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October Daye: Winterfluch (German Edition)

October Daye: Winterfluch (German Edition)

Titel: October Daye: Winterfluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seanan McGuire
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hatte er recht: Die meisten Ertrinkenden krümmen sich nicht im Sand und schreien sich die Kehle wund. Das Wasser in ihren Lungen verhindert das. »Ic h … «
    »Was ist passiert, Toby? Die Wahrheit.«
    Irgendwann muss man jemandem vertrauen. So funktioniert es nun mal. Connor O’Dell wäre zwar nicht meine erste Wahl gewesen, aber wie es aussah, war er meine letzte. »Evening ist mir passiert«, sagte ich und schloss die Augen. »Als sie starb, sorgte sie dafür, dass ich auch garantiert tun würde, worum sie mich gebeten hatte. Sie wollte gerächt werden, und deshalb hat si e … «
    »Dare! Sie ist hier drüben!« Ich schlug die Augen auf und erblickte Manuel und Dare, die auf uns zurannten. Dare stolperte in ihren Stöckelschuhen vor sich hin. »Ma’am! Ms. Daye!« Als sie Connor bemerkten, beschleunigten sie ihre Schritte. Plötzliche Mordlust trat in ihre Mienen.
    Connor versteifte sich, und ich lächelte matt und hob eine Hand, um zu winken. »Sie gehören zu mir.« Lauter rief ich: »He, Leute. Er gehört auch zu mir.«
    Schlitternd kamen die beiden zum Stehen. Manuel fragte unsicher: »Ist alles in Ordnung, Ms. Daye?«
    »Es geht mir gut, Manuel, ich bin bloß etwas nass. Connor war so freundlich, mich aus dem Wasser zu fischen.« Mich verblüffte, wie leicht mir die Lüge von der Zunge ging. Vermutlich hatte ich mich mittlerweile daran gewöhnt, geschunden, von Schmerzen geplagt und verflucht zu sein. »Was macht ihr zwei hier unten?«
    »Wir haben diese Männer beim Reingehen beobachtet, nur trugen sie Sieh-nicht-her-Zauber, deshalb konnten wir sie nicht richtig sehen, und Manny dachte, wir sollten ihnen folgen, aber wir konnten keinen Weg hinein finden, un d … « Ich hob die Hand, um Dares atemlosem Redefluss Einhalt zu gebieten.
    »Versuchen wir es anders«, schlug ich vor. »Manuel? Was ist passiert?«
    »Wir sind einigen Männern ins Museum gefolgt. Sie hatten einen Schlüssel, wir nicht. Wir sind um das Gebäude herumgegangen und kamen gerade noch rechtzeitig zur Klippe, um Sie fallen zu sehen«, erklärte er zügig und förmlich.
    »Ihr seid mir also gefolgt, obwohl ich gesagt habe, ihr sollt es nicht tun, und habt gesehen, wie wir von der Klippe stürzten?«
    »Ja.«
    »Manuel?«
    »Ja?«
    »Das war dumm.«
    »Ja, Ma’am.«
    Ich wandte mich Connor zu und fragte: »Kannst du mir mal aufhelfen? Ich muss diese beiden ins Heim zurückbringen.« Er schüttelte den Kopf und hob mich in seine Arme, während er aufstand. Ich schrie auf. »He!«
    »Was?«
    »Lass mich runter!« Er setzte sich den Strand entlang in Bewegung. Manuel und Dare folgten uns. »Hörst du nicht? Lass mich runter.«
    »Nein. Ich bringe dic h – euch all e – nach Schattenhügel. Ihr könnt gehen, wenn ich sicher bin, dass du überleben wirst.«
    In Anbetracht der jüngsten Ereignisse würde das vermutlich irgendwann im Juni möglich sein. Seufzend lehnte ich mich in seinen Armen zurück. Meine Schulter pochte wieder und erinnerte mich daran, dass es hier nicht sicher war. Schattenhügel? Na schön, dort wäre es wahrscheinlich besser.
    »Sylvesters Nerven wird das allerdings nicht beruhigen«, murmelte ich.
    »Da kann man nichts machen.«
    »Sollten wir nicht zuerst im Heim anrufen? Um Bescheid zu geben, wohin wir gehen?« Manuel hörte sich aus unerfindlichen Gründen nervös an, so als fürchtete er, Devin würde ihm die Schuld an meinem ungeplanten Schwimmausflug geben. Vielleicht würde er das auch wirklich tun.
    Ich fasste in meine Tasche, zog das vor Wasser triefende Mobiltelefon hervor und warf es auf den Strand. »Damit? Mein Telefon ist im Eimer. Hast du eines?«
    »Nei n … «
    »Damit hat sich das wohl erledigt. Connor, wie kommen wir nach Schattenhügel?«
    »Du hast doch ein Auto.«
    »Ich kann fahren!«, rief Dare.
    Connor und ich wechselten einen Blick, dann verkündete er: » Ich fahre.« Dare zog einen Schmollmund. Connor schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, Mädchen. Diesmal nicht.«
    Im Vertrauen darauf, dass Connor die Dinge im Griff hatte, schloss ich die Augen und gestattete mir, mich zu entspannen. Schattenhügel gehört zu den sichersten Orten, die ich kenne. Die meisten Leute haben Besseres zu tun, als Sylvester zu nerven, der dafür bekannt ist, dauerhafte Lösungen für vorübergehende Ärgernisse zu finden. Immerhin war er einst ein Held, und manche Gewohnheiten sind nicht so leicht abzulegen. Außerdem: Wie oft kann man schon beobachten, wie ein Selkie Auto fährt?
    Nicht sehr oft, wie sich

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