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Oder sie stirbt

Oder sie stirbt

Titel: Oder sie stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregg Hurwitz
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Existenz.
    Plötzlich hörte ich Ariana hinter mir.
    »Ich hab schon nachgesehen, ob er noch da ist«, erklärte sie, »direkt, nachdem die Polizei gegangen war.«
    »Wer auch immer dahintersteckt, er hat den Sender aus meinen Nikes genommen, aber nicht den aus deinem Mantel. Das heißt, sie wissen nicht, dass wir die Wanzen in unserer Kleidung gefunden haben.«
    Sie hielt den Störsender in der Hand. »Warum haben sie den Sender aus deinem Schuh entfernt, ihn bei mir aber dringelassen?«
    »Ich sollte ja verhaftet werden, und dann hätte die Polizei meine Kleidung und meine ganzen Sachen mit Detektoren überprüft. Und sie hätten sich wohl sehr schwergetan, eine Erklärung dafür zu finden, warum ich mir selbst einen Tracker in den Schuh stecken sollte.«
    »Was machen wir denn nun damit?« Sie zeigte auf ihren Mantel.
    »Zieh ihn nicht an. Es regnet ja nicht. Wenn sie diesen Tracker also immer noch verfolgen, werden sie keinen Verdacht schöpfen, weil du die Jacke nicht angezogen hast. Wenn du rausgehst oder zur Arbeit, lass dein Handy aus – denk dran, dass sie das auch aufspüren können. Bitte Martin oder einen von euren Schreinern, dich am Parkplatz abzuholen.«
    »Ich geh heute nicht zur Arbeit«, antwortete sie. »Das ist im Moment auch das reinste Irrenhaus, und außerdem muss ich anfangen, die Anwälte abzutelefonieren.«
    »Und wenn du zu Hause bist, lass die Alarmanlage an.«
    »Patrick«, sagte sie, »ich weiß selbst, was ich für Vorsichtsmaßnahmen ergreifen muss.«
    Sie ging in die Küche, betrachtete das Chaos auf dem Boden, wo die Polizisten die Schubladen und den Mülleimer ausgeleert hatten, dann zuckte sie mit den Achseln, angelte sich eine Pfanne aus dem Haufen und stellte sie auf den Herd. Ich nahm den Störsender, ging in mein Büro und starrte auf den leeren Schreibtisch. Meine Gedanken waren nicht besonders geordnet, aber ich dachte mir, dass es wohl am besten war, bei Keith Conner anzufangen. Informationen über das Privatleben eines Filmstars zu bekommen, war schwierig genug, selbst ohne einen Mord, der die Dinge noch komplizierter machte. Ich brauchte Leute, die wussten, wie und mit wem er seine Tage verbracht hatte, Leute, denen es nichts ausmachte, mit dem Hauptverdächtigen im Conner-Mordfall zu sprechen. Diese Liste war ziemlich kurz. Eigentlich bestand sie nur aus zwei Namen.
    Ich benutzte das Einweghandy, das ich Ariana gegeben hatte. Nachdem ich mehrmals erfolglos versucht hatte zu wählen, ging mir auf, dass der Rauschgenerator das Signal störte. Also gab ich Ari den Störsender zurück und ging in den Garten hinterm Haus, in dem höchstwahrscheinlich keine Abhörvorrichtungen versteckt waren. Zuerst ein anonymer Anruf bei meiner ehemaligen Agentur. Ich ließ einen Jungen aus der Postabteilung die Nummer des Produzentenbüros für
Ins kalte Wasser
heraussuchen. Als ich anrief und mich mit falschem Namen meldete, war die Assistentin sehr kurz angebunden. Wahrscheinlich war sie es schon leid, sensationshungrige Anrufer abzuwehren. Sie weigerte sich, mir die Kontaktdaten von Trista Koan zu geben. Keith hatte erwähnt, dass Trista für die Produktion eingeflogen worden war, was bedeutete, dass man ihr ein Hotel oder irgendeine andere Unterkunft zur Verfügung gestellt haben musste. Das war nicht einfach herauszufinden. Wie ich schon geahnt hatte, bekam ich ihre Telefonnummer auch von der Auskunft nicht. Und ich wusste nicht, woher Trista kam.
    Als ich wieder in meinem Arbeitszimmer war, wühlte ich in meinen Schubladen und fand zu guter Letzt die elfenbeinfarbene Karte mit dem Namen der zweiten Person auf meiner Liste. Ich googelte ihn auf Arianas Laptop, den ich mir aus dem Schlafzimmer geholt hatte. Fotos ohne Ende – der war zumindest real, keine Erfindung wie Doug Beeman und Elisabeta.
    Wieder raus zum Telefonieren. Es läutete, und schließlich nahm er ab.
    »Joe Vente.«
    »Patrick Davis.«
    »Patrick. Meinst du nicht, dass es ein bisschen zu spät ist, um Keith Conner in die Pfanne zu hauen?«
    »Ich muss dich treffen.«
    »Das dürfte nicht allzu schwierig sein.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich stehe vor deinem Haus.«
    Ich legte auf, ging wieder hinein und spähte vorne aus dem Wohnzimmerfenster. Auf den Vordersitzen konnte ich zwar Schatten erkennen, aber keine Gesichter. Aris Wagen stand immer noch ein gutes Stück vom Bordstein entfernt auf der Straße, und meines mitten auf unserer Auffahrt. Ich musste daran denken, ihres in die Garage zu fahren, bevor ich zu

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