, und sahen schweigend zu, wie Jan zur Kaffeekanne ging, eine große Tasse füllte und sie leer trank, bevor sie sich mir zuwandte. Elliot klopfte kurz auf die Maschine, und unverzüglich füllte sich die Kanne erneut. Herdmagie hat durchaus ihre Vorzüge, auch wenn es meines Wissens nicht ganz zu den üblichen Fähigkeiten eines Bannick gehörte, magisch Kaffee zu brühen.
    »Sie glauben also, es ist jemand von uns«, sagte Jan ohne Umschweife.
    Wie viel kannst du einstecken, ehe du überschnappst, kleine Heldin?, fragte ich mich. Laut sagte ich: »Das ist die einzig logische Folgerung.« Ich spürte Gordans bösen Blick im Nacken. Tut mir leid. Manchmal muss man die Wahrheit sagen, auch wenn man mit Helden spricht. Vielleicht sogar besonders, wenn man mit Helden spricht.
    Jans Miene verdüsterte sich. Ich hatte diese Mischung aus Resignation und Hoffnungslosigkeit schon öfter gesehen, für gewöhnlich im Spiegel. »Sind Sie da sicher?«
    »Ziemlich sicher.« Ich stand auf. Mir war bewusst, dass ich unwillkürlich Haltung annahm wie eine Untergebene, aber ich konnte nicht anders. Die Hälfte von mir ist Fae, und die Fae gehorchen ihren Herren. »Monster stellen keine solchen Fallen.«
    »Ich verstehe.« Sie sah auf ihre Hände hinab. Ihre Nägel waren völlig abgekaut. »Ich vertraue allen, die für mich arbeiten. Ich kann mir nicht vorstellen, wer so etwas tun würde.«
    Was sollte ich darauf erwidern? Ich wechselte einen Blick mit Quentin. Jan hatte sich einen Elfenbeinturm errichtet, um die Wölfe draußen zu halten; nie war ihr in den Sinn gekommen, dass sie sich im Inneren befinden könnten.
    »Es tut mir leid«, sagte ich und meinte es ernst. Ganz gleich, wie idiotisch sie sich benommen hatte, niemand verdiente so etwas. »Wir tun, was wir können.«
    »Ich weiß.«
    »Und wir müssen uns überlegen, was wir mit den Leichen machen sollen.« Ich schüttelte den Kopf. »Ich weiß immer noch nicht, was mit ihnen los ist.«
    »Die Nachtschatten kommen sonst immer«, sagte Quentin

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