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Odice

Odice

Titel: Odice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anais Goutier
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zu, ehe sie sich wieder ihrer Suppe zuwandten.

Kapitel 12
    Wieder einmal hörte Odice das Geräusch des Zimmerschlüssels in seinem Schloss und diesmal machte ihr Herz einen freudigen kleinen Sprung, weil sie fest mit Juliens Besuch rechnete. Stattdessen aber war es Sada mit ihrem hübschen Weidenkorb in der Hand. Wie Rotkäppchen, dachte Odice belustigt.
    »Monsieur Julien wünscht Sie in einer Stunde in seinem Zimmer zu sehen, Mademoiselle.«
    »In seinem Zimmer?«
    »Ja, Mademoiselle. Seine Privaträume sind für unsere Hausgäste gewöhnlich tabu. Sie können sich also etwas darauf einbilden.«
    Hatte Sada ihr tatsächlich verschwörerisch zugezwinkert? Zumindest war es das erste Mal, dass ein Anflug von Wohlwollen und Vertraulichkeit in ihrer Stimme lagen.
    »Wir sollten uns beeilen. Monsieur Julien hatte einige, nun ja, recht ausgefallene Wünsche an Ihr Erscheinungsbild für diesen Abend.«
    Sada stellte den Wäschekorb auf dem Bettbänkchen ab.
    »Ich nehme an, Sie haben bereits geduscht, Mademoiselle?«
    Odice nickte.
    »Gut. Bitte nehmen Sie die Haltung für die Leibesvisitation ein.«
    Wieder wollte Odice aufbegehren, schließlich hatten sie das Gleiche erst am Vormittag durchexerziert, doch sie schluckte den Protest hinunter und gehorchte.
    Sada hatte nichts zu beanstanden.
    »Sie dürfen sich wieder aufrichten, Mademoiselle. Bitte stehen Sie leicht breitbeinig und legen Sie die Arme nicht an den Körper.«
    Odice rechnete damit, dass die Japanerin sie fesseln oder sonstwie präparieren würde, doch stattdessen kramte sie eine Art Puderdose aus ihrem Weidenkorb und stellte sie auf den Teetisch. Dann ging sie ins Badezimmer und kam gleich darauf mit Odice’ Gesichtscreme und ihrer Dior-Bodylotion zurück.
    Mit gewohnt verschlossener Miene begann sie Odice routiniert einzucremen. Gewissenhaft verteilte sie die duftende Lotion auf Odice’ gesamtem Körper und machte auch vor ihren Schenkeln und Brüsten nicht Halt. Es war ein höchst eigenartiges und zugleich zutiefst sinnliches Gefühl, sich diese intime Massage von einer fremden Frau gefallen zu lassen.
    »Das tue ich, damit der Goldstaub besser auf Ihrer Haut haftet, Mademoiselle«, erklärte Sada, während sie drei Kleckse leichte Tagescreme auf Odice’ Wangen und Stirn verteilte und auch diese einmassierte.
    »Goldstaub?«
    Sada nickte und öffnete die Puderdose. Tatsächlich – echter Goldstaub und kein billiges Glitzerpuder aus der Parfümerie. Mit einer weichen Puderquaste begann sie das Puder gewissenhaft auf Odice’ Körper zu verteilen und sie schien dabei keinen Quadratzentimeter auszulassen. Sie kniete sogar vor Odice, um auch ihre Scham und ihre Po-Spalte zu bestäuben.
    »Bitte schließen Sie Augen und Mund und halten Sie für einen Augenblick die Luft an, Mademoiselle«, forderte Sada und bepuderte auch Odice’ Gesicht und Halspartie.
    Anschließend musste sich Odice auf das Bettbänkchen setzen. Sada legte ihr ein leichtes Make-Up aus grau-goldenem Lidschatten, einem langgezogenen schwarzen Lidstrich aus indischem Kohle-Kajal und rotgold-schimmerndem Lippenstift auf.
    Wieder kramte die Japanerin in ihrem Wunderkorb und förderte diesmal eine kleine Schachtel zu Tage. Blattgold.
    Was wollte dieser Mann aus ihr machen? Ein Schmuckstück? Eine lebende Statue?
    »Das ist für Ihre Brustwarzen, Mademoiselle.«
    Mit dieser Vorwarnung legten sich Sadas kleine spitze Finger um Odice’ Knospen und zwickten unvermittelt zu.
    »Au!« Nach der geradezu zärtlichen Massage war Odice nicht auf derartige Grobheiten vorbereitet.
    »Sie müssen schön abstehen«, erklärte Sada ungerührt und zog sogleich beide Brustwarzen in die Länge.
    Odice stöhnte auf. Das hatte wehgetan.
    Sada jedoch schien zufrieden mit dem Ergebnis und positionierte mit der beiliegenden Pinzette je ein kleines Stück Blattgold auf Odice’ geschwollenen Spitzen.
    »So, nun haben wir es fast geschafft.«
    Wieder widmete sich Sada dem Inhalt ihres Korbes. Dann hielt sie plötzlich eine reptillederne Schatulle in beiden Händen, die große Ähnlichkeiten mit den Schachteln eines Pariser Luxus-Juweliers hatte.
    Die Augen der Japanerin blitzen vor kindlicher Freude. So hatte Odice die sonst so reservierte, bisweilen herrische Frau noch nie erlebt.
    Ungeduldig bedeutete sie Odice, die Schatulle zu öffnen, was diese dann auch mit bebenden Fingern tat. Umhüllt von schwarzem Samt lag ein massives goldenes Schmuckstück. Aber was genau sollte das sein? Auf jeden Fall handelte es

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