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October Daye - McGuire, S: October Daye

October Daye - McGuire, S: October Daye

Titel: October Daye - McGuire, S: October Daye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seanan McGuire
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eine Welle. Ich wollte nur noch ins Bett krieche n – in irgendein Bet t – und dort bleiben, bis alles vorüber war. Vielleicht hatte ich ja Glück und jemand anders kreuzte auf, um sich der Sache anzunehmen. Wenn ich solches Glück hätte, bräuchte ich keinen Finger zu rühren, ein schlichtes Happy End würde sich ganz von selber einstellen. Leider sagte mir mein Bauchgefühl, dass all mein Glück schon aufgebraucht war.

Vierzehn
    H ören Sie auf zu zappeln«, herrschte Gordan mich an, während sie mir mit einem Wattebausch die Wange abtupfte. In der anderen Hand hielt sie eine Edelstahlpinzette, die ich argwöhnisch beäugte. »Da haben sich Glassplitter ziemlich tief reingebohrt. Soll ich sie rausholen, oder möchten Sie für den Rest Ihres Lebens aussehen wie ein Hackbraten?«
    Ich knurrte und bemühte mich, still zu halten, was auf eine offene Feldschlacht zwischen meinen Nerven und den Schmerzen hinauslief. Die Schmerzen gewannen. »Das tut weh!«
    »Steh es durch wie ein Mann«, sagte Quentin. Ihn hatte Gordan bereits verarztet, nicht ohne zu feixen, wie amüsant es sei zu sehen, dass ein hübscher Bengel mit dem Gesicht die Straße aufwischt. Ihre Arbeit hatte das nicht beeinträchtigt: Schnell und geschickt hatte sie seine Wunden sterilisiert und verbunden, während sie ihn verhöhnte. Nun saß er mit einer Tasse Brühe in den Händen auf der Theke, einen Verband auf der Stirn, der seine Haare in alle Richtungen stehen ließ. Er sah aus, als erholte er sich von seiner ersten Kneipenschlägerei.
    Mir war das egal, ich war nur froh, dass er wach war. »Du sei still, oder ich komm gleich mal rüber.«
    »Das lässt Gordan nicht zu.«
    »Damit hat er ausnahmsweise recht.« Sie lächelte und entblößte dabei die Spitzen ihrer Zähne. »Und Sie sollten froh sein, dass es wehtut. Denn wenn es das nicht täte, wären Sie bereits tot.«
    »Seien Sie einfach vorsichtig«, bat ich und straffte die Schultern. Ich hatte sie immer noch im Verdacht. Es gab keinen logischen Grund, der dagegensprach, außer vielleicht, dass ich mir nicht zusammenreimen konnte, weshalb sie ihre beste Freundin getötet haben sollte.
    »Das bin ich«, sagte Gordan, legte die Pinzette beiseite und griff nach dem Verbandszeug. Ihre Finger waren sanft, als sie meine Wange verband, wobei sie die aufgerissenen Hautstellen mied. Trotz ihrer Feindseligkeit wusste sie, was sie tat. »Wird alles verheilen, trotzdem empfehle ich, künftig nicht mit dem Gesicht über Asphalt zu rutschen.«
    »Ich werd’s mir merken«, sagte ich trocken.
    »Gut. Das war jetzt ganz lustig, aber ich möchte es nicht noch einmal machen.« Mit kundigen, flinken Bewegungen räumte sie die Utensilien weg und verstaute Verbandszeug, Salbe und die schreckliche Pinzette mit den scharfkantigen Spitzen. »Holen Sie sich Kaffee oder sonst was. Sie sehen aus wie der Tod auf Latschen.«
    »Die Suppe ist gut«, bemerkte Quentin und hob seine Tasse.
    »Sie sind ja auf einmal so besorgt um mein Wohlergehen.« Ich sah Gordan an.
    »Von wegen«, erwiderte sie, wenn auch nicht unfreundlich. »Ich will bloß nicht, dass Sie Jan noch mehr aufregen.«
    »Verstehe.« Ich stand auf und ging zur Kaffeemaschine. Die Kanne war noch halb voll. Gut, denn ich hatte keine Lust, frischen zu kochen. Die Verbände an meinen Händen behinderten mich gar nicht, als ich mit der Kanne hantiert e – und was noch besser war: Meine Fingerfertigkeit hatte keinerlei Schaden genommen.
    Wir befanden uns allein in der Cafeteria. Die Türen waren mit einem Schutzbann verriegelt, den Jan gewoben hatte. Ich hatte vorhin aus Neugier versucht, eine Tür zu öffnen. Dabei stellte ich fest, dass ich sachte, aber energisch zurück in den Raum geschoben wurde. Die Versiegelung war gut. Nachdem Jan und Terrie uns bei Gordan abgeliefert hatten, waren sie verschwunden, um Elliot zu suchen und sich um das Chaos zu kümmern, das Tor und Zufahrt blockierte.
    »Toby?«
    »Ja?« Der Kaffee war heiß genug, um ein Genuss zu sein. Ich nahm einen kräftigen Schluck und schenkte sofort wieder nach. Ich würde das Koffein zweifellos brauchen.
    »Was werden sie mit deinem Auto anstellen?«
    »Kleiner Geist, kleingeistige Fragen«, knurrte Gordan.
    Ich ignorierte sie und erwiderte: »Na ja, entweder verstecken sie es unter einem gewaltigen Trugbann, während sie nach einem riesigen Dosenöffner suche n … «
    »Na sicher doch.« Quentin rümpfte die Nase. Gordan schnaubte.
    Ich setzte mich neben ihn. »Es hilft nichts, entweder der

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