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October Daye: Nachtmahr (German Edition)

October Daye: Nachtmahr (German Edition)

Titel: October Daye: Nachtmahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seanan McGuire
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ihre Arme um mich und zog mich an sich. »Komm her«, sagte sie. »Ich brauche jemanden, den ich in den Arm nehmen kann, und du brauchst jemanden, der dich in den Arm nimmt. Das ist ein fairer Handel. Bloß für ein Weilchen, und danach können wir wieder ganz wir selbst sein.«
    Ich überlegte, ob ich Einspruch erheben sollte, aber dann verwarf ich den Gedanken, kuschelte mich an sie und genoss das Gefühl von Sicherheit, die Gewissheit, dass jemand Größeres und Stärkeres als ich alle Unbill von mir abhielt. Vielleicht ist es das, was Kindheit am meisten ausmacht: starke Arme, die die Dunkelheit fernhalten, eine gute Geschichte, die die Schatten zum Tanzen bringt, und eine Kerze für die lange Reise bis zum nächsten Tag. Ein Lied, vielleicht, das den Flug der Engel in Schach hält. Wie viele Meilen nach Babylon? Sorry, das ist mir gerade total egal.

Kapitel 33
    I ch drückte die Klingel mit einer Hand und versuchte mit der anderen einen Armvoll Päckchen zu jonglieren, damit sie nicht quer über die Veranda purzelten. Es gestaltete sich schwierig, und es half auch nicht gerade, dass Spike auf meiner linken Schulter saß.
    Von drinnen jubilierte eine schrille Stimme: »Ich bin schon da – bin schon da – bin schon dahaaa!« Die Tür wurde aufgerissen, und zum Vorschein kam eine keuchende Sechsjährige, völlig außer Atem von der Anstrengung, ihren Geschwistern zuvorzukommen. »Tante Birdie!«
    »Hey, Jessie«, sagte ich und ging in die Knie, um sie mit meinem freien Arm an mich zu drücken. Spike fiepte verärgert und sprang zu Boden. »Wie geht’s dir?« Sie schien sich von ihrer Gefangenschaft in Blind Michaels Landen erholt zu haben, zumindest äußerlich. Das Innenleben stand auf einem anderen Blatt. Ihre Mutter sagte mir, sie wachte beinahe jede Nacht schreiend auf. Wenn ich den Scheißkerl noch mal hätte umbringen können, hätte ich es getan.
    »Ganz gut, glaub ich.« Sie befreite sich aus meiner Umarmung und wippte auf den Fersen. »Bist du zur Party hier?«
    »Nein, ich will euch einen Staubsauger verkaufen.« Ich strubbelte ihr durchs Haar. »Dummchen. Los, bring mich zur Hauptperson.«
    »Okay!« Sie packte meine Hand und zog mich in Richtung Küche, dabei brüllte sie: »Kareeen! Tante Birdie ist da!«
    Die Familie war um den Küchentisch versammelt. Das Geburtstagskind lächelte mir entgegen und hob grüßend eine Hand. »Ich weiß«, sagte Karen. »Hallo, Tante Birdie.« Dann kicherte sie, als Spike auf ihren Schoß sprang.
    »Hallo, Süße. Hallo, Stacy.« Ich legte die Päckchen ab und drückte meine beste Freundin fest an mich. Sie erschauerte und drückte mich ebenfalls.
    »Ich bin so froh, dass du gekommen bist«, flüsterte sie.
    »Keine zehn Pferde hätten mich davon abhalten können.«
    Zwar waren alle Kinder wieder da, zumindest für Mitch und Stacy, aber das machte noch lange nichts ungeschehen. Nichts vermochte das je. Ich kann und will mir nicht ausmalen, was ich getan hätte, wenn jemand mir Gillian auf diese Art entrissen hätte. So, wie die Dinge lagen, hatte die Zeit sie mir genommen, und das war zumindest etwas leichter zu begreifen.
    Gleich bei meinem ersten Besuch, sobald der Staub sich gelegt hatte, erzählte ich Stacy alles. Ich nahm an, sie würde ausholen und mir einen Schwinger verpassen, wenn ich ihr das mit May beichtete, aber sie überraschte mich: Statt wütend zu werden, fuhr sie mich nach Schattenhügel, marschierte geradewegs zu meinem Holing und begrüßte sie so höflich, wie man nur sein kann. May hatte mir mehr als einmal das Leben gerettet. Damit gehörte sie zur Familie, ganz egal, wo sie hergekommen war oder warum.
    »Hallo, Leute. Ihr hättet mir ja freundlicherweise mal die Tür aufhalten können.« May kam gleich hinter mir herein, angetan mit einem waldgrünen Rock, der ihr fast bis zu den Knöcheln ging, und einem grellrosa T-Shirt mit dem Aufdruck Damen-Nähzirkel und terroristische Vereinigung . Ihre Geschenke trug sie vernünftigerweise in einer Plastiktüte. »Nicht dass es mir was ausmacht, draußen in der Kälte rumzustehen, aber es ist einfach eine Frage guten Benehmens.«
    Stacy ließ mich los und lächelte. »Entschuldige, May.«
    »Oh, ist schon gut. So hatte ich mal Gelegenheit, eure Nachbarn kennenzulernen. Sie sind sehr nett, aber sie haben echt den hässlichsten Hund der Welt.« Sie stellte ihre Tüte auf dem Tisch ab und umrundete ihn, um Karen auf die Stirn zu küssen. »Hallo, Dornröschen.«
    »Hallo, Tante May.«
    Die Kids hatten

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