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October Daye: Winterfluch (German Edition)

October Daye: Winterfluch (German Edition)

Titel: October Daye: Winterfluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seanan McGuire
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Mull festzurrte, bevor sie meinte: »So. Und jetzt erzähl mir, was geschehen is t – und zwar alles. Aber keine Lügen. Die würde ich ohnehin bemerken.«
    Ich sah sie an, dann nickte ich und begann beim Anfang. Diesmal erzählte ich die ganze Geschichte oder zumindest so viel davon, wie ich als sicher empfand. Einige Dinge war ich nach wie vor nicht bereit preiszugeben. Zum Beispiel ließ ich die Hoffnungslade und meinen Verdacht gegen Raysel aus, da ich es vorzog, damit zu warten, bis ich weitere Antworten hatte. Abgesehen davon schilderte ich alles. Die Anrufe, die Schüsse, den Doppelgänger, sogar die Bindung, die Evening in meine Knochen gepflanzt hatte. Alles.
    Lunas Lippen hatten sich zu einem stummen Knurren zurückgezogen, als ich zum Ende kam, wodurch sie die Fuchszähne entblößte, die sie in der Regel höflich verbarg. »Warum hast du uns das nicht von Anfang an erzählt?« Sogar Connor starrte mich fassungslos an. Ich war nicht sicher, was ich als schlimmer empfand: die Wut in Lunas Augen oder die blanke Verzweiflung in den seinen. Hautwandler wandeln einen seltsamen Grenzpfad entlang. Sie sind keine Wechselbälger, aber auch keine richtigen Reinblütler. Weil ihr Blut so verworren ist, sind sie schwächer als die meisten Fae. Da das seine so dünn war wie das meine, wusste er so gut wie ich, was der Fluch bedeutete.
    »Was hätte es gebracht, Luna?« Die Verbitterung in meinem Tonfall überraschte mich selbst. »Es war in dem Augenblick zu spät, als ich ihre Nachricht abhörte. Ich bringe das zu Ende oder ich sterbe.«
    »Du weißt doch, was du zu tun hast, oder?«, fragte sie. »Es ist ja offensichtlich.«
    Ich runzelte die Stirn. »Eigentlich nicht, nein. Wovon redet Ihr?«
    »Du musst die Luidaeg besuchen.« Sie sagte es so, als sei es eine vollkommen vernünftige Idee.
    Von wegen. Im Vergleich zu einem Besuch bei der Luidaeg hätte ich es als vernünftiger empfinden, Tote zum Leben zu erwecken. Ich starrte sie an. » Was muss ich?«
    »Die Luidaeg besuchen.«
    »Das komm t … aber plötzlich. Und klingt irgendwie krank.«
    »Ich weiß. Trotzdem ist es das, was du tun musst.«
    Connor wandte sich ihr mit geweiteten Augen zu. Das konnte ich verstehen. Immerhin ist es nicht alltäglich, dass die eigene Schwiegermutter eine Freundin zu einem Dämon schickt. »Lun a … «
    »Connor, sei still. October muss diesen Pfad beschreiten, nicht du.«
    »Und warum genau haltet Ihr das für eine gute Idee? Wollt Ihr mich ins Jenseits befördern?«
    »Nein. Ich versuche vielmehr, dich zu retten.« Luna verengte die Augen zu Schlitzen. »Als die Luidaeg deine Wunden geheilt hat, wurde sie zu einem Teil dieser Geschichte. Sie hat dein Blut geschmeckt. Und damit auch das von Evening. Dadurch kennt sie diese Bindung und weiß, wie sie geknüpft und wie du damit gebannt wurdest. Wenn es jemanden gibt, der dir sagen kann, wie du aus der Sache rauskommst, dann ist es die Meereshexe. Sie ist die Einzige, die stark und fair genug ist, es zu tun.«
    »Fair?«
    »Sie befolgt die Regeln. Ob sie es will oder nicht, sie befolgt sie. Wenn du den Weg über sie wählst, besteht die Chance, dass du auf der anderen Seite lebendig ankommst.« Luna seufzte. »Du bist zu sehr wie deine Mutter. Kaum zu glauben, dass es dir so lange gelungen ist zu überleben.«
    »Pures Glück«, meinte ich mit tonloser Stimme. Mir gefiel nicht, dass sie meine Mutter zur Sprache brachte. Ich empfand das als eine unehrenhafte Taktik.
    Luna schüttelte den Kopf. »Ich glaube auch nicht, dass es eine besonders gute oder weise Idee ist, aber es ist die einzige, die ich habe. Sie könnte in der Lage sein, dir zu helfen. Ich bin es jedenfalls nicht.«
    Eine Weile musterte ich sie, dann erhob ich mich langsam und stützte mich an der Hecke ab. »Ich verstehe, Euer Gnaden.«
    »Wirklich?«
    »Ich glaube schon.« Ich seufzte. »Ich hätte es Euch früher erzählen sollen.«
    »Ja, das hättest du«, pflichtete sie mir bei und stand ebenfalls auf. »Aber dafür ist es nun zu spät. Du brauchst Hilfe, Toby. Bitte.«
    »Denkt Ihr wirklich, die Luidaeg wird mir helfen?«
    Connor war inzwischen vollends verstummt und starrte uns nur entsetzt an.
    »Ich glaube sogar, du hast gar keine andere Möglichkeit«, erwiderte Luna.
    »Verstehe.« Ich strich mir mit einer Hand das Haar zurück. »Könne n … Es widerstrebt mir zutiefst, darum zu bitten, aber können Manuel und Dare vielleicht hierbleiben, bis ich zurück bin?« Es war ein größeres Gesuch, als es den

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