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October Daye: Nachtmahr (German Edition)

October Daye: Nachtmahr (German Edition)

Titel: October Daye: Nachtmahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seanan McGuire
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niemandem wehtun, wohl aber sehr viel mehr Sicherheit bringen.
    May und Tybalt standen etwas abseits, aber noch innerhalb des Kegels. Beide hielten sich aus dem Organisatorischen heraus. Ich ging zu ihnen und zog Mays Umhang eng um mich.
    »Hallo« schien irgendwie unpassend, und »Danke« war streng verboten, also sagte ich das Erste, was mir gerade in den Sinn kam. »Ihr zwei seht ja richtig kumpelhaft aus.«
    »Oh, da ist was dran«, erwiderte May. Die Erfahrung, von der Person, deren Tod sie ankündigen sollte, mit Fäusten traktiert, gebissen und gebraten zu werden, hatte ihre sonnige Vergnügtheit nur unwesentlich gedämpft. »Wie sich zeigt, haben wir tatsächlich einiges gemeinsam.«
    »Ach?« Ich hob eine Augenbraue.
    »Ja«, entgegnete Tybalt trocken. »Allem voran das Bedürfnis, dich zu ohrfeigen, bis du endlich aufhörst, dir ständig schlimmen Schwachsinn anzutun.«
    »Hey, du hast mich doch nach Schattenhügel gebracht.«
    »Und ich habe es nie zuvor so bedauert, dir geholfen zu haben, das kannst du mir glauben. Aber es musste sein.« Mit undurchsichtiger Miene studierte er mein Gesicht. »Alles klar bei dir?«
    »Sicher. Ich meine, bis auf den Teil, wo mich so ein erstgeborenes Oberarschloch versklavt hat und am Ende des Ritts zur Frau nehmen wollte, war das Ganze ja fast wie Urlaub.« Ich zuckte die Achseln. »Und was war hier so los?«
    »Karen wachte auf und weinte«, berichtete May, und ihre Stimme war plötzlich klanglos. »Sie sagte, deine Kerze sei ausgegangen. Bloß gut, dass sie bei der Luidaeg war. Ich hätte bestimmt die Krise gekriegt.«
    »Er hat alle Pfade dichtgemacht, als er dich hatte. Niemand kam mehr rein oder raus.« Tybalt sah mich immer noch mit dieser ausdruckslosen Miene an. »Jede Route, auf der wir in seine Lande zu kommen versuchten, war blockiert. Wir konnten absolut nichts tun als warten, bis der Ritt stattfindet, und euch auf dem Weg abfangen.«
    »Tja, also, es tut uns leid, dich im Stich gelassen zu haben und so weiter, das kannst du dir ja denken«, sagte May abschließend.
    Ich schüttelte den Kopf. »Ziemlich unwahrscheinlich, dass du mich im Stich lassen kannst, May, schließlich bist du mein Holing. Aber … ich weiß es wirklich zu schätzen, was ihr getan habt.« Ich hielt den Atem an. »Ich weiß es zu schätzen« schrammte haarscharf an der Grenze des Anstands entlang, gefährlich nahe an einem Dank. Doch falls das einen von ihnen störte, ließen sie es sich nicht anmerken. Es gab ein kurzes Schweigen. Ich sah mich um und betrachtete noch einmal die im Lichtkreis verstreuten Klumpen aus selig dankbaren Eltern, die ihre Kinder an sich drückten. Mehr und mehr von ihnen legten jetzt ihre menschliche Tarnung an, in Erwartung des Augenblicks, da die Luidaeg den Kreis öffnete und sie gehen ließ. Es durfte mich eigentlich nicht wundern, dass Amandine nirgends zu sehen war.
    »Man hätte meinen sollen, dass Mama auch kommt«, sagte ich so leichthin, wie ich konnte. »Einfach um ihrer einzigen Tochter mal das Leben zu retten. So was soll ja enorm gut für die Mutterbindung sein.«
    »Traurigerweise ist Amandine erneut verschwunden«, sagte Tybalt stirnrunzelnd. »Ihr Turm ist versiegelt.«
    »Na, so eine Überraschung.« Seit sie sich entschieden hat, unheilbar verrückt zu sein, verschwindet Mama immer öfter spurlos in die entferntesten Winkel der Sommerlande. Ich habe keine Ahnung, was sie dort treibt. Jedenfalls schreibt sie keine Postkarten.
    Connor tauchte neben mir auf und ergriff meinen Ellbogen. »Könntet ihr alle mal eure Tarnung anlegen, die Luidaeg sagt, sie will gleich den Kreis auflösen«, sagte er. »Toby, May, Luna lässt euch sagen, dass ihr mit nach Schattenhügel kommen sollt. Sylvester will euch sehen. Und Toby, kann ich dich kurz sprechen?«
    »Klar.« Ich ließ mich von ihm beiseitenehmen.
    Er zog mich zu einer freien Stelle auf der anderen Seite des Kreises, so weit wie möglich weg von Tybalt und May, ließ dann meinen Ellbogen los und nahm mein Gesicht zwischen seine beiden Hände. Seine Augen waren rot. Er hatte eindeutig geweint.
    »Ich dachte schon – «
    »Da hast du aber falsch gedacht.« Ich legte sacht meine Finger um seine Handgelenke und blieb so stehen. »Hab ich dir nicht gesagt, dass ich wiederkomme? Manchmal dauert es eben etwas länger. Und, hey, zwei Monate sind doch wohl ein Witz, verglichen mit vierzehn Jahren.«
    Connor lachte unsicher. »Könntest du bitte davon absehen, weitere Rekorde aufzustellen?«
    »Ich breche eh

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